Rock My Heart (2017)
Jana bereitet sich mit der Hilfe eines alten Mannes auf ein Pferderennen vor. Dieser ahnt jedoch nicht, dass die Jugendliche unter einem Herzfehler leidet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Jana (Anna Lena Klenke) ist eine lebenslustige Schülerin, der man ihr schweres Schicksal nicht anmerkt: sie leidet unter einem schweren, angeborenen Herzfehler. Ihre Eltern (Annette Frier, Michael Lott) versuchen schon länger sie zu einer zwar riskanten, aber lebensrettenden OP zu überreden. Jana hingegen sträubt sich. Ihr Motto: jeden Tag des Lebens auskosten und genießen, da keiner weiß wie lange ihr noch bleibt. Denn keiner kann ihr sagen, ob sie die OP überhaupt überleben würde. Also stürzt sie sich in Abenteuer und versucht sich abzulenken. Eines Tages trifft sie auf den hoch verschuldeten Rennstall von Paul Brenner (Dieter Hallervorden), der sein Pferd Rock My Heart eigentlich für unzähmbar hielt. Doch Jana scheint eine besondere Wirkung auf das Pferd zu haben. Paul kommt auf eine Idee: wenn Jana beim anstehenden Derby mit Rock My Heart antritt und gewinnt, wäre der Rennstall gerettet. Das große Problem: macht Janas Herz eine solche Anstrengung mit?
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Filmkritik
"Ostwind", "Hanni und Nanni", "Wendy": kind- bzw. teenager-gerechte Filme über Pferde waren in jüngster Vergangenheit schwer angesagt. Auf diesen Zug springt nun auch "Rock My Meart" auf, wobei Regisseur Hanno Olderdissen versucht, hier den Pferdesport in den Mittelpunkt zu rücken und ein realitätsnahes Bild von diesem zu zeichnen. Sein erster Film war die NDR-Produktion "Familie verpflichtet". Bekannt wurde er 2008 durch den Kurzfilm "Robin", mit dem Olderdissen auch sein Regie-Studium an der Internationalen Filmschule Köln, abschloss. Die Hauptdarstellerin von "Rock My Heart", Anna Lena Klenke, war bereits in Kino-Hits wie "Victoria" und "Fack ju Göthe" zu sehen.
Regisseur Olderdissen beweist in seinem zweiten Langfilm, dass es durchaus möglich ist, einen Film über die Freundschaft zwischen einem Pferd und einer Jugendlichen von jeglichem Pathos und Kitsch zu befreien. Die Hauptgründe liegen im hohen Authentizitätsgrad des Films sowie im wunderbar funktionierenden Zusammenspiel aller Akteure. Olderdissen verzichtet auf schmalzige, wenig glaubhafte Märchen- und Pferdefilm-Romantik. Stattdessen zeichnet er ein Abbild der Galopprennsport-Realität – mit allen positiven wie negativen Seiten.
Heißt: der Film zeigt u.a., wie viel Arbeit dahintersteckt und wie viel Zeit investiert werden muss, um sich in diesem Sport mit anderen messen zu können. Und etwa auch, wie hoch die Hürden sind, um eine Prüfung zur Amateurrennreiterin erfolgreich zu durchlaufen. Die Zweifel, die Jana dem Pferderennsport-erfahrenen Paul gegenüber in einer Szene äußert, sind deswegen durchaus berechtigt: "Ich kann ja noch nicht mal richtig reiten", sagt sie. Und dann soll ausgerechnet sie an einem Rennen teilnehmen, das Paul und seinen Stall vor dem Ruin retten könnte.
Daraus ergeben sich zwei Ebenen der Spannung: die erste konzentriert sich ganz auf die wenigen Wochen vor dem Derby und das Rennen an sich. Ist Paul in der Lage, der schwer kranken Jugendlichen in kurzer Zeit das Reiten beizubringen? Und wie schlägt sich ein Frischling auf dem Pferd in einem Rennen mit erfahrenen Sportlern? Die zweite Spannungsebene dreht sich um die Frage, wie das Herz von Jana all die Anstrengungen verkraften wird. Wichtig dabei aber ist zu erwähnen, dass der Film immer von seiner positiven Grundeinstellung zum Leben und seinen lebensbejahenden (Haupt-) Figuren getragen wird.
Dieter Hallervorden und Anna Lena Klenke ergänzen sich wunderbar als widerspenstige, leicht aufmüpfige Jugendliche auf der einen Seite. Und als schwer greifbarer alter Mann, der (zunächst) nur wenig Emotionen zeigt, auf der anderen. Aber die Beiden eint die Liebe zu dem schnellen aber schwer zähmbaren Pferd Rock My Heart, das sich schon in der ersten Begegnung mit der Jugendlichen – einer sehr feinfühlig inszenierten Szene – auf besondere Weise zu dieser hingezogen fühlt.
Fazit: Behutsam und kitschfrei inszenierter Mix aus feinfühligem (Krankheits-)Drama und Sportfilm, ausgestattet mit einem hohen Realitätsgrad und überzeugenden, toll harmonierenden Darstellern.
Regisseur Olderdissen beweist in seinem zweiten Langfilm, dass es durchaus möglich ist, einen Film über die Freundschaft zwischen einem Pferd und einer Jugendlichen von jeglichem Pathos und Kitsch zu befreien. Die Hauptgründe liegen im hohen Authentizitätsgrad des Films sowie im wunderbar funktionierenden Zusammenspiel aller Akteure. Olderdissen verzichtet auf schmalzige, wenig glaubhafte Märchen- und Pferdefilm-Romantik. Stattdessen zeichnet er ein Abbild der Galopprennsport-Realität – mit allen positiven wie negativen Seiten.
Heißt: der Film zeigt u.a., wie viel Arbeit dahintersteckt und wie viel Zeit investiert werden muss, um sich in diesem Sport mit anderen messen zu können. Und etwa auch, wie hoch die Hürden sind, um eine Prüfung zur Amateurrennreiterin erfolgreich zu durchlaufen. Die Zweifel, die Jana dem Pferderennsport-erfahrenen Paul gegenüber in einer Szene äußert, sind deswegen durchaus berechtigt: "Ich kann ja noch nicht mal richtig reiten", sagt sie. Und dann soll ausgerechnet sie an einem Rennen teilnehmen, das Paul und seinen Stall vor dem Ruin retten könnte.
Daraus ergeben sich zwei Ebenen der Spannung: die erste konzentriert sich ganz auf die wenigen Wochen vor dem Derby und das Rennen an sich. Ist Paul in der Lage, der schwer kranken Jugendlichen in kurzer Zeit das Reiten beizubringen? Und wie schlägt sich ein Frischling auf dem Pferd in einem Rennen mit erfahrenen Sportlern? Die zweite Spannungsebene dreht sich um die Frage, wie das Herz von Jana all die Anstrengungen verkraften wird. Wichtig dabei aber ist zu erwähnen, dass der Film immer von seiner positiven Grundeinstellung zum Leben und seinen lebensbejahenden (Haupt-) Figuren getragen wird.
Dieter Hallervorden und Anna Lena Klenke ergänzen sich wunderbar als widerspenstige, leicht aufmüpfige Jugendliche auf der einen Seite. Und als schwer greifbarer alter Mann, der (zunächst) nur wenig Emotionen zeigt, auf der anderen. Aber die Beiden eint die Liebe zu dem schnellen aber schwer zähmbaren Pferd Rock My Heart, das sich schon in der ersten Begegnung mit der Jugendlichen – einer sehr feinfühlig inszenierten Szene – auf besondere Weise zu dieser hingezogen fühlt.
Fazit: Behutsam und kitschfrei inszenierter Mix aus feinfühligem (Krankheits-)Drama und Sportfilm, ausgestattet mit einem hohen Realitätsgrad und überzeugenden, toll harmonierenden Darstellern.
Björn Schneider
FBW-Bewertung zu "Rock My Heart"Jurybegründung anzeigen
Für die 17jährige Jana kann jeder Moment der letzte sein. Seit ihrer Geburt lebt sie mit einem Herzfehler und nun rebelliert sie gegen das Leben in Watte, das ihre Eltern für sie eingerichtet haben, und gegen die Ärzte, die sie zu einer weiteren [...mehr]TrailerAlle "Rock My Heart"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Rock My Heart"
Land: DeutschlandJahr: 2017
Genre: Drama
Länge: 105 Minuten
Kinostart: 28.09.2017
Regie: Hanno Olderdissen
Darsteller: Emilio Moutaoakkil als Samy, Annette Frier als Beate Hilbig, Dieter Hallervorden als Paul Brenner, Anneke Kim Sarnau als Sabine Brenner, Anna Lena Klenke als Jana
Kamera: Sten Mende
Verleih: Wild Bunch
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