Die Reste meines Lebens (2016)
Tragikomödie: In Jens Wischnewskis Kinodebüt wird ein Mann vom Schicksal auf die Probe gestellt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In Schimons Leben mangelt es an nichts: Der junge Mann lebt gemeinsam mit seiner großen Liebe in San Francisco und hat einen Beruf, der zugleich Berufung für ihn ist. Doch von einem Tag auf den anderen steht Schimons Existenz plötzlich Kopf und er verliert alles, was ihm lieb ist. Nach seiner Rückkehr in die deutsche Heimat muss er nun von vorne beginnen. Als er der lebensfrohen Milena begegnet, verliebt er sich Hals über Kopf und fasst schließlich neuen Mut. Aber auf seinem Weg zum Glück hat das Schicksal noch so einige Stolpersteine für Schimon bereit gelegt – eine emotionale Achterbahnfahrt beginnt, die von tiefer Trauer bis hinauf zu Wolke 7 führt.
Bildergalerie zum Film "Die Reste meines Lebens"
Hier streamen
Filmkritik
Jens Wischnewskis erster Spielfilm erzählt auf heiter-melancholische Art von Trauerbewältigung und wagt dabei den Spagat zwischen skurrilem Humor sowie nachdenklichen Momenten. Durch seine Thematik und den Tonfall weckt "Die Reste meines Lebens" Erinnerungen an ein anderes deutsches Kinodebüt der letzten Dekade – nämlich an Jan Schomburgs wunderbaren "Über uns das All" (2011).
Während es Wischnewskis Erstling in Sachen verspielter Atmosphäre durchaus mit Schomburg aufnehmen kann, muss "Die Reste meines Lebens" im direkten Vergleich doch eindeutig den Kürzeren ziehen. Zu viele Ungereimtheiten hindern diese im Ansatz vielversprechende Tragikomödie daran, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Den größten Stolperstein stellt hierbei die chaotische Erzählweise dar: Anhand von Rückblicken gewinnt das Publikum immer tiefere Einblicke in die Vergangenheit sowie das Seelenleben des Protagonisten – erst nach etwa einer Stunde Laufzeit zahlt sich diese Herangehensweise allerdings auch aus. Die Einführung von "Die Reste meines Lebens" ist zu ungelenk und wirr. Statt Figuren und Geschichte sorgsam zu etablieren, werden die Zuschauer mit irritierenden Fragmenten überschüttet.
Der Prämisse des Films, dem plötzlichen Tod der Ehefrau, fehlt es zudem an emotionalem Gewicht. Das ist zum Teil der Leistung des Hauptdarstellers Christoph Letkowski geschuldet, der als frischer Witwer wenig glaubhaft wirkt, selbst wenn man bedenkt, dass das Verdrängen der Trauer Teil seiner Rolle ist.
Am Schauspiel wird außerdem noch ein weiterer Schwachpunkt deutlich, den Wischnewskis Debüt mit so manchem anderen deutschen Spielfilm teilt: Die Sprache wirkt beim Versuch, zugleich pointiert und umgangssprachlich zu sein, gestelzt. Auf einer Theaterbühne würde diese Art zu sprechen eventuell Sinn machen, in einem Kinodrama, dass nah an seinen Figuren sein will, wirken die Dialoge hingegen oftmals zu steif.
Fazit: Jens Wischnewskis Kinodebüt steckt voller vielversprechender Ansätze und bietet eine verspielte Atmosphäre. Leider kann "Die Reste meines Lebens" sein Potenzial nicht wirklich entfalten – die chaotische Erzählweise sowie Schwächen beim Schauspiel nehmen der Geschichte ihr emotionales Gewicht und ihre Glaubwürdigkeit.
Während es Wischnewskis Erstling in Sachen verspielter Atmosphäre durchaus mit Schomburg aufnehmen kann, muss "Die Reste meines Lebens" im direkten Vergleich doch eindeutig den Kürzeren ziehen. Zu viele Ungereimtheiten hindern diese im Ansatz vielversprechende Tragikomödie daran, ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
Den größten Stolperstein stellt hierbei die chaotische Erzählweise dar: Anhand von Rückblicken gewinnt das Publikum immer tiefere Einblicke in die Vergangenheit sowie das Seelenleben des Protagonisten – erst nach etwa einer Stunde Laufzeit zahlt sich diese Herangehensweise allerdings auch aus. Die Einführung von "Die Reste meines Lebens" ist zu ungelenk und wirr. Statt Figuren und Geschichte sorgsam zu etablieren, werden die Zuschauer mit irritierenden Fragmenten überschüttet.
Der Prämisse des Films, dem plötzlichen Tod der Ehefrau, fehlt es zudem an emotionalem Gewicht. Das ist zum Teil der Leistung des Hauptdarstellers Christoph Letkowski geschuldet, der als frischer Witwer wenig glaubhaft wirkt, selbst wenn man bedenkt, dass das Verdrängen der Trauer Teil seiner Rolle ist.
Am Schauspiel wird außerdem noch ein weiterer Schwachpunkt deutlich, den Wischnewskis Debüt mit so manchem anderen deutschen Spielfilm teilt: Die Sprache wirkt beim Versuch, zugleich pointiert und umgangssprachlich zu sein, gestelzt. Auf einer Theaterbühne würde diese Art zu sprechen eventuell Sinn machen, in einem Kinodrama, dass nah an seinen Figuren sein will, wirken die Dialoge hingegen oftmals zu steif.
Fazit: Jens Wischnewskis Kinodebüt steckt voller vielversprechender Ansätze und bietet eine verspielte Atmosphäre. Leider kann "Die Reste meines Lebens" sein Potenzial nicht wirklich entfalten – die chaotische Erzählweise sowie Schwächen beim Schauspiel nehmen der Geschichte ihr emotionales Gewicht und ihre Glaubwürdigkeit.
Carsten Moll
TrailerAlle "Die Reste meines Lebens"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Reste meines Lebens"
Land: DeutschlandJahr: 2016
Genre: Tragikomödie
Kinostart: 25.05.2017
Regie: Jens Wischnewski
Darsteller: Karoline Bär, Daniel Arthur Fischer, Luise Heyer, Christoph Letkowski
Kamera: Dominik Berg
Verleih: Camino