Wo ist Rocky II? (2016)
Where Is Rocky II?
Das Mockumentary begibt sich auf die Suche nach einem vom Künstler Ed Ruscha erschaffenen Felsen, der in der kalifornischen Wüste versteckt sein soll.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der in Brüssel lebende Künstler Pierre Bismuth stellt Ed Ruscha, einem Vertreter der amerikanischen Pop-Art, 2009 bei einer Ausstellungseröffnung in London die Frage, wo sich sein Kunstwerk "Rocky II" befinde. Weil Ruscha darauf nicht die erhoffte Antwort gibt, engagiert Bismuth in Los Angeles den Privatdetektiv Michael Scott. Er soll die ominöse Skulptur, einen Felsen aus Fiberglas, in der Wüste von Kalifornien finden. Dort hat ihn Ruscha einst zwischen lauter echten Felsen versteckt. Scott befragt Experten aus der Kunstszene und fliegt nach London, um einen alten Dokumentarfilm zu sichten, in dem gezeigt wird, wie Ruscha den Felsen in die Wüste transportiert. Dann sucht Scott dort draußen im Gelände, wo es aber erstaunlich viele Felsen mit ähnlichem Aussehen gibt.
Bismuth engagiert zugleich auch zwei Drehbuchautoren aus Hollywood: Sie sollen aus der Suche nach dem Felsen den Stoff für einen Spielfilm mit dem Titel "Monument One" machen. Die Kamera hält fest, wie die Autoren D.V. DeVincentis ("High Fidelity") und Anthony Peckham ("Sherlock Holmes") das Drehbuch im Dialog entwickeln.
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Filmkritik
Pierre Bismuth bekam 2005 zusammen mit Michel Gondry und Charlie Kaufman den Oscar für das beste Originaldrehbuch für den Film "Vergiss mein nicht!". In seinem Regiedebüt "Wo ist Rocky II?" denkt er über die Traumfabrik Hollywood und über die bildende Kunst nach. Manchmal scheinen seine Einfälle in philosophische Tiefen vorzustoßen, um gleich wieder Schabernack mit den Zuschauererwartungen zu treiben. Das experimentierfreudige Puzzlespiel, in welchem sich dokumentarische Elemente und Fantasie mischen, bezeichnet er als "Fake Fiction". Bismuth stellt seinem Film ein Zitat Ed Ruschas voran, in dem es heißt, Hollywood sei auch ein Verb und es lasse sich alles "hollywooden". Vielleicht schwebte Ruscha damals Ende der 1970er Jahre eine künstlerische Performance vor, als er den Kunstharz-Felsen in die Mojave-Wüste fuhr, wie in einer alten BBC-Dokumentation festgehalten. Diese verrät aber nichts über Ruschas Motivation. Ist es dann heute mit detektivischer Arbeit überhaupt noch möglich, eine Spur freizulegen, die untrennbar mit den Gedanken einer anderen Ära, nämlich der rauschhaften Flower-Power-Zeit, verbunden zu sein scheint?
Als der Detektiv hört, dass er einen falschen Felsen in der Wüste suchen soll, muss er unwillkürlich lächeln. Das schelmische Element dieses Films wird ihm bewusst, aber er geht seiner Arbeit trotzdem mit ernster Akribie nach. Sein seriöses Auftreten verhindert, dass der Film in Klamauk abrutscht, auch in jenen Szenen, in denen er zwischen den Wüstenfelsen herumirrt. Manchmal wird erkennbar, dass auch dieser Detektiv einer gewissen Inszenierung folgt, sie aber offenbar in seinen Job integriert.
Die beiden Drehbuchautoren, die diese Suchaktion "hollywooden" sollen, lassen ihrer Fantasie im Dialog mit sichtlichem Spaß freien Lauf. Rocky II gerät ins Zentrum von Intrigen und Schießereien und soll ein Skelett beherbergen. Einmal beobachtet die Kamera die Autoren von der Rückseite des Computerbildschirms aus, über den die getippten Sätze laufen. Also kommen auch diese scheinbar dokumentarischen Momente nicht ohne Inszenierung aus. Manchmal verlässt der Schnitt die Wege des Detektivs auch, um Passagen aus diesem entstehenden Spielfilm einzuflechten. Letztlich kann der Zuschauer nicht mehr ausschließen, dass ihn der Regisseur an der Nase herumführt. Die Musik beschwört Krimispannung herauf, die Sonnenuntergänge sind imposant und dieses schräge kleine Filmexperiment bleibt insgesamt kurzweilig, auch wenn es nur einen McGuffin ins Visier nimmt.
Fazit: Man sieht buchstäblich die Kunst vor lauter Steinen nicht bei dieser spaßigen Schatzsuche, die Regisseur Pierre Bismuth in der kalifornischen Mojave-Wüste veranstaltet. Ein Felsen aus Fiberglas, den der Pop-Art-Künstler Ed Ruscha in den 1970er Jahren dort versteckt haben soll, ist das Ziel dieses augenzwinkernden Experiments, das dokumentarisch-detektivischen und fiktionalen Pfaden folgt. Es philosophiert über reale und eingebildete Bedeutungen und bleibt doch vor allem kurzweiliges Spiel.
Als der Detektiv hört, dass er einen falschen Felsen in der Wüste suchen soll, muss er unwillkürlich lächeln. Das schelmische Element dieses Films wird ihm bewusst, aber er geht seiner Arbeit trotzdem mit ernster Akribie nach. Sein seriöses Auftreten verhindert, dass der Film in Klamauk abrutscht, auch in jenen Szenen, in denen er zwischen den Wüstenfelsen herumirrt. Manchmal wird erkennbar, dass auch dieser Detektiv einer gewissen Inszenierung folgt, sie aber offenbar in seinen Job integriert.
Die beiden Drehbuchautoren, die diese Suchaktion "hollywooden" sollen, lassen ihrer Fantasie im Dialog mit sichtlichem Spaß freien Lauf. Rocky II gerät ins Zentrum von Intrigen und Schießereien und soll ein Skelett beherbergen. Einmal beobachtet die Kamera die Autoren von der Rückseite des Computerbildschirms aus, über den die getippten Sätze laufen. Also kommen auch diese scheinbar dokumentarischen Momente nicht ohne Inszenierung aus. Manchmal verlässt der Schnitt die Wege des Detektivs auch, um Passagen aus diesem entstehenden Spielfilm einzuflechten. Letztlich kann der Zuschauer nicht mehr ausschließen, dass ihn der Regisseur an der Nase herumführt. Die Musik beschwört Krimispannung herauf, die Sonnenuntergänge sind imposant und dieses schräge kleine Filmexperiment bleibt insgesamt kurzweilig, auch wenn es nur einen McGuffin ins Visier nimmt.
Fazit: Man sieht buchstäblich die Kunst vor lauter Steinen nicht bei dieser spaßigen Schatzsuche, die Regisseur Pierre Bismuth in der kalifornischen Mojave-Wüste veranstaltet. Ein Felsen aus Fiberglas, den der Pop-Art-Künstler Ed Ruscha in den 1970er Jahren dort versteckt haben soll, ist das Ziel dieses augenzwinkernden Experiments, das dokumentarisch-detektivischen und fiktionalen Pfaden folgt. Es philosophiert über reale und eingebildete Bedeutungen und bleibt doch vor allem kurzweiliges Spiel.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Wo ist Rocky II?"
Land: Belgien, Deutschland, Frankreich, ItalienJahr: 2016
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Where Is Rocky II?
Länge: 93 Minuten
Kinostart: 20.10.2016
Regie: Pierre Bismuth
Darsteller: Michael Scott, D.V. DeVincentis, Anthony Peckham, Jim Ganzer, Mike White
Kamera: David Raedeker
Verleih: Rapid Eye Movies
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