Ab ans Meer! (2014)
Pojedeme k mori
Tschechischer Kinderfilm über einen Nachwuchsregisseur, der einem Familiengeheimnis auf die Spur kommt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 1 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der elfjährige Thomas (Petr Šimčák) träumt davon, Regisseur zu werden. Wie sein großes Vorbild Miloš Forman will er einmal nach Hollywood – und hat dabei keine Zeit zu verlieren. Als er zum Geburtstag statt des ersehnten Urlaubs am Meer eine Kamera geschenkt bekommt, legt Thomas gemeinsam mit seinem besten Freund Harris (Jan Maršál) direkt los. Und weil ein guter Regisseur seiner Meinung nach immer davon erzählen sollte, womit er sich auskennt, filmt Thomas seine Familie, seine Freunde und seine erste Liebe Stana (Anastázie Chocholatá). Die Kamera ist immer und überall dabei, ob beim Fußballtraining, bei der Geburtstagsfeier der Oma (Jaroslava Pokorná) oder wenn Thomas' Mutter (Lucie Trmíková) in der Küche das Mittagessen zubereitet. Als Thomas bei den Dreharbeiten herausfindet, dass sein Vater (Ondřej Vetchý) mehrmals in der Woche heimlich sein Arbeitszimmer verlässt, um jemanden zu treffen, macht er sich mit Harris daran, das Geheimnis zu lüften. Harris hat derweil noch ganz andere Probleme.
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Filmkritik
Der Schauspieler Jiří Mádl feiert mit "Ab ans Meer" sein Regiedebüt. Die Entscheidung, seine Geschichte pseudodokumentarisch aus der Sicht seines elfjährigen Protagonisten zu erzählen, ist gewagt, geht aber auf. Während andere Filme, die sich des Found-Footage-Stils bedienen, (formal) schnell langweilen oder durch ihre verwackelten Bilder – meist handelt es sich dabei ja um Horrorstreifen – dem Zuschauer mit zunehmender Laufzeit mehr auf als an die Nerven gehen, fühlt sich "Ab ans Meer" echt an. Dass die beiden Jungs ihren Alltag selbst gefilmt und später am Computer geschnitten haben, wirkt authentisch – zumal "Ab ans Meer" auf ein Publikum abzielt, das mit dieser Art medialer Selbstdarstellung längst vertraut ist.
Jiří Mádl, der auch das Drehbuch verfasste, steigert diese Glaubwürdigkeit durch eine Handlung, die tief im Alltag eines typischen Elfjährigen fußt. Neben Familie, Schule und Sport nehmen Thomas' (Petr Šimčák) Freundschaft zu Harris (Jan Maršál) und eine erste Schwärmerei für ein Mädchen (Anastázie Chocholatá) großen Raum ein. Die nötige Spannung erzeugen schließlich familiäre Krisen und Geheimnisse, die den jüngeren Zuschauern, was Inhalt und Realismus betrifft, einiges abverlangen.
Der Realismus ist aber auch etwas die Crux dieses überzeugend gespielten Kinderfilms. Durch die schiere Themenfülle franst die Handlung an ihren Rändern stets ein wenig aus. Auf dem Weg zur Lösung des Geheimnisses unterbrechen zu viele Umwege die Geschichte. Visuell versucht Mádl das durch allerlei technische Spielereien auszugleichen. Von der Zeitlupe bis zum Stopptrick ist fast alles enthalten, was die Filmgeschichte hergibt und was in einem Film für Erwachsene in dieser Fülle ziemlich deplatziert erschiene.
Fazit: Regiedebütant Jiří Mádl ist ein authentischer Kinderfilm gelungen, der die Freuden, Sorgen und Nöte seiner jungen Protagonisten ernst nimmt. Die spannende und formal abwechslungsreich erzählte Geschichte franst aber immer wieder aus. Etwas weniger Themen wären hier mehr gewesen.
Jiří Mádl, der auch das Drehbuch verfasste, steigert diese Glaubwürdigkeit durch eine Handlung, die tief im Alltag eines typischen Elfjährigen fußt. Neben Familie, Schule und Sport nehmen Thomas' (Petr Šimčák) Freundschaft zu Harris (Jan Maršál) und eine erste Schwärmerei für ein Mädchen (Anastázie Chocholatá) großen Raum ein. Die nötige Spannung erzeugen schließlich familiäre Krisen und Geheimnisse, die den jüngeren Zuschauern, was Inhalt und Realismus betrifft, einiges abverlangen.
Der Realismus ist aber auch etwas die Crux dieses überzeugend gespielten Kinderfilms. Durch die schiere Themenfülle franst die Handlung an ihren Rändern stets ein wenig aus. Auf dem Weg zur Lösung des Geheimnisses unterbrechen zu viele Umwege die Geschichte. Visuell versucht Mádl das durch allerlei technische Spielereien auszugleichen. Von der Zeitlupe bis zum Stopptrick ist fast alles enthalten, was die Filmgeschichte hergibt und was in einem Film für Erwachsene in dieser Fülle ziemlich deplatziert erschiene.
Fazit: Regiedebütant Jiří Mádl ist ein authentischer Kinderfilm gelungen, der die Freuden, Sorgen und Nöte seiner jungen Protagonisten ernst nimmt. Die spannende und formal abwechslungsreich erzählte Geschichte franst aber immer wieder aus. Etwas weniger Themen wären hier mehr gewesen.
Falk Straub
FBW-Bewertung zu "Ab ans Meer!"Jurybegründung anzeigen
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.Tomás und Haris sind allerbeste Freunde. Und die beiden Jungs haben jeder auf seine Weise mit Schwierigkeiten zu kämpfen, die sie ganz schön fordern. Da ist zum Beispiel der [...mehr]TrailerAlle "Ab ans Meer!"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Ab ans Meer!"
Land: TschechienWeitere Titel: Das Meer sehen
Jahr: 2014
Genre: Kinderfilm
Originaltitel: Pojedeme k mori
Länge: 95 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 11.08.2016
Regie: Jirí Mádl
Darsteller: Petr Simcák, Jan Marsál, Ondrej Vetchy, Jaroslava Pokorna, Jan Hlavác
Kamera: Edita Kainrathová
Verleih: Der Filmverleih GmbH
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