Jugend ohne Gott (2016)
Dystopisches Drama: Regisseur Alain Gsponer beschwört eine von Leistungsdruck geprägte Zukunft, in der eine Schüler für Menschlichkeit kämpft.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In der nahen Zukunft wird das Leben der Menschen durch Leistung und Anpassung bestimmt. Wer sich nicht einfügen kann, wird gnadenlos aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Vor einem solchen Schicksal scheinen sich Zach und seine Mitschüler allerdings nicht zu fürchten, sie gelten als die Elite von morgen und genießen ein Dasein voller Privilegien. Doch um einen Platz an der angesehenen Rowald Universität zu erlangen, muss auch Zach sich beweisen. Mit Gleichaltrigen nimmt er nach dem Schulabschluss an einem Ausbildungslager in den Bergen teil. Hier soll die Spreu vom Weizen getrennt und entschieden werden, wer fähig ist, die Welt zu lenken. Während die ehrgeizige Nadesh alles tut, um ihren Platz an der Spitze zu erreichen, kommen Zach bald Zweifel am System. Im Wald trifft er schließlich auf die Außenseiterin Ewa und verliebt sich in sie. Mit diesem Regelverstoß setzen die beiden eine Katastrophe in Gang.
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Filmkritik
Frei nach Ödön von Horváths gleichnamigen Roman erzählen Regisseur Alain Gsponer ("Heidi", 2015) und seine Drehbuchautoren Alex Buresch und Matthias Pacht in "Jugend ohne Gott" vom Widerstand gegen ein unmenschliches System. Im Gegensatz zur Buchvorlage spielt Gsponers Drama allerdings nicht während der NS-Zeit, sondern in einer unbestimmten Zukunft, deren Fixierung auf Leistung passend unsere Tage reflektiert.
Diese Aktualisierung erlaubt es den Filmemachern, Science-Fiction-Elemente einzubauen und ihren Film so in die Nähe dystopischer Teenagerfilme wie "Die Tribute von Panem" zu rücken. Als deutscher Genrebeitrag mag sich "Jugend ohne Gott" damit zwar ein wenig spät in die mittlerweile unüberschaubare Liste der bekannten Vorbilder einreihen, aber das Konzept an sich ist stimmig und dürfte ein jugendliches Publikum durchaus ansprechen.
Leider ist die Umsetzung der vielversprechenden Idee nicht ganz gelungen. Das liegt in erste Linie an der Erzählweise, die ein und dieselbe Handlung aus vier Perspektiven betrachtet und dabei manches Mal den Fokus verliert. Anfangs sorgt der narrative Ansatz zwar für Spannung, gegen Ende hin erzeugt er aber zu viele Redundanzen und streckt den Film unnötig.
Zudem gelingt es Gsponer nicht, seine Figuren zum Leben zu erwecken. Trotz guter Darsteller bleibt "Jugend ohne Gott" ein kühles Gedankenexperiment, dessen Ausführung zu plakativ ist, als dass es wirklich fesseln könnte.
Fazit: Trotz gelungener Ansätze kann dieses Zukunftsdrama nicht überzeugen. "Jugend ohne Gott" leidet unter seiner umständlichen Erzählweise und der fehlenden Nähe zu den Figuren. So bleibt es bei einem kühlen, allzu plakativen Gedankenexperiment, das mit der großen Konkurrenz der dystopischen Teenagerfilme nicht mithalten kann.
Diese Aktualisierung erlaubt es den Filmemachern, Science-Fiction-Elemente einzubauen und ihren Film so in die Nähe dystopischer Teenagerfilme wie "Die Tribute von Panem" zu rücken. Als deutscher Genrebeitrag mag sich "Jugend ohne Gott" damit zwar ein wenig spät in die mittlerweile unüberschaubare Liste der bekannten Vorbilder einreihen, aber das Konzept an sich ist stimmig und dürfte ein jugendliches Publikum durchaus ansprechen.
Leider ist die Umsetzung der vielversprechenden Idee nicht ganz gelungen. Das liegt in erste Linie an der Erzählweise, die ein und dieselbe Handlung aus vier Perspektiven betrachtet und dabei manches Mal den Fokus verliert. Anfangs sorgt der narrative Ansatz zwar für Spannung, gegen Ende hin erzeugt er aber zu viele Redundanzen und streckt den Film unnötig.
Zudem gelingt es Gsponer nicht, seine Figuren zum Leben zu erwecken. Trotz guter Darsteller bleibt "Jugend ohne Gott" ein kühles Gedankenexperiment, dessen Ausführung zu plakativ ist, als dass es wirklich fesseln könnte.
Fazit: Trotz gelungener Ansätze kann dieses Zukunftsdrama nicht überzeugen. "Jugend ohne Gott" leidet unter seiner umständlichen Erzählweise und der fehlenden Nähe zu den Figuren. So bleibt es bei einem kühlen, allzu plakativen Gedankenexperiment, das mit der großen Konkurrenz der dystopischen Teenagerfilme nicht mithalten kann.
Carsten Moll
FBW-Bewertung zu "Jugend ohne Gott"Jurybegründung anzeigen
Die FBW-Jury hat dem Film das Prädikat besonders wertvoll verliehen.Diese sehr freie Interpretation des gleichnamigen Romans vonÖdön von Horváth spielt in einer zukünftigen Gesellschaft, in der alles auf Zweckmäßigkeit ausgerichtet ist. Die [...mehr]TrailerAlle "Jugend ohne Gott"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Jugend ohne Gott"
Land: DeutschlandJahr: 2016
Genre: Drama
Länge: 114 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 31.08.2017
Regie: Alain Gsponer
Darsteller: Alicia von Rittberg als Nadesh, Jannis Niewöhner als Zach, Livia Matthes als Samira, Emilia Schüle als Ewa, Anna Maria Mühe
Kamera: Frank Lamm
Verleih: farbfilm verleih
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