Die Geschichte der Liebe (2016)
The History of Love
Das Manuskript eines Liebes-Romans verbindet das Schicksal unterschiedlicher Liebender in New York City.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Leo Gurski (Derek Jacobi) ist ein in die Jahre gekommener Mann, der bis zum heutigen Tag nicht die große Liebe seines Lebens vergessen kann: Alma (Gemma Arterton). Einst lernte er die junge hübsche Frau in einem kleinen polnischen Dorf kurz vor dem Zweiten Weltkrieg kennen. Sie verliebten sich hemmungslos und Leo schwor ihr ewige Liebe. Ihr widmete er auch einen Roman, den er "Die Geschichte der Liebe" nannte. Doch die Wirren des Kriegs trennten die Beiden. Während Alma in die USA floh, ging Leo in den Untergrund. Außerdem glaubte er das Roman-Manuskript verloren. Erst Jahre später kommt Leo in New York an, doch da ist Alma schon verheiratet. Und dann gibt es da noch eine andere, wesentlich jüngere Alma (Sophie Nélisse), die ebenfalls in Brooklyn lebt und in einen russischen Immigranten verliebt ist. Sie ist benannt nach einem Roman, den ihre Mutter einst las. Handelt es sich dabei um das verloren geglaubte Manuskript?
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Filmkritik
Über viele Jahre und mehrere Zeitebenen entspinnt sich die epische Geschichte von Leo und seinem Manuskript über die Liebe seines Lebens, das die Handlung in gewisser Weise zusammenhält. Als Vorlage diente der erfolgreiche, gleichnamige Roman von Nicole Krauss. Regie führte der rumänisch-französische Filmemacher Radu Mihaileanu, dessen Familie die Schrecken des Holocaust am eigenen Leib erfahren musste. Mihaileanu realisierte sein 135 Minuten langes Epos für 15 Millionen Dollar u.a. in Bukarest, Montreal und New York City. Bekannt wurde der Filmemacher durch seine Werke "Geh und Lebe" sowie "Zug des Lebens".
"Die Geschichte der Liebe" ist ein Film für Freunde epischer, ausufernder Liebesgeschichten, die ihren Reiz u.a. aus der edlen Bildsprache und der sorgsam durchkomponierten Optik beziehen. Der verschachtelt erzählte Film fordert den Zuschauer, denn: die Handlung und Zusammenhänge sind vielschichtig und komplex. Zudem liegen die (beiden Haupt-) Zeitebenen, in denen der Plot angelegt ist, weit auseinander. Zwischendurch erfolgt dann auch noch ein Abstecher nach Chile und die Themen Holocaust und Krieg werden aufgegriffen.
Dies alles erfordert – zumal bei einer Spielzeit von über 130 Minuten – vom Zuschauer Sitzfleisch und manchmal auch Durchhaltevermögen. Andererseits sorgt die nichtlineare, unkonventionelle Erzählweise wiederum dafür, dass sich "Die Geschichte der Liebe" von anderen, thematisch ähnlich gelagerten Werken abhebt und so ein hohes Maß an Wiedererkennungswert und Eigenständigkeit erhält. Über jeden Zweifel erhaben sind in jedem Fall die glaubhaft agierenden Darsteller. Vor allem Derek Jacobi als (alter) Leo, spielt mit viel Ausdruck und einem hohen Maß an Emotionalität. Und: er schafft es, seiner komplexen Figur auch reichlich sympathischen Witz einzuverleiben.
Apropos Emotionalität: ein wahres Chaos an Gefühlen durchleben die Figuren im Film. Es wird geschmust, geküsst, verliebt über Wiesen gerannt, sich aus den Augen verloren, vor Freude auf Tischen getanzt und viel geweint. Manchmal mutet das alles etwas zu viel des Guten an, ebenso wie die pathetischen Dialoge und schmalzigen Worthülsen bzw. Phrasen ("Die Liebe existiert"), die hier und da bedient werden. Und dann gibt es da noch eine kitschige "Es-war-einmal"-Erzählstimme aus dem Off. Dieser emotionale Overkill ist letztlich aber ebenso Geschmackssache wie die komplexe Erzählweise. Bedenkt man, dass den Machern ein inhaltlich doch enorm vollgestopfter, verworrener Roman als Vorlage diente, haben sie ihre Sache mit der Verfilmung alles in allem doch recht gut gemacht.
Fazit: Wie übersetzt man eine komplex erzählte, inhaltlich überfrachtete Romanvorlage in einen schön fotografierten, plot-technisch zumindest einigermaßen nachvollziehbaren Film? Regisseur Radu Mihaileanu beweist dass dies möglich ist, auch wenn er mit seinem Werk immer wieder in pathetische und schmalzig-süßliche Gefilde abdriftet.
"Die Geschichte der Liebe" ist ein Film für Freunde epischer, ausufernder Liebesgeschichten, die ihren Reiz u.a. aus der edlen Bildsprache und der sorgsam durchkomponierten Optik beziehen. Der verschachtelt erzählte Film fordert den Zuschauer, denn: die Handlung und Zusammenhänge sind vielschichtig und komplex. Zudem liegen die (beiden Haupt-) Zeitebenen, in denen der Plot angelegt ist, weit auseinander. Zwischendurch erfolgt dann auch noch ein Abstecher nach Chile und die Themen Holocaust und Krieg werden aufgegriffen.
Dies alles erfordert – zumal bei einer Spielzeit von über 130 Minuten – vom Zuschauer Sitzfleisch und manchmal auch Durchhaltevermögen. Andererseits sorgt die nichtlineare, unkonventionelle Erzählweise wiederum dafür, dass sich "Die Geschichte der Liebe" von anderen, thematisch ähnlich gelagerten Werken abhebt und so ein hohes Maß an Wiedererkennungswert und Eigenständigkeit erhält. Über jeden Zweifel erhaben sind in jedem Fall die glaubhaft agierenden Darsteller. Vor allem Derek Jacobi als (alter) Leo, spielt mit viel Ausdruck und einem hohen Maß an Emotionalität. Und: er schafft es, seiner komplexen Figur auch reichlich sympathischen Witz einzuverleiben.
Apropos Emotionalität: ein wahres Chaos an Gefühlen durchleben die Figuren im Film. Es wird geschmust, geküsst, verliebt über Wiesen gerannt, sich aus den Augen verloren, vor Freude auf Tischen getanzt und viel geweint. Manchmal mutet das alles etwas zu viel des Guten an, ebenso wie die pathetischen Dialoge und schmalzigen Worthülsen bzw. Phrasen ("Die Liebe existiert"), die hier und da bedient werden. Und dann gibt es da noch eine kitschige "Es-war-einmal"-Erzählstimme aus dem Off. Dieser emotionale Overkill ist letztlich aber ebenso Geschmackssache wie die komplexe Erzählweise. Bedenkt man, dass den Machern ein inhaltlich doch enorm vollgestopfter, verworrener Roman als Vorlage diente, haben sie ihre Sache mit der Verfilmung alles in allem doch recht gut gemacht.
Fazit: Wie übersetzt man eine komplex erzählte, inhaltlich überfrachtete Romanvorlage in einen schön fotografierten, plot-technisch zumindest einigermaßen nachvollziehbaren Film? Regisseur Radu Mihaileanu beweist dass dies möglich ist, auch wenn er mit seinem Werk immer wieder in pathetische und schmalzig-süßliche Gefilde abdriftet.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Die Geschichte der Liebe"
Land: USAJahr: 2016
Genre: Drama, Fantasy, Romantik
Originaltitel: The History of Love
Länge: 135 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 20.07.2017
Regie: Radu Mihaileanu
Darsteller: Gemma Arterton als Alma, Elliott Gould als Bruno Leibovitch, Derek Jacobi als Léo, Sophie Nélisse als Alma, Torri Higginson als Charlotte Singer
Kamera: Laurent Dailland
Verleih: Prokino
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