Ein Kuss von Beatrice (2016)
La Sage femme
Tragikomödie über zwei gänzlich gegensätzliche Frauen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 9 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Abseits ihres nervenaufreibenden Berufs, in dem sie stets die Nerven bewahren muss, liebt die Hebamme Claire (Catherine Frot) Ruhe und Ordnung. Sie kleidet sich unscheinbar, trinkt nicht, raucht nicht und isst kein rotes Fleisch. Statt abends auszugehen, gräbt sie tagsüber lieber ihren Schrebergarten um. Vielleicht auch, um sich vom anstrengenden Arbeitskampf abzulenken: Die kleine Geburtsklinik, in der Claire seit Jahrzehnten angestellt ist, ist nicht mehr rentabel und steht kurz vor der Schließung.
Mit Claires selbst verordneter Ruhe ist es schlagartig zu Ende, als ihr Sohn Simon (Quentin Dolmaire) seiner Mutter verkündet, dass er Vater wird und sein Medizinstudium abbricht. Gleichzeitig macht der Fernfahrer Paul (Olivier Gourmet) Claire Avancen. Zu allem Überfluss meldet sich just in diesem Durcheinander auch noch Béatrice (Catherine Deneuve), eine ehemalige Geliebte von Claires verstorbenem Vater, die Claire mehr als 30 Jahre nicht gesehen hat. Mit ihrem Hang zu fettigem Essen, gutem Wein und illegalem Glücksspiel ist die extravagante und extrovertierte Béatrice das genaue Gegenteil von Claire – und ein tragikomischer Konflikt programmiert.
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Filmkritik
Als Regisseur und Drehbuchautor stellt der Theatermann, Schriftsteller und ehemalige Fernseh- und Filmschauspieler Martin Provost starke Frauen in den Mittelpunkt seiner eigenen Kinofilme ("Séraphine", "Violette" und andere). "Ein Kuss von Béatrice" vereint nun zum ersten Mal die beiden großen Catherines des französischen Kinos auf der Leinwand – und die Grandes Dames ergänzen sich ganz wunderbar.
Es ist vor allem ihr Zusammenspiel, aber auch Frots Spiel mit ihren männlichen Kollegen Olivier Gourmet und Quentin Dolmaire, das diesen Film zusammenhält. Denn Provots Ode an das (neugeborene) Leben und die Weiblichkeit plätschert allzu gemächlich vor sich hin, bietet kaum Höhepunkte, ist arg vorhersehbar und bieder inszeniert, was nicht zuletzt an den etwas formelhaften Charakterzeichnungen mit ihren krassen Gegensätzen liegt.
Der deutsche Verleihtitel versucht – wie so oft bei französischen Produktionen – etwas mehr Poesie in den Film zu legen, als im Original tatsächlich steckt. Zwar wird Claire von Bétarice ein wenig wachgeküsst, lässt ihre Vernunft auch mal beiseite und genießt das Leben am Ende ein bisschen mehr, der französische Originaltitel "Sage Femme" trifft es dennoch besser. Mit einem Bindestrich geschrieben, bedeutet er schlicht "Hebamme", ohne kann er auch eine "kluge", "vernünftige" oder "brave" Frau bezeichnen.
Fazit: In seinem jüngsten Spielfilm zeichnet Martin Provost erneut das Porträt zweier starker Frauen. Das Zusammenspiel der Akteure funktioniert wunderbar. Insgesamt bleibt diese Ode an das Leben und die Weiblichkeit aber ein wenig zu brav und gewöhnlich.
Es ist vor allem ihr Zusammenspiel, aber auch Frots Spiel mit ihren männlichen Kollegen Olivier Gourmet und Quentin Dolmaire, das diesen Film zusammenhält. Denn Provots Ode an das (neugeborene) Leben und die Weiblichkeit plätschert allzu gemächlich vor sich hin, bietet kaum Höhepunkte, ist arg vorhersehbar und bieder inszeniert, was nicht zuletzt an den etwas formelhaften Charakterzeichnungen mit ihren krassen Gegensätzen liegt.
Der deutsche Verleihtitel versucht – wie so oft bei französischen Produktionen – etwas mehr Poesie in den Film zu legen, als im Original tatsächlich steckt. Zwar wird Claire von Bétarice ein wenig wachgeküsst, lässt ihre Vernunft auch mal beiseite und genießt das Leben am Ende ein bisschen mehr, der französische Originaltitel "Sage Femme" trifft es dennoch besser. Mit einem Bindestrich geschrieben, bedeutet er schlicht "Hebamme", ohne kann er auch eine "kluge", "vernünftige" oder "brave" Frau bezeichnen.
Fazit: In seinem jüngsten Spielfilm zeichnet Martin Provost erneut das Porträt zweier starker Frauen. Das Zusammenspiel der Akteure funktioniert wunderbar. Insgesamt bleibt diese Ode an das Leben und die Weiblichkeit aber ein wenig zu brav und gewöhnlich.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Ein Kuss von Beatrice"
Land: FrankreichWeitere Titel: The Midwife, Der Famose Kuss der Beatrice
Jahr: 2016
Genre: Drama
Originaltitel: La Sage femme
Länge: 117 Minuten
Kinostart: 08.06.2017
Regie: Martin Provost
Darsteller: Catherine Deneuve als Béatrice Sobo dite Sobolevski, Catherine Frot als Claire Breton, Olivier Gourmet als Paul Baron, Quentin Dolmaire als Simon, Mylène Demongeot als Rolande
Kamera: Yves Cape
Verleih: Universum Film
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