Fan (2016)
Bollywoodfilm mit Shah Rukh Khan in einer Doppelrolle als Filmstar und als dessen größter Fan, der sich zum Stalker entwickelt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der 24-jährige Gaurav (Shah Rukh Khan) führt in Delhi ein Cyber Café. Schon seit der Kindheit ist er ein glühender Fan des Leinwandstars Aryan Khanna (Shah Rukh Khan). Seit Jahren gewinnt er mit Imitationen seiner Auftritte den örtlichen "Super Star Wettbewerb", bei dem er sich Aryan Khanna Junior nennt. Zum Geburtstag seines Idols will Gaurav nach Mumbai reisen und dem Star persönlich gratulieren. Er will die ganze Reise so gestalten wie einst Aryan Khanna selbst, als er aus Delhi nach Mumbai zog: ohne Ticket Zugfahren, im gleichen Hotelzimmer wohnen. Allerdings sieht er Aryan Khanna nur als ein Fan unter Tausenden aus gebührendem Abstand und wird nicht zu ihm vorgelassen.
Gaurav schmuggelt sich in die Nähe eines aufsteigenden Nachwuchs-Schauspielers, der sich abfällig über Aryan Khanna geäußert hat, und erzwingt unter Androhung von Gewalt eine Entschuldigung von ihm, die er filmt und ins Netz stellt. Er schickt außerdem dem Star ein Video, auf dem zu sehen ist, wie er den Schauspieler bedroht. Gaurav ist überglücklich, als Aryan Khanna ihn daraufhin anruft und ihn treffen möchte. Aber statt der erträumten, unbeschwerten fünf Minuten mit dem Superstar kommt es für Gaurav anders – und er beschließt, sich an Aryan Khanna zu rächen.
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Filmkritik
Im neuen Film des mittlerweile 50-jährigen Bollywood-Schauspielers Shah Rukh Khan geht es um einen durchgeknallten Fan und damit auch generell um die heikle Beziehung eines Superstars zu seinen Verehrern. Die Doppelrolle bietet Khan die Möglichkeit, sich selbstironisch mit den Star-Allüren im Filmbusiness auseinanderzusetzen und mit dem eigenen Älterwerden. Denn einerseits spielt er den arrivierten Superstar Aryan Khanna, andererseits auch dessen rund 25 Jahre jüngeren Fan Gaurav. Unter der Regie von Maneesh Sharma entwickelt sich das Drama zum Stalking-Thriller mit stuntreichen Actionszenen.
Gaurav beherrscht auf der Open-Air-Bühne des Super-Star-Wettbewerbs all die coolen Moves und charmanten Gesten seines Idols. Aryan Khanna ist so sehr zu seinem imaginierten Alter Ego geworden, dass er sein eigenes Leben völlig nach ihm ausrichtet. Shah Rukh Khan reflektiert praktisch von beiden Seiten den Starkult – zum Beispiel, wenn in Mumbai Tausende Fans darauf warten, dass sich Aryan kurz blicken lässt und ihnen zuwinkt. Dieser Überflieger hat sogar die Macht, die Polizei herumzukommandieren – aber in dem Moment, in dem er die Gunst des Publikums verliert, ist er ein Niemand. Diese Lektion will der düpierte Gaurav seinem hochnäsigen Star erteilen, aber dabei ist er ja selbst nicht in der Lage, Grenzen zu wahren. Indem er den jungen Mann zum psychopathischen Stalker werden lässt, verpasst sich der Film bewusst eine bittere, nachdenkliche Note. Tatsächlich müssten ja der Star und seine Fans, sofern sie nicht zu Fanatikern mutieren wollen, gleichermaßen lernen, mit irgendwann unvermeidlichen Dissonanzen umzugehen: zum Beispiel, wenn Aryan im Fernsehen schon als alternder Mann bezeichnet wird und ihm ein Jungstar den Rang abzulaufen droht.
Es ist erstaunlich, wie gut die optische Verjüngungskur funktioniert, wenn Khan in die Rolle des Fans schlüpft. Überhaupt legt die Inszenierung Wert auf visuelle Effekte, auch in den rasanten Actionszenen an malerischen Schauplätzen. Aryan und Gaurav jagen sich gegenseitig, zum Beispiel in den Straßen Dubrovniks oder auf den Ziegeldächern der alten Stadt. Es gibt Fassadenklettereien in Indien und einen Aufruhr im Londoner Wachsfigurenkabinett. Nostalgie durchzieht die Actionszenen, wenn sie an alte Bondfilme und Caper-Movies erinnern. Dabei dreht die Musik mächtig auf. Musical-Einlagen fehlen zwar, nicht aber die Bollywood-typische Großzügigkeit im Umgang mit Gefühlen. Insgesamt bietet "Fan" also reichhaltige Genre-Unterhaltung mit Action und nachdenklichen Tönen.
Fazit: Bollywood-Legende Shah Rukh Khan setzt sich in einer Doppelrolle mit der zuweilen prekären symbiotischen Verbindung von Star und Fans auseinander. Er verkörpert einen jungen Stalker und dessen Schauspieler-Idol, die sich in einem actionreichen Katz- und Mausspiel verheddern, das auch außerhalb Indiens, in London und im malerischen Dubrovnik, ausgetragen wird. Tolle Schauwerte und Thrilleratmosphäre treffen auf entfesselte Gefühle und nachdenkliche Töne.
Gaurav beherrscht auf der Open-Air-Bühne des Super-Star-Wettbewerbs all die coolen Moves und charmanten Gesten seines Idols. Aryan Khanna ist so sehr zu seinem imaginierten Alter Ego geworden, dass er sein eigenes Leben völlig nach ihm ausrichtet. Shah Rukh Khan reflektiert praktisch von beiden Seiten den Starkult – zum Beispiel, wenn in Mumbai Tausende Fans darauf warten, dass sich Aryan kurz blicken lässt und ihnen zuwinkt. Dieser Überflieger hat sogar die Macht, die Polizei herumzukommandieren – aber in dem Moment, in dem er die Gunst des Publikums verliert, ist er ein Niemand. Diese Lektion will der düpierte Gaurav seinem hochnäsigen Star erteilen, aber dabei ist er ja selbst nicht in der Lage, Grenzen zu wahren. Indem er den jungen Mann zum psychopathischen Stalker werden lässt, verpasst sich der Film bewusst eine bittere, nachdenkliche Note. Tatsächlich müssten ja der Star und seine Fans, sofern sie nicht zu Fanatikern mutieren wollen, gleichermaßen lernen, mit irgendwann unvermeidlichen Dissonanzen umzugehen: zum Beispiel, wenn Aryan im Fernsehen schon als alternder Mann bezeichnet wird und ihm ein Jungstar den Rang abzulaufen droht.
Es ist erstaunlich, wie gut die optische Verjüngungskur funktioniert, wenn Khan in die Rolle des Fans schlüpft. Überhaupt legt die Inszenierung Wert auf visuelle Effekte, auch in den rasanten Actionszenen an malerischen Schauplätzen. Aryan und Gaurav jagen sich gegenseitig, zum Beispiel in den Straßen Dubrovniks oder auf den Ziegeldächern der alten Stadt. Es gibt Fassadenklettereien in Indien und einen Aufruhr im Londoner Wachsfigurenkabinett. Nostalgie durchzieht die Actionszenen, wenn sie an alte Bondfilme und Caper-Movies erinnern. Dabei dreht die Musik mächtig auf. Musical-Einlagen fehlen zwar, nicht aber die Bollywood-typische Großzügigkeit im Umgang mit Gefühlen. Insgesamt bietet "Fan" also reichhaltige Genre-Unterhaltung mit Action und nachdenklichen Tönen.
Fazit: Bollywood-Legende Shah Rukh Khan setzt sich in einer Doppelrolle mit der zuweilen prekären symbiotischen Verbindung von Star und Fans auseinander. Er verkörpert einen jungen Stalker und dessen Schauspieler-Idol, die sich in einem actionreichen Katz- und Mausspiel verheddern, das auch außerhalb Indiens, in London und im malerischen Dubrovnik, ausgetragen wird. Tolle Schauwerte und Thrilleratmosphäre treffen auf entfesselte Gefühle und nachdenkliche Töne.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Fan"
Land: IndienJahr: 2016
Genre: Thriller, Drama
Kinostart: 14.04.2016
Regie: Maneesh Sharma
Darsteller: Shah Rukh Khan als Gaurav Chandna / Aryan Khanna, Joelle Koissi als Train Passenger, Mariola Jaworska als Security / Tourist at Madame Tussauds, Atul Sharma als Tourist, Farah Ahmed als Wedding Guest / Screaming Tourist
Kamera: Manu Anand
Verleih: Substance Film
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