Bob, der Streuner (2016)
A Street Cat named Bob
Spielfilm nach dem gleichnamigen autobiografischen Bestseller des Londoner Straßenmusikers und Katzenbesitzers James BowenKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
James (Luke Treadaway) versucht als obdachloser Straßenmusiker in London zu überleben, ist aber oft der Verzweiflung nahe. Ein erster Schritt aus der Heroinsucht ist die Aufnahme in ein Methadonprogramm. Und die Sozialarbeiterin Val (Joanne Froggatt) setzt sich massiv dafür ein, dass er eine Sozialwohnung zugewiesen bekommt. James kann sein Glück kaum fassen, als er endlich seine eigenen Räume bezieht. Dort bekommt er bald schon Besuch von einem orangefarbenen Kater, der James nicht mehr von der Seite weicht und ihm treu wie ein Hund durch die Straßen folgt.
James spricht mit seinem tierischen Gefährten, den er Bob nennt, und trägt ihn auf der Schulter durch die Stadt. Seine Einnahmen als Straßenmusiker steigen dank Bobs Gegenwart sprunghaft an. James verliebt sich in seine Nachbarin Betty (Ruta Gedmintas) und nimmt sich vor, das Methadon schon bald abzusetzen. Val hat jedoch Bedenken, und tatsächlich fehlt nicht viel, um James auf seinem Weg in ein geregeltes Leben wieder ins Straucheln zu bringen.
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Filmkritik
Der Londoner Straßenmusiker James Bowen und sein Kater Bob schafften es dank YouTube und Bowens autobiografischem Bestseller "Bob, der Streuner" zu weltweiter Berühmtheit. Längst hat sich der tierliebe ehemalige Obdachlose und Drogenabhängige mit seinen Büchern eine stabile Existenz aufbauen können. James und Kater Bob leben immer noch zusammen – und das Tier spielt sich in dieser Verfilmung des erwähnten Romans sogar selbst. Unter der Regie von Roger Spottiswoode ("James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie") entfaltet die Geschichte einen zauberhaften Charme, indem sie geschickt zwischen harschem Realismus und den Fallen der Rührseligkeit balanciert.
Das Leben auf der Straße ist gnadenlos. Das schildert das Drama ganz ungeschminkt, wenn James am Anfang von Hunger getrieben durch die Straßen irrt. Und auch später werden die vielen Schwierigkeiten des Methadonkonsumenten auf dem Weg zurück in die Gesellschaft sehr realistisch dargestellt. Sozialprogramme und Behörden erlassen strenge Auflagen. Jede Unzuverlässigkeit, jeder eigenwillige Schritt – und das Leben mit einem Kater bringt nun einmal Überraschungen mit sich – können James' labile Existenzgrundlage zunichte machen. Aber James begegnet in diesem kalten London auch immer wieder Menschen, die sich persönlich für ihn einbringen. Das liegt an seinem naiven, unschuldigen Charme und seinem unerschütterlichen Optimismus. Noch mehr Londoner lassen sich von Bob rühren – und kaufen James eine Menge Obdachlosenzeitungen ab, nur weil sie Katzen lieben.
Luke Treadaway spielt James als sensiblen, sanftmütigen Mann, der ein großes Herz besitzt. Die Freundschaft mit dem zugelaufenen Kater gibt ihm den nötigen Halt, um den Methadonentzug zu wagen. Bob verhält sich ungewöhnlich anhänglich und James redet mit dem Tier wie mit einem menschlichen Freund. Manchmal drückt die Inszenierung Bobs aktive Rolle in James' Leben aus, indem die Kamera der Perspektive des Katers folgt. Eine zarte Romanze und der Konflikt mit seinem entfremdeten Vater verleihen James' steiniger Rehabilitation zusätzliche Würze. Diese beiden Beziehungen verweigern sich zudem einem klischeehaften Verlauf.
Die herbstliche Färbung der Bäume, ein Hauch märchenhafter Verträumtheit in der Atmosphäre und die melancholisch-folkigen Songs von Charlie Fink sorgen in der anonymen Großstadt für eine gewisse Geborgenheit. Das realistische Gespür der Inszenierung und die Frische des Hauptdarstellers bewahren die hübsche Geschichte davor, in die Kitschfalle zu tappen.
Fazit: Regisseur Roger Spottiswoode ist eine charmante, leichtfüßige und kitschfreie Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von James Bowen gelungen. Mit dem sympathischen Hauptdarsteller Luke Treadaway meistert die Geschichte eines Gestrauchelten, dem sein Haustier neuen Halt gibt, den Balanceakt zwischen hartem Sozialdrama und Rührseligkeit. Die Fans des real existierenden Katers Bob dürfte besonders freuen, dass er sich hier selbst spielt.
Das Leben auf der Straße ist gnadenlos. Das schildert das Drama ganz ungeschminkt, wenn James am Anfang von Hunger getrieben durch die Straßen irrt. Und auch später werden die vielen Schwierigkeiten des Methadonkonsumenten auf dem Weg zurück in die Gesellschaft sehr realistisch dargestellt. Sozialprogramme und Behörden erlassen strenge Auflagen. Jede Unzuverlässigkeit, jeder eigenwillige Schritt – und das Leben mit einem Kater bringt nun einmal Überraschungen mit sich – können James' labile Existenzgrundlage zunichte machen. Aber James begegnet in diesem kalten London auch immer wieder Menschen, die sich persönlich für ihn einbringen. Das liegt an seinem naiven, unschuldigen Charme und seinem unerschütterlichen Optimismus. Noch mehr Londoner lassen sich von Bob rühren – und kaufen James eine Menge Obdachlosenzeitungen ab, nur weil sie Katzen lieben.
Luke Treadaway spielt James als sensiblen, sanftmütigen Mann, der ein großes Herz besitzt. Die Freundschaft mit dem zugelaufenen Kater gibt ihm den nötigen Halt, um den Methadonentzug zu wagen. Bob verhält sich ungewöhnlich anhänglich und James redet mit dem Tier wie mit einem menschlichen Freund. Manchmal drückt die Inszenierung Bobs aktive Rolle in James' Leben aus, indem die Kamera der Perspektive des Katers folgt. Eine zarte Romanze und der Konflikt mit seinem entfremdeten Vater verleihen James' steiniger Rehabilitation zusätzliche Würze. Diese beiden Beziehungen verweigern sich zudem einem klischeehaften Verlauf.
Die herbstliche Färbung der Bäume, ein Hauch märchenhafter Verträumtheit in der Atmosphäre und die melancholisch-folkigen Songs von Charlie Fink sorgen in der anonymen Großstadt für eine gewisse Geborgenheit. Das realistische Gespür der Inszenierung und die Frische des Hauptdarstellers bewahren die hübsche Geschichte davor, in die Kitschfalle zu tappen.
Fazit: Regisseur Roger Spottiswoode ist eine charmante, leichtfüßige und kitschfreie Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von James Bowen gelungen. Mit dem sympathischen Hauptdarsteller Luke Treadaway meistert die Geschichte eines Gestrauchelten, dem sein Haustier neuen Halt gibt, den Balanceakt zwischen hartem Sozialdrama und Rührseligkeit. Die Fans des real existierenden Katers Bob dürfte besonders freuen, dass er sich hier selbst spielt.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Bob, der Streuner"Jurybegründung anzeigen
Kann mit der Gewissheit einer millionenfach verkauften Buchvorlage (genauer, einer ganzen Reihe) im Rücken bei einem Kinofilm noch etwas schiefgehen? Das schon, doch Roger Spottiswoodes Verfilmung der Bücher von James Bowen macht alles richtig und [...mehr]TrailerAlle "Bob, der Streuner"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Bob, der Streuner"
Land: GroßbritannienJahr: 2016
Genre: Drama
Originaltitel: A Street Cat named Bob
Länge: 103 Minuten
Kinostart: 12.01.2017
Regie: Roger Spottiswoode
Darsteller: Luke Treadaway als James Bowen, Ruta Gedmintas als Belle, Joanne Froggatt als Val, Anthony Stewart Head als Nigel Bowen, Beth Goddard als Hilary
Kamera: Peter Wunstorf
Verleih: Concorde
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