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FBW-Bewertung: Whatever Happens (2017)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Der Film bedient sich eines Narrativs des Liebesfilms, das sowohl als Liebesdrama (BLUE VALENTINE) als auch in Form der Romantic Comedy (500 DAYS OF SUMMER) in den letzten etwa zehn Jahren zu niveauvollen und erfolgreichen Filmen geführt hat. WHATEVER HAPPENS wählt etwas stärker die Romantic Comedy-Variante und erzählt in Rückblenden, warum eine Beziehung gescheitert ist, obwohl es zu Beginn die große Liebe war. Es geht also um die Erzeugung einer Verlaufsspannung: Wie ist es dazu gekommen, dass die Liebe in die Brüche ging? Dies gelingt dem Film sehr gut, indem er unterschiedliche Lebensentwürfe fokussiert und Figuren wählt, die authentisch, natürlich und lebensnah wirken. Dass die beiden Figuren Julian und Hannah sich überzeugend verlieben und dies auch ebenso überzeugend gespielt wird, ist natürlich wichtig, damit für das Scheitern eine für die Zuschauer emotional ansprechende Fallhöhe erzeugt wird. Gerade Fahri Yardim verkörpert seinen Part sehr gut, während Sylvia Hoeks nach Ansicht der Jury jedoch ein wenig blass und in ihrer Darstellung einer Juristin ein wenig stereotyp bleibt. Positiv zu erwähnen ist jedoch definitiv Helena Prison als Tochter Pauline, die sehr erfrischend und natürlich spielt.
Kamera, Schnitt und Ausstattung sindüberzeugend und mit viel Bedacht eingesetzt. Die Wohnung des Paares ist exzellent ausgestattet, es ist immer wieder wohltuend, einmal keine unbezahlbare und unpersönliche Designerwohnung zu sehen.
Einige spürbare Schwächen weist der Film nach Ansicht der Jury jedoch in der Dramaturgie auf. Von der guten Ausgangssituation ausgehend, dass Julian und Hannah eine Zweck-WG gründen und anfangs gar nicht viel miteinander anzufangen wissen, bewegt sich der Film nach Meinung der Jury etwas zu langsam voran.Bis es zum Verlieben kommt, dauert es ziemlich lange. Viele Szenen weisen Redundanzen auf. Bezeichnend ist die erste Szene des Films, wenn Hannah mehrere Gegenstände aus Umzugskartons hervorkramt, die sie an eine Vergangenheit erinnern, die der Film dann vermutlich erzählen wird. Diese Szene hätte in den Augen der Jury schneller und auch glaubwürdiger erzählt werden können.
Alles in allem ist WHATEVER HAPPENS jedoch sicherlich ein unterhaltsamer Liebesfilm, dem ein großes Publikum zu wünschen ist.



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