Hieronymus Bosch - Schöpfer der Teufel (2016)
Jheronimus Bosch
Der Dokumentarfilm begleitet ein niederländisches Forscherteam, das die Gemälde von Hieronymus Bosch untersucht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Fünf Jahre lang hat ein niederländisches Forscherteam verschiedene Museen auf der ganzen Welt bereist, um die Gemälde von Hieronymus Bosch einer Tiefenanalyse zu unterziehen. Mit Untersuchungsmethoden wie Röntgen- und Infrarotfotografie und einem detaillierten Vergleich der verschiedenen Bilder versuchten die Kunsthistoriker unter anderem zu klären, welche der 25 Werke, die dem Renaissancemaler zugeschrieben werden, tatsächlich von ihm stammen. Wie es zur Zeit des Malers, dessen Todestag sich 2016 zum 500. Mal jährt, üblich war, wurden manche Werke als Gemeinschaftsarbeit der Malerwerkstatt hergestellt. Andere könnten von Boschs Schülern stammen.
Der Maler selbst hat keine schriftlichen Aufzeichnungen über sein Werk hinterlassen und auch über seine Bildung und seinen Gedankenkosmos ist wenig bekannt. So kann nur spekuliert werden, was die vielen von ihm erschaffenen fantastischen Figuren und Mischwesen, die Halluzinationen entsprungen sein könnten, zu bedeuten haben. Die Forscher bemühten sich auch um Leihgaben aus großen Museen wie in Madrid und Venedig für die große Ausstellung 2016 in Boschs Heimatstadt Den Bosch. Dabei stießen sie zum Teil auf Widerstände, zum Teil entstanden neue Kooperationen. Ein Museum in Kansas wollte seinen "Bosch" auf Echtheit überprüfen lassen, ein privater Sammler seine als Geldanlage erworbene Zeichnung ebenfalls. In beiden Fällen fiel die Untersuchung positiv aus.
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Filmkritik
Hieronymus Bosch, der vor 500 Jahren verstorbene niederländische Maler, hat einen faszinierenden Kosmos wuselnder Mischwesen und kleiner Menschenfiguren geschaffen, die seltsame Dinge treiben. In seinen Bildern, die Albträumen oder Fieberfantasien entsprungen sein könnten, lebt das Mittelalter fröhlich weiter, allerdings scheint der Blickwinkel schon ironisch-distanziert zu sein. Als Maler des Renaissance-Zeitalters ist Bosch nicht mehr ausführender Handwerker, sondern Künstler mit selbstbewusster Autorenschaft. Seine rätselhaften Gemälde scheinen die Ängste und Dämonen des Unterbewusstseins freizulassen und zeigen doch eigentlich das ewige Dilemma des Menschen im Mittelalter: Wie soll er nur die Begierden und Laster im Zaum halten, die direkt in die Hölle führen?
Der Dokumentarfilm des Niederländers Pieter van Huystee nähert sich dem rätselhaften Künstler, über den so wenig bekannt ist, indem er ein Team von Kunsthistorikern und Restauratoren auf Forschungsreise begleitet. Sie führt unter anderem nach Madrid und Venedig, wo einige der berühmtesten Werke Boschs, wie "Der Garten der Lüste", "Die sieben Todsünden" oder das Triptychon der Heiligen Kümmernis zu finden sind. Bei letzterem Bild fördert eine Restaurierung tatsächlich Reste eines Bartes zutage, welcher dieser Märtyrerin zugeschrieben wird. Die detailreichen Bilder werden ausschnittsweise von der Kamera wie unter der Lupe betrachtet, um ihre Schönheit und ihr Mysterium wirken zu lassen. Ein Kunsthistoriker spekuliert darüber, was häufig vorkommende Motive wie Eulen und Ohren wohl für Bosch symbolisierten.
Auch wenn sich die Forscher mit den verschiedenen Museumskuratoren austauschen, zeigt sich, dass die Annäherung an den Künstler und sein Werk einem Puzzle mit vielen Unbekannten gleicht. Ob ein Bild dem Meister selbst oder einem Schüler zugeschrieben wird, bleibt oft Meinungssache, selbst wenn sie sachverständig unterfüttert wird. Manchmal aber lässt sich eindeutig nachweisen, dass das Holz eines Gemäldes von einem Baum stammt, der Bosch überlebte. Das Tauziehen um Leihgaben für die niederländische Ausstellung erlaubt auch Einblicke in die komplizierten internationalen Museums- und Kunstbeziehungen. Überhaupt erfahren die Zuschauer letztlich mehr über die kunsthistorische Praxis selbst als über Bosch und seine Werke, deren geheimnisvolle Aura in vollem Umfang gewahrt bleibt.
Fazit: Der niederländische Dokumentarfilm bietet interessante Einblicke in die Arbeit eines kunsthistorischen Forscherteams, das sich mit den Werken des vor 500 Jahren gestorbenen Malers Hieronymus Bosch befasst. Dabei nähert sich der Film aus verschiedenen Perspektiven und in enger werdenden Kreisen dem Mysterium der fantasievollen Bilder mit ihren Mischwesen an, das aber letztlich unergründlich bleibt.
Der Dokumentarfilm des Niederländers Pieter van Huystee nähert sich dem rätselhaften Künstler, über den so wenig bekannt ist, indem er ein Team von Kunsthistorikern und Restauratoren auf Forschungsreise begleitet. Sie führt unter anderem nach Madrid und Venedig, wo einige der berühmtesten Werke Boschs, wie "Der Garten der Lüste", "Die sieben Todsünden" oder das Triptychon der Heiligen Kümmernis zu finden sind. Bei letzterem Bild fördert eine Restaurierung tatsächlich Reste eines Bartes zutage, welcher dieser Märtyrerin zugeschrieben wird. Die detailreichen Bilder werden ausschnittsweise von der Kamera wie unter der Lupe betrachtet, um ihre Schönheit und ihr Mysterium wirken zu lassen. Ein Kunsthistoriker spekuliert darüber, was häufig vorkommende Motive wie Eulen und Ohren wohl für Bosch symbolisierten.
Auch wenn sich die Forscher mit den verschiedenen Museumskuratoren austauschen, zeigt sich, dass die Annäherung an den Künstler und sein Werk einem Puzzle mit vielen Unbekannten gleicht. Ob ein Bild dem Meister selbst oder einem Schüler zugeschrieben wird, bleibt oft Meinungssache, selbst wenn sie sachverständig unterfüttert wird. Manchmal aber lässt sich eindeutig nachweisen, dass das Holz eines Gemäldes von einem Baum stammt, der Bosch überlebte. Das Tauziehen um Leihgaben für die niederländische Ausstellung erlaubt auch Einblicke in die komplizierten internationalen Museums- und Kunstbeziehungen. Überhaupt erfahren die Zuschauer letztlich mehr über die kunsthistorische Praxis selbst als über Bosch und seine Werke, deren geheimnisvolle Aura in vollem Umfang gewahrt bleibt.
Fazit: Der niederländische Dokumentarfilm bietet interessante Einblicke in die Arbeit eines kunsthistorischen Forscherteams, das sich mit den Werken des vor 500 Jahren gestorbenen Malers Hieronymus Bosch befasst. Dabei nähert sich der Film aus verschiedenen Perspektiven und in enger werdenden Kreisen dem Mysterium der fantasievollen Bilder mit ihren Mischwesen an, das aber letztlich unergründlich bleibt.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Hieronymus Bosch - Schöpfer der Teufel"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Hieronymus Bosch - Schöpfer der Teufel"
Land: NiederlandeWeitere Titel: Exhibition on Screen: Die wundersame Welt des Hieronymus Bosch
Jahr: 2016
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Jheronimus Bosch
Länge: 87 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 15.09.2016
Regie: Pieter van Huystee
Kamera: Giovanni Andreotta, David de Jongh, Hans Fels, Gregor Meerman, Rogier Timmermans
Verleih: mindjazz pictures