Killer's Bodyguard (2016)
The Hitman's Bodyguard
Actionkomödie von "The Expendables 3"-Regisseur Patrick Hughes mit Ryan Reynolds und Samuel L. Jackson als ungleichem Paar.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Einst war Michael Bryce (Ryan Reynolds) der beste Leibwächter der Welt, mittlerweile ist er ganz unten. Als ein Einsatz seiner Exfreundin, der Interpol-Polizistin Amelia Roussel (Elodie Yung), von einem Maulwurf untergraben wird, bietet sich Bryce unverhofft die Gelegenheit, seinen beschädigten Ruf reinzuwaschen. Widerwillig chauffiert er den berühmt-berüchtigten Auftragskiller Darius Kincaid (Samuel L. Jackson) von England in die Niederlande, wo Kincaid gegen den ehemaligen weißrussischen Präsidenten Vladislav Dukhovich (Gary Oldman) vor dem Internationalen Strafgerichtshof aussagen soll. Als Gegenleistung soll Kincaids Ehefrau Sonia (Salma Hayek), die in Amsterdam in einem Hochsicherheitsgefängnis sitzt, Haftminderung erhalten.
Das unfreiwillig zusammengewürfelte Paar könnte unterschiedlicher nicht sein. Während der übervorsichtige Bryce gern alles bis ins kleinste Detail plant, fackelt Kincaid nicht lange. Doch die beiden haben noch ein ganz anderes Problem. Dukhovich hetzt seine Bluthunde um Alphamännchen Ivan (Yuri Kolokolnikov) auf das dynamische Duo, das sich fortan schießend und fluchend, zu Lande und auf dem Wasser von Coventry über Amsterdam bis nach Den Haag durchschlagen muss.
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Filmkritik
Dass er knallharte Action mit Humor und lockeren Sprüchen verbinden kann, hat Patrick Hughes 2014 mit dem dritten Teil der "Expendables" bewiesen. Auch Hughes' nächster Film setzt auf diese Mischung, übertreibt es dabei aber gehörig mit der Gewalt. Angesichts der Mangelware an buddy movies in den deutschen Kinos hat "Killer's Bodyguard" durchaus seinen Reiz, bleibt wie die "Expendables"-Reihe aber letztlich entbehrlich.
Die Action in dieser Komödie ist mit wenigen Ausnahmen sehenswert, angesichts des geringen Budgets von geschätzten 30 Millionen US-Dollar zum Teil gar atemberaubend. In Kombination mit Tom O'Connors Drehbuch, das die Handlung ohne große Verschnaufpausen vorantreibt, fegen all die Faustkämpfe, Schießereien und Verfolgungsjagden geschickt über manche Ungereimtheit und manches Logikloch hinweg, können die große Schwäche dieses Films aber nicht verbergen.
Die liegt in der krassen Diskrepanz von Humor und Brutalität. Zwar liefern sich Samuel L. Jackson und Ryan Reynolds als Killer und Bodyguard einen größtenteils gelungenen Schlagabtausch, doch Patrick Hughes verlässt sich allzu sehr auf deren Dynamik und verliert dabei eine einheitliche Linie aus den Augen. Seine Komik pendelt stets zwischen den Extremen. Hier wechselt leichtfüßige Ironie, wenn etwa Ryan Reynolds einem Barkeeper sein Herz ausschüttet, während hinter ihm die Hölle losbricht, mit hartem Zynismus, wenn Reynolds wenig später einen seiner Häscher zu Chuck Berrys Song "Little Queenie" besonders grausam ins Jenseits befördert. Das ist nur auf den ersten Blick witzig. Ließe man die Musik weg, wäre die Szene nur schwer zu ertragen. Genau hier zeigt sich, wie viel ungelenker Patrick Hughes mit Komik umgeht als vergleichbare Regisseure wie Matthew Vaughn ("Kick-Ass"), Guy Ritchie ("Snatch") oder Quentin Tarantino ("Pulp Fiction").
"Killer's Bodyguard" als harmlose Genreparodie auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre zu kurz gegriffen. Zum einen bedarf eine Parodie nicht der im Film gezeigten Brutalität. Zum anderen treibt die Komödie ihre Übertreibungen in manchen Bereichen dafür nicht weit genug. Das komplette Setting erinnert mehr an einen Politthriller denn an eine Komödie und dementsprechend düster und ernsthaft inszeniert Patrick Hughes manche Szenen. Zum Rest des Films will auch das nie so ganz passen.
Fazit: "Killer's Bodyguard" ist sehenswert inszeniert und kurzweilig erzählt, findet allerdings nie das richtige Maß. Die zwei Hauptfiguren liefern sich einen amüsanten Schlagabtausch, bleiben aber recht eindimensionale Abziehbilder, was im krassen Gegensatz zur Ernsthaftigkeit des Handlungsgerüsts, der Abgründe des Bösewichts und der Brutalität der Actionszenen steht. Von den Klassikern der Buddy-Komödie ist Patrick Hughes' Film ein gutes Stück entfernt.
Die Action in dieser Komödie ist mit wenigen Ausnahmen sehenswert, angesichts des geringen Budgets von geschätzten 30 Millionen US-Dollar zum Teil gar atemberaubend. In Kombination mit Tom O'Connors Drehbuch, das die Handlung ohne große Verschnaufpausen vorantreibt, fegen all die Faustkämpfe, Schießereien und Verfolgungsjagden geschickt über manche Ungereimtheit und manches Logikloch hinweg, können die große Schwäche dieses Films aber nicht verbergen.
Die liegt in der krassen Diskrepanz von Humor und Brutalität. Zwar liefern sich Samuel L. Jackson und Ryan Reynolds als Killer und Bodyguard einen größtenteils gelungenen Schlagabtausch, doch Patrick Hughes verlässt sich allzu sehr auf deren Dynamik und verliert dabei eine einheitliche Linie aus den Augen. Seine Komik pendelt stets zwischen den Extremen. Hier wechselt leichtfüßige Ironie, wenn etwa Ryan Reynolds einem Barkeeper sein Herz ausschüttet, während hinter ihm die Hölle losbricht, mit hartem Zynismus, wenn Reynolds wenig später einen seiner Häscher zu Chuck Berrys Song "Little Queenie" besonders grausam ins Jenseits befördert. Das ist nur auf den ersten Blick witzig. Ließe man die Musik weg, wäre die Szene nur schwer zu ertragen. Genau hier zeigt sich, wie viel ungelenker Patrick Hughes mit Komik umgeht als vergleichbare Regisseure wie Matthew Vaughn ("Kick-Ass"), Guy Ritchie ("Snatch") oder Quentin Tarantino ("Pulp Fiction").
"Killer's Bodyguard" als harmlose Genreparodie auf die leichte Schulter zu nehmen, wäre zu kurz gegriffen. Zum einen bedarf eine Parodie nicht der im Film gezeigten Brutalität. Zum anderen treibt die Komödie ihre Übertreibungen in manchen Bereichen dafür nicht weit genug. Das komplette Setting erinnert mehr an einen Politthriller denn an eine Komödie und dementsprechend düster und ernsthaft inszeniert Patrick Hughes manche Szenen. Zum Rest des Films will auch das nie so ganz passen.
Fazit: "Killer's Bodyguard" ist sehenswert inszeniert und kurzweilig erzählt, findet allerdings nie das richtige Maß. Die zwei Hauptfiguren liefern sich einen amüsanten Schlagabtausch, bleiben aber recht eindimensionale Abziehbilder, was im krassen Gegensatz zur Ernsthaftigkeit des Handlungsgerüsts, der Abgründe des Bösewichts und der Brutalität der Actionszenen steht. Von den Klassikern der Buddy-Komödie ist Patrick Hughes' Film ein gutes Stück entfernt.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Killer's Bodyguard"
Land: USAJahr: 2016
Genre: Action, Thriller
Originaltitel: The Hitman's Bodyguard
Länge: 120 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 31.08.2017
Regie: Patrick Hughes
Darsteller: Elodie Yung als Amelia Roussel, Ryan Reynolds als Michael Bryce, Tsuwayuki Saotome als Kurosawa, Roy Hill, Richard E. Grant als Seifert
Kamera: Jules O'Loughlin
Verleih: 20th Century Fox
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