Time Was Endless (2016)
Antes o tempo não acabava
Brasilianisch-deutsches Drama: Ein junger Indio zieht in die Großstadt Manas.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Ein junger Indio im Amazonasgebiet, zieht nach Manaus, der 1,8 Millionen Einwohner großen Hauptstadt der Region. Dort wohnt er zuerst in einem schäbigen Schuppe ohne Fenster zusammen mit seiner Schwester und deren kranker Tochter. Er lässt sich den weißen Namen Anderson geben, besitzt ein Smartphone und arbeitet in verschiedenen Jobs. Anderson steht täglich zwischen dieser für ihn neuen modernem Leben und der Welt seines Stammes mit ihren alten schamanischen Riten. Doch der aufgeweckte junge Mann sieht in der Großstadt bessere Möglichkeiten für die Entwicklung seiner Persönlichkeit und für das Finden seiner sexuellen Identität, als in der Enge des Stamms.
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Filmkritik
Der Urwald um Manas herum gilt mit über 5 Millionen verschiedenen Arten, als der Ort mit der höchsten Biodiversität auf dem gesamten Planeten. Inmitten dieser unberührten Natur und eingebettet in die alte schamanistische Kultur wächst Anderson auf und macht einen harten Ritus mit, bevor er in die moderne Großstadt entlassen wird. Aber selbst als er bereits dort wohnt, versucht man sich immer wieder massiv in das Leben von ihm und von seiner Schwester einzumischen. Doch wer seine Hand in einen geflochtenen Handschuh voller riesiger Ameisen gesteckt hat, der ist auch fit für prekäre Lebensverhältnisse in der Metropole, wilde nächtliche Metallkonzerte und Sex mit Männern und älteren Frauen.
Die beiden Regisseure Sérgio Andrade und Fábio Baldo finden für diese Geschichte eines Wanderers zwischen zwei Kulturen starke Bilder und starke Töne. Anstatt sich in Ehnokitsch zu ergeben zeigen sie auf eine sehr sachliche und zugleich sehr sinnliche Weise die für westliche Augen bizarren schamanistischen Riten eines Heilers aus Andersons Stamm. Als jener sich in der Großstadt zunehmend wirklich wohl mit seinem Leben und in seinem Körper zu fühlen beginnt, so wird dies anhand einer kraftvollen Szene illustriert, bei der Anderson mit nacktem Oberkörper am Fluss steht und seinen Body reckt, während die elektronischen Klänge von Kraftwerks "Radioactivity" ertönen.
Fazit: Von Pathos und ohne Ehnokitsch erzählt das brasilianische Drama "Time Was Endless" auf kraftvolle Weise, wie ein junger Indio seinen Weg zwischen Stammeskultur und modernem Großstadtleben findet.
Die beiden Regisseure Sérgio Andrade und Fábio Baldo finden für diese Geschichte eines Wanderers zwischen zwei Kulturen starke Bilder und starke Töne. Anstatt sich in Ehnokitsch zu ergeben zeigen sie auf eine sehr sachliche und zugleich sehr sinnliche Weise die für westliche Augen bizarren schamanistischen Riten eines Heilers aus Andersons Stamm. Als jener sich in der Großstadt zunehmend wirklich wohl mit seinem Leben und in seinem Körper zu fühlen beginnt, so wird dies anhand einer kraftvollen Szene illustriert, bei der Anderson mit nacktem Oberkörper am Fluss steht und seinen Body reckt, während die elektronischen Klänge von Kraftwerks "Radioactivity" ertönen.
Fazit: Von Pathos und ohne Ehnokitsch erzählt das brasilianische Drama "Time Was Endless" auf kraftvolle Weise, wie ein junger Indio seinen Weg zwischen Stammeskultur und modernem Großstadtleben findet.
Gregor Torinus
Besetzung & Crew von "Time Was Endless"
Land: Brasilien, DeutschlandJahr: 2016
Genre: Drama
Originaltitel: Antes o tempo não acabava
Länge: 85 Minuten
Regie: Sergio Andrade, Fábio Baldo
Darsteller: Anderson Tikuna als Anderson, Severiano Kedassere als Old Shaman, Fidelis Baniwa als Tunar?, Kay Sara als Schwester, Rita Carelli
Kamera: Yure Cesar
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