The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit (2016)
The Birth of Nation
US-Historiendrama über Nat Turner, der 1831 einen blutigen Sklavenaufstand in Virginia anführte.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Nat Turner (Tony Espinosa) wächst Anfang des 19. Jahrhunderts als Kind von Sklaven auf der Farm von Benjamin Turner in Virginia auf, weshalb auch er den Nachnamen seines Besitzers trägt. Sein Vater muss vor Sklavenjägern fliehen, aber Benjamins Frau Elizabeth (Penelope Ann Miller) holt den Jungen zu sich ins Haus und übt mit ihm lesen. Bald darf Nat beim sonntäglichen Gottesdienst aus der Bibel vorlesen. Aber dann stirbt Elizabeths Mann und Nat muss fortan Baumwolle pflücken, wie die anderen Sklaven auch. Als junger Mann hat Nat (Nate Parker) immer noch ein gutes Verhältnis zu seinem früheren Spielkameraden Samuel (Armie Hammer), der nun die väterliche Farm führt und die Sklaven vergleichsweise anständig behandelt.
Nat verliebt sich in die junge Sklavin Cherry (Aja Naomi King) und heiratet sie. Unter den Sklaven macht er sich bald einen Namen als Prediger, was auch den Weißen nicht verborgen bleibt. Weil die Farm in finanzielle Schwierigkeiten gerät, willigt Samuel ein, Nat gegen Bezahlung an benachbarte Farmen auszuleihen. Dort soll der Prediger mit Bibelgeschichten dafür sorgen, dass sich die Sklaven nicht gegen ihre grausamen Besitzer auflehnen. Nat bekommt schreckliche Dinge zu sehen und bald muss er auch erkennen, dass er sich in Samuel getäuscht hat.
Bildergalerie zum Film "The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit"
Hier streamen
Filmkritik
Mit seinem Regiedebüt widmet sich der Schauspieler und Produzent Nate Parker einer wichtigen Person der amerikanischen Geschichte. Nat Turner führte 1831 einen Sklavenaufstand in Virginia an, der bereits auf den 30 Jahre später beginnenden Bürgerkrieg verwies. Im Schulunterricht aber erfuhr Parker nichts über den Mann, mit dessen Namen viele Amerikaner eher eine vage Legende, als eine konkrete Biografie verbinden. Parker, der die Hauptrolle selbst spielt, betont mit der Wahl des Filmtitels, dass es ihm um die Lücken im historischen Bewusstsein der Gesellschaft geht. "The Birth of a Nation" hieß ein Stummfilmklassiker von D.W. Griffith aus dem Jahr 1915, in welchem der Ku-Klux-Klan positiv dargestellt wurde. Nun also wird unter dem gleichen Titel der Blick auf die afroamerikanische Geschichte gelenkt.
Das Drama vertieft sich mit epischem Atem und Detailreichtum in den Alltag auf der Turner-Farm. Lange sieht es so aus, als sei Nat dort eine gute Zukunft beschieden, weil das Verhältnis zu seinem Besitzer Samuel fast freundschaftlich ist. Doch der Film zeigt an mehreren Beispielen sehr eindrucksvoll auf, wie trügerisch Nats Hoffnungen sind. Als Sklave kann er sich eben nicht darauf verlassen, wie ein Mensch behandelt zu werden. Nate Parker spielt den Sklaven sehr einprägsam als Mann, der lange an das Gute glaubt. Sehr berührend ist die zarte, romantische Liebesgeschichte von Nat und Cherry, die ein wichtiges Gegenstück zu den vielen Grausamkeiten bildet, die an "12 Years a Slave" erinnern. Eine starke, positive Figur ist auch Nats Großmutter (Esther Scott). Mit ihr schlägt Parker einen Bogen zur westafrikanischen Kultur, deren Einfluss auf Nat auch ein schamanisches Ritual und wenige traumähnliche Einschübe schildern.
Ein zentrales Thema des Films ist der christliche Glaube und seine Bedeutung im Leben Nat Turners, aber auch der anderen Sklaven. Nat weiß, wie sehr sich die Geschundenen nach dem Trost und der Erbauung sehnen, die ihnen die Heilige Schrift bietet. Seine Predigten verleihen den Bibelgeschichten eine kämpferische Diktion, die bei den Sklaven ganz anders ankommt, als es die Weißen vermuten. Trotz solcher spannenden Aspekte wirkt der Film insgesamt dennoch recht pflichtschuldig und brav. Es fehlt der wirklich zündende Funke – wohl auch weil dem Zuschauer so vieles bekannt vorkommt, was der Film über das Unwesen der Sklaverei zu erzählen hat.
Fazit: Das Regiedebüt Nate Parkers vertieft sich mit epischem Atem und beseelter Akribie in das Leben Nat Turners als einer wichtigen Figur der afroamerikanischen Geschichte. Parker stellt den Prediger, der 30 Jahre vor dem amerikanischen Bürgerkrieg einen Sklavenaufstand anzettelte, selbst dar und schildert seinen Wandel vom friedfertigen Optimisten zum kompromisslosen Kämpfer lebhaft und glaubwürdig. Das sorgfältige inszenierte Drama wirkt insgesamt authentisch, scheut jedoch vor originellen Paukenschlägen zurück.
Das Drama vertieft sich mit epischem Atem und Detailreichtum in den Alltag auf der Turner-Farm. Lange sieht es so aus, als sei Nat dort eine gute Zukunft beschieden, weil das Verhältnis zu seinem Besitzer Samuel fast freundschaftlich ist. Doch der Film zeigt an mehreren Beispielen sehr eindrucksvoll auf, wie trügerisch Nats Hoffnungen sind. Als Sklave kann er sich eben nicht darauf verlassen, wie ein Mensch behandelt zu werden. Nate Parker spielt den Sklaven sehr einprägsam als Mann, der lange an das Gute glaubt. Sehr berührend ist die zarte, romantische Liebesgeschichte von Nat und Cherry, die ein wichtiges Gegenstück zu den vielen Grausamkeiten bildet, die an "12 Years a Slave" erinnern. Eine starke, positive Figur ist auch Nats Großmutter (Esther Scott). Mit ihr schlägt Parker einen Bogen zur westafrikanischen Kultur, deren Einfluss auf Nat auch ein schamanisches Ritual und wenige traumähnliche Einschübe schildern.
Ein zentrales Thema des Films ist der christliche Glaube und seine Bedeutung im Leben Nat Turners, aber auch der anderen Sklaven. Nat weiß, wie sehr sich die Geschundenen nach dem Trost und der Erbauung sehnen, die ihnen die Heilige Schrift bietet. Seine Predigten verleihen den Bibelgeschichten eine kämpferische Diktion, die bei den Sklaven ganz anders ankommt, als es die Weißen vermuten. Trotz solcher spannenden Aspekte wirkt der Film insgesamt dennoch recht pflichtschuldig und brav. Es fehlt der wirklich zündende Funke – wohl auch weil dem Zuschauer so vieles bekannt vorkommt, was der Film über das Unwesen der Sklaverei zu erzählen hat.
Fazit: Das Regiedebüt Nate Parkers vertieft sich mit epischem Atem und beseelter Akribie in das Leben Nat Turners als einer wichtigen Figur der afroamerikanischen Geschichte. Parker stellt den Prediger, der 30 Jahre vor dem amerikanischen Bürgerkrieg einen Sklavenaufstand anzettelte, selbst dar und schildert seinen Wandel vom friedfertigen Optimisten zum kompromisslosen Kämpfer lebhaft und glaubwürdig. Das sorgfältige inszenierte Drama wirkt insgesamt authentisch, scheut jedoch vor originellen Paukenschlägen zurück.
Bianka Piringer
TrailerAlle "The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit"
Land: USAWeitere Titel: The Birth of a Nation
Jahr: 2016
Genre: Drama, Historie
Originaltitel: The Birth of Nation
Länge: 120 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 13.04.2017
Regie: Nate Parker
Darsteller: Armie Hammer, Nate Parker, Penelope Ann Miller, Gabrielle Union, Jackie Earle Haley
Kamera: Elliot Davis
Verleih: 20th Century Fox
Verknüpfungen zu "The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit"Alle anzeigen
News
Sundance: "The Birth of a Nation" gewinnt
Farbenfrohes Filmfestival addressiert ethnische Ungleichheiten
Farbenfrohes Filmfestival addressiert ethnische Ungleichheiten