FBW-Bewertung: Ostwind - Aufbruch nach Ora (2017)
Prädikat besonders wertvoll
Jurybegründung: Märchenhaft wird hier von der Pferdeflüsterin Mika erzählt, die, schon wie in den beiden ersten Ostwind-Filmen von Katja von Garnier, Abenteuer mit ihrem Pferd Ostwind erlebt. Mika ist mit ihrer Arbeit in einem Pferdetherapiezentrum nicht zufrieden und auch ihr Pferd ist auf der deutschen Weide nicht glücklich. Deshalb machen sich Mädchen und Pferd auf die Suche nach den Wurzeln von Ostwind auf. Ostwinds Brandzeichen verrät seine Herkunft aus Andalusien und führt sie so nach Spanien, wo Mika bald auch die Familie von Wildpferden findet, aus der Ostwind stammt. Die Herde lebt in einer kargen Steppe und wird von einer mysteriösen Frau beschützt, die wie eine Schamanin wirkt und die in Mika eine Seelenverwandte entdeckt. Doch die Idylle der Wildnis wird durch einen internationalen Konzern bedroht, der das Wasser der Region privatisieren und den Pferden ihren Lebensraum nehmen will.Zusammen mit ihrer alten Clique aus Deutschland und neuen spanischen Freunden durchkreuzt Mika diese Pläne, indem sie den alten andalusischen Brauch eines Pferderennens wieder aufleben lässt. Und letztlich wird sie vor eine schwere Entscheidung gestellt, die auch Ostwinds Zukunft betrifft. Erzählt wird die Geschichte sehr ruhig und mit einem genauen Blick dafür, was das Zielpublikum von solch einem Film erwartet. Von Garnier bietet wunderbare Kinobilder von wilden Pferden und einem Spanien, das kaum etwas mit der Realität zu tun hat. Cornelia Froboess und Tilo Prückner haben kleine, liebevoll gestaltete Gastauftritte und Nicolette Krebitz sowie Thomas Sarbacher spielen erstaunlich glaubwürdig ein spanisches, zerstrittenes Geschwisterpaar. Dies ist eine Fortsetzung, in der nicht wie so oft bemüht versucht wird, die beiden ersten Teile zu übertreffen. Stattdessen weiß Katja von Garnier genau um die Stärken der Filmreihe und deshalb kann sie sie gelassen und souverän zu einem schönen Abschluss bringen.Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)