Der Vollposten (2016)
Quo vado?
Italienische Komödie über einen Beamten, der sich lieber an den Polarkreis versetzen lässt, als auf Sicherheit und Privilegien des öffentlichen Dienstes zu verzichten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Italiener Checco (Checco Zalone) gerät in Afrika in die Gewalt eines Kannibalenstamms. Nun muss er Auskunft über sein Leben geben, damit der Häuptling entscheiden kann, ob er es wert ist, gerettet zu werden. Checco erzählt also: An dem Tag, als sein Kindheitswunsch, Beamter zu werden, mit einer Festanstellung in der regionalen Jagd- und Fischereibehörde in Erfüllung geht, ist sein Glück perfekt. Der Posten sichert ihm kleine Geschenke von Antragstellern und eine Verlobte, die er aber lieber zappeln lässt, weil er daheim umsonst wohnt und von Mama bekocht wird. Alles hätte ruhig so bleiben können, aber dann beschließt die Regierung eine Verwaltungsreform, um Personal einzusparen. Checco muss sich entweder versetzen lassen, oder die ihm von der Ministerialbeamtin Sironi (Sonia Bergamasco) angebotene Abfindung nehmen und die Kündigung unterzeichnen.
Ein alter Bekannter, der Senator Binetto (Lino Banfi), rät Checco, auf gar keinen Fall auf die Festanstellung zu verzichten. Zur Strafe versetzt ihn Frau Sironi an die unmöglichsten Orte, damit er endlich die Abfindung akzeptiert. In der Arktis, wo er aggressive Eisbären in Schach halten soll, wird er beinahe schwach – doch dann verliebt er sich in die norwegische Klimaforscherin Valeria (Eleonora Giovanardi). Das Leben mit ihr lässt ihn zu einem Menschen werden, den die eigenen Eltern fast nicht wiedererkennen.
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Filmkritik
Fast zehn Millionen Kinobesucher sahen in Italien diese herrliche Komödie, die allerlei unzeitgemäße Überzeugungen im eigenen Land aufs Korn nimmt. Dazu gehören das männliche Selbstverständnis zwischen Machotum und Muttersöhnchen, aber vor allem auch die Versorgungsmentalität im Beamtentum. Der Comedian Checco Zalone, der die Hauptrolle eines standesbewussten Bürokraten spielt, schrieb auch am Drehbuch mit, gemeinsam mit dem Regisseur Gennaro Nunziante. Das Ergebnis ist ein überraschend satirischer Filmspaß mit gelungenem Timing und treffsicheren Dialogen. Der nach der Kinoauswertung in seiner Heimat erfolgreichste italienische Film aller Zeiten wird mit ziemlicher Sicherheit auch das deutsche Publikum erfreuen.
Obwohl Checco so an der heimischen Provinz hängt, kommt er ziemlich viel herum auf der Welt. Sogar eine veritable Dschungelprüfung muss er absolvieren. Es hätte keinen Sinn, dem Kannibalenhäuptling, der seine Gesinnung beurteilen will, etwas vorzumachen: Checco ist ein Egoist, für den sein Beamtenposten mehr zählt als die Frau an seiner Seite. Aber die Liebe macht ihn mürbe: Nach einiger Zeit in Norwegen fängt er an, den Müll zu trennen und hupt auch vor ihm stehende Autos nicht mehr an, sobald die Ampel auf Grün springt. Seine eigenen Eltern trauen ihren Augen kaum, als sie ihn besuchen. Neben solchen köstlichen Culture-Clash-Elementen geht es aber natürlich auch immer wieder um Checcos Entschlossenheit, sich nicht um seine Anstellung bringen zu lassen, die ihm das 13. Monatsgehalt und viele andere Vorteile garantiert.
Zalone spielt seinen Filmcharakter als eine Art Vollpfosten, worauf der deutsche Titel neckisch missverständlich hinweist. Aber nach dem Motto "Ich bin doch nicht blöd!" hält sich Checco für einen Mann mit kühl kalkulierendem Verstand. So wird er zu einer Filmfigur, die sich selbst persifliert und mit der sich die Zuschauer dennoch auch immer wieder identifizieren können. Denn die Gefühle und die Nöte des Schlaumeiers sind ja durchaus universell: die Liebe, aber auch das Vorteilsdenken, die Crux mit der Personalchefin und mit den leidigen Versetzungen.
Die abwechslungsreiche Dramaturgie funktioniert in den längeren Handlungssträngen wie der Norwegen-Episode ebenso gut wie in den Passagen, in denen die Ereignisse in knapper Form zusammengefasst werden. Selbst die Musik wird in den satirischen Tonfall einbezogen. Lautes Auflachen ist in dieser Ausnahme-Komödie an vielen Stellen sehr wahrscheinlich.
Fazit: Die köstliche Komödie von Gennaro Nunziante führt mit dem Comedian Checco Zalone in der Hauptrolle und viel satirischer Lust vor, wie ein italienischer Beamter an seiner Versorgungsmentalität und anderen überkommenen Gewohnheiten festhält. Mit ihrer kurzweiligen Dramaturgie jagt ihn die Geschichte um den halben Globus und beschert ihm einen norwegischen Kulturschock, um seine Lernfähigkeit sehr vergnüglich auf die Probe zu stellen.
Obwohl Checco so an der heimischen Provinz hängt, kommt er ziemlich viel herum auf der Welt. Sogar eine veritable Dschungelprüfung muss er absolvieren. Es hätte keinen Sinn, dem Kannibalenhäuptling, der seine Gesinnung beurteilen will, etwas vorzumachen: Checco ist ein Egoist, für den sein Beamtenposten mehr zählt als die Frau an seiner Seite. Aber die Liebe macht ihn mürbe: Nach einiger Zeit in Norwegen fängt er an, den Müll zu trennen und hupt auch vor ihm stehende Autos nicht mehr an, sobald die Ampel auf Grün springt. Seine eigenen Eltern trauen ihren Augen kaum, als sie ihn besuchen. Neben solchen köstlichen Culture-Clash-Elementen geht es aber natürlich auch immer wieder um Checcos Entschlossenheit, sich nicht um seine Anstellung bringen zu lassen, die ihm das 13. Monatsgehalt und viele andere Vorteile garantiert.
Zalone spielt seinen Filmcharakter als eine Art Vollpfosten, worauf der deutsche Titel neckisch missverständlich hinweist. Aber nach dem Motto "Ich bin doch nicht blöd!" hält sich Checco für einen Mann mit kühl kalkulierendem Verstand. So wird er zu einer Filmfigur, die sich selbst persifliert und mit der sich die Zuschauer dennoch auch immer wieder identifizieren können. Denn die Gefühle und die Nöte des Schlaumeiers sind ja durchaus universell: die Liebe, aber auch das Vorteilsdenken, die Crux mit der Personalchefin und mit den leidigen Versetzungen.
Die abwechslungsreiche Dramaturgie funktioniert in den längeren Handlungssträngen wie der Norwegen-Episode ebenso gut wie in den Passagen, in denen die Ereignisse in knapper Form zusammengefasst werden. Selbst die Musik wird in den satirischen Tonfall einbezogen. Lautes Auflachen ist in dieser Ausnahme-Komödie an vielen Stellen sehr wahrscheinlich.
Fazit: Die köstliche Komödie von Gennaro Nunziante führt mit dem Comedian Checco Zalone in der Hauptrolle und viel satirischer Lust vor, wie ein italienischer Beamter an seiner Versorgungsmentalität und anderen überkommenen Gewohnheiten festhält. Mit ihrer kurzweiligen Dramaturgie jagt ihn die Geschichte um den halben Globus und beschert ihm einen norwegischen Kulturschock, um seine Lernfähigkeit sehr vergnüglich auf die Probe zu stellen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Der Vollposten"
Land: ItalienWeitere Titel: Der Vollpfosten
Jahr: 2016
Genre: Komödie
Originaltitel: Quo vado?
Länge: 86 Minuten
Kinostart: 22.09.2016
Regie: Gennaro Nunziante
Darsteller: Checco Zalone als Checco, Eleonora Giovanardi als Valeria, Sonia Bergamasco als Dottoressa Sironi, Maurizio Micheli als Peppino, Lino Banfi als Senatore Binetto
Kamera: Valerio Evangelista, Vittorio Omodei Zorini
Verleih: Weltkino Filmverleih
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