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Zud (2016)

Erwachsenwerden in der Steppe: polnisch-deutsches Drama über eine Nomadenfamilie in der Mongolei.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 4.0 / 5

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Der 11-jährige Sukhbat (Sukhbat Batsaikhan) lebt mit seiner Familie, Vater (Batsaikhan Budee), Mutter (Bayasgalan Batsaikhan) und dem jüngeren Bruder (Bayajikh Batsaikhan), in den Weiten der mongolischen Steppe. Seine Mutter legt wert darauf, dass er in der nächstgelegenen Stadt zur Schule geht, um einmal eine bessere Zukunft als seine Eltern zu haben. Sein Vater, einst ein erfolgreicher Reiter, ernährt seine Familie von der Viehzucht. Als ein harter Winter unzählige Tiere dahinrafft, nimmt er seinen Sohn auf unbestimmte Zeit von der Schule. Sukhbat muss nicht nur zu Hause mit anpacken, sondern trainiert für ein anstehendes Pferderennen. Sein einziger Spielkamerad ist ein gleichaltriger Junge (Baljinnayam Nyam-ochir), sein einziger anderer Bezugspunkt der strenge Vater. Das ausgelobte Preisgeld des Renens soll all die Geldsorgen der Familie auf einen Schlag beseitigen.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Marta Minorowicz kommt vom Dokumentarfilm, was man ihrem Spielfilmdebüt anmerkt. Mehrere Jahre reiste sie zwischen ihrem Heimatland Polen und dem Drehort Mongolei hin und her, besuchte dort immer wieder Familie Batsaikhan, die für die Hauptrolle in "Zud" vorgesehen war. Die enge Bindung zwischen Regisseurin und Darstellern verleiht dem Coming-of-Age-Drama eine unfassbar intensive Authentizität und lässt einen fast vergessen, dass man es hier mit Laien zu tun hat.

Paweł Chorzępas agile Kamera nähert sich den Charakteren mit dokumentarischer Genauigkeit. Panoramaaufnahmen der Landschaft, die den 11-jährigen Sukhbat und seine Familie als winzige, verlorene Punkte in einer unerbittlichen Natur zeigen, wechseln mit Totalen, Halbtotalen und Nahaufnahmen, die jede Furche in den wettergegerbten Gesichtern erkennen lassen.

Schon in Minorowicz' Dokumentarfilmen spielte die Natur einen wichtigen Part, trat mit den Figuren in einen Dialog. In "Zud" nimmt sie nun eine der Hauptrollen ein. Das Erwachsenwerden auf diesem Fleckchen Erde, das intime, aber auch raue Verhältnis von Vater und Sohn hat viel mit den Lebensumständen in dieser rauen Natur zu tun. Das Hüten, Scheren und Schlachten der Schafe und Ziegen, das Zähmen und Zureiten der Pferde, das Chorzępa hautnah einfängt, ist echt.

Marta Minorowicz' Drama ist ein ruhig erzählter und ein ruhiger Film. Die Figuren sprechen nur das Nötigste. Ihr Denken und Verhalten erschließen sich dem Publikum auch so. Gemeinsam mit ihrem Koautor Kenneth McBride hat Minorowicz auch ihrer Handlung nur das Nötigste beigegeben. Das macht "Zud" zu einer beiläufig erzählten, aber auch etwas spannungsarmen Geschichte.

Fazit: Marta Minorowicz' Spielfilmdebüt ist ein ruhig erzähltes Coming-of-Age-Drama von dokumentarischer Qualität. Die Laiendarsteller verleihen der Geschichte eine selten gesehene Glaubwürdigkeit. Die Handlung vor atemberaubender wie unerbittlicher Landschaft kommt aber auch reichlich spannungsarm daher.




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Besetzung & Crew von "Zud"

Land: Deutschland, Polen
Jahr: 2016
Genre: Drama, Kinderfilm
Länge: 85 Minuten
Kinostart: 26.04.2018
Regie: Marta Minorowicz
Darsteller: Batsaikhan Budee als Vater, Sukhbat Batsaikhan als Sohn, Bayasgalan Batsaikhan als Mutter, Bayajikh Batsaikhan, Baljinnyam Nyam-Ochir
Kamera: Pawel Chorzepa
Verleih: Wolf Kino

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