Projekt A - Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa (2015)
Projekt A
Marcel Seehuber und Mortiz Springer beleuchten in ihrem Dokumentarfilm, wie es im 21. Jahrhundert um den europäischen Anarchismus steht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Straßenschlachten, randalierenden Jugendliche und brennenden Autos, solche und ähnliche Bilder dürften wohl viele Menschen vor Augen haben, wenn sie den Begriff "Anarchismus" vernehmen. Mit ihrem Dokumentarfilm wollen die beiden Filmemacher Marcel Seehuber und Moritz Springer diesen negativen Klischees ein differenziertes Bild vom zeitgenössischen Anarchismus entgegensetzen. Dazu haben die Regisseure ganz Europa bereist und mit Aktivisten aus Griechenland, der Schweiz, Deutschland und Spanien gesprochen. So vielfältig wie die Protagonisten sind auch ihre Anliegen und Protestformen, doch eines ist ihnen allen gemein: Sie setzen sich mit voller Überzeugung für eine bessere Gesellschaft ein, die nicht vom Staat und Berufspolitikern gelenkt wird.
Bildergalerie zum Film "Projekt A - Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa"
Hier streamen
Filmkritik
Dass "Projekt A" ein Film mit Haltung ist, der nicht nur beobachten, sondern an seine Zuschauer appellieren will, wird gleich zu Beginn deutlich. Anhand einer wahren Mauer aus bedrückenden, düsteren Nachrichtenbildern stellen die Filmemacher klar, wie es um unsere Welt bestellt ist: Überall auf dem Globus herrschen blutige Konflikte, die Umweltverschmutzung nimmt immer drastischere Ausmaße an und die etablierte Politik scheint keine Lösungen für all die drängenden Probleme unserer Zeit zu bieten. Als Alternative zum Status quo porträtieren die Regisseure Marcel Seehuber und Moritz Springer daher einige über ganz Europa verstreute anarchistische Organisationen und ihre jeweiligen Projekte.
Dabei richtet sich der Dokumentarfilm vor allem an ein jugendliches Publikum: Die Songs "Smash It Up" von The (International) Noise Conspiracy und "Deine Schuld" von der Band Die Ärzte umklammern den Film musikalisch mit schwungvollem Rock'n'Roll und eingängigen Texten, während ein junger Sprecher aus dem Off die Grundzüge des Anarchismus erläutert. Die Inhalte sind stets leicht verständlich aufgearbeitet – per Diagramm wird etwa der Anarchosyndikalismus in wenigen Sätzen erklärt – ,wirklich tief dringt "Projekt A" allerdings nie in seine Materie vor.
So wirkt die Dokumentation wie eine lose Ansammlung von schweifenden Blicken über die anarchistische Szene Europas: Die Macher begleiten für ein paar Szenen die bekannte Aktivistin Hanna Poddig, besuchen dann eine solidarische Erntegemeinschaft sowie einen Schweizer Kongress, um im Anschluss ein wenig die anarchistische Vergangenheit Barcelonas zu beleuchten. Spannende oder gar kritische Fragen stellt "Projekt A" bei seinem ziellos anmutenden Streifzug zu keinem Zeitpunkt und leider verknüpfen sich die einzelnen Episoden auch nicht zu mehr als der Summe ihrer Teile. Zuschauern, die sich bisher noch nicht mit dem Anarchismus auseinandergesetzt haben, dürfte der Film dennoch einige Denkanstöße bieten und eventuell dazu anregen, sich dem komplexen Thema anderweitig zu widmen.
Fazit: Die sich an ein jugendliches Publikum richtende Dokumentation von Marcel Seehuber und Moritz Springer bietet leider nur recht oberflächliche und vollkommen unkritische Einblicke in das Phänomen Anarchismus. Sicherlich vermag "Projekt A" zu Denkanstößen anzuregen, aber die einzelnen Szenen und Episoden des Films fügen sich nicht zu einem sinnvollen Ganzen.
Dabei richtet sich der Dokumentarfilm vor allem an ein jugendliches Publikum: Die Songs "Smash It Up" von The (International) Noise Conspiracy und "Deine Schuld" von der Band Die Ärzte umklammern den Film musikalisch mit schwungvollem Rock'n'Roll und eingängigen Texten, während ein junger Sprecher aus dem Off die Grundzüge des Anarchismus erläutert. Die Inhalte sind stets leicht verständlich aufgearbeitet – per Diagramm wird etwa der Anarchosyndikalismus in wenigen Sätzen erklärt – ,wirklich tief dringt "Projekt A" allerdings nie in seine Materie vor.
So wirkt die Dokumentation wie eine lose Ansammlung von schweifenden Blicken über die anarchistische Szene Europas: Die Macher begleiten für ein paar Szenen die bekannte Aktivistin Hanna Poddig, besuchen dann eine solidarische Erntegemeinschaft sowie einen Schweizer Kongress, um im Anschluss ein wenig die anarchistische Vergangenheit Barcelonas zu beleuchten. Spannende oder gar kritische Fragen stellt "Projekt A" bei seinem ziellos anmutenden Streifzug zu keinem Zeitpunkt und leider verknüpfen sich die einzelnen Episoden auch nicht zu mehr als der Summe ihrer Teile. Zuschauern, die sich bisher noch nicht mit dem Anarchismus auseinandergesetzt haben, dürfte der Film dennoch einige Denkanstöße bieten und eventuell dazu anregen, sich dem komplexen Thema anderweitig zu widmen.
Fazit: Die sich an ein jugendliches Publikum richtende Dokumentation von Marcel Seehuber und Moritz Springer bietet leider nur recht oberflächliche und vollkommen unkritische Einblicke in das Phänomen Anarchismus. Sicherlich vermag "Projekt A" zu Denkanstößen anzuregen, aber die einzelnen Szenen und Episoden des Films fügen sich nicht zu einem sinnvollen Ganzen.
Carsten Moll
TrailerAlle "Projekt A - Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Projekt A - Eine Reise zu anarchistischen Projekten in Europa"
Land: Deutschland, Spanien, Griechenland, SchweizJahr: 2015
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Projekt A
Länge: 84 Minuten
Kinostart: 04.02.2016
Regie: Marcel Seehuber, Moritz Springer
Darsteller: Hanna Poddig
Kamera: Marcel Seehuber
Verleih: Drop-Out Cinema eG