The Music of Strangers: Yo-Yo Ma and the Silk Road Ensemble (2015)
The Music of Strangers
Im Mittelpunkt der Dokumentation "The music of strangers" steht der berühmte Cellist Yo-Yo Ma, der 2000 sein multikulturelles Musik-Projekt "Silk Road Ensemble" gründete. Der Film stellt ihn, aber auch die aus unterschiedlichen Kulturkreisen stammenden Mitglieder des Ensembles vor.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Es ist eine weltweit bekannte Gruppe aus internationalen Musikern, Komponisten und Sängern: das "Silk Road Ensemble", das seit 16 Jahren gemeinsam musiziert, auf Tour geht und die Grenzen der eigenen Traditionen auslotet. Regisseur Morgan Neville porträtiert in "The music of strangers" das Ensemble und stellt ausgewählte Mitglieder vor. Zudem rückt er den Mann ins Zentrum, der das außergewöhnliche Projekt ins Leben rief und seit jeher wie kaum ein Zweiter an die Möglichkeit von Kunst und Musik glaubt, (kulturelle) Grenzen zu sprengen: Yo-Yo Ma, einer der weltbesten Cellisten. Neville versucht zudem herauszufinden, wie es über so lange Zeit möglich, erfolgreich zusammenzuspielen – trotz unterschiedlicher Ethnie, Religion und teils auch Weltanschauung. Die Musik ist es, die verbindet und somit zu einer allgemein verständlichen, universellen Sprache wird.
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Filmkritik
Filmemacher und Produzent Morgan Neville ist mit Musik-Dokumentationen vertraut: für seine 2013er-Dokumentation "20 Feet of Stardom" – über Backgroundsänger, die im Schatten erfolgreicher Musiker stehen – erhielt der Kalifornier den Oscar für die beste Dokumentation. Davor arbeitete er bereits an anderen Musik-Filmen, u.a. über die Beach Boys, Iggy Pop und Johnny Cash. Ausgangspunkt für "The music of strangers" ist das bewegte, ereignisreiche Leben des US-Amerikaners Yo-Yo Ma, dessen 50 Alben bis heute mit 15 Grammys prämiert wurden. Ma veröffentlichte auch Alben mit anderen Künstlern, etwa mit Bobby McFerrin, sowie Werke, die ausschließlich Tango-Stücke andere Musiker enthalten.
Das Rückgrat des Films bilden die Musiker und ihre individuellen Lebensgeschichten, die Neville in Form packender, jahrzehntealter Archiv- und Originalaufnahmen nachzeichnet. Zu sehen gibt es u.a. Bilder der chinesischen Pipa-Spielerin Wu Man oder der spanischen Gaia-Meisterin Cristina Pato, die 1998 das erste Solo-Album einer Frau mit diesem Instrument veröffentlichte. Diese Aufnahmen machen unmissverständlich klar, welch herausragendes musikalisches Talent bereits in frühester Kindheit in den Mitgliedern des "Silk Road Ensembles" steckte. Besonders beeindruckend: ein Auftritt von Ma im amerikanischen TV zu Beginn der 60er-Jahre, bei dem er seine Mozart-ähnlichen Wunderkind-Fähigkeiten am Cello präsentiert. Im Publikum: der damalige US-Präsident Kennedy.
Stark sind auch die Szenen der Live-Auftritte des Ensembles, die Neville in veredelten, chromglänzenden Hochglanz-Bildern und mit Hilfe rasanter Kamerafahrten einfängt. Der Film bietet zwar alles in allem aufschlussreiche Einblicke in die unterschiedlichen ethnischen "Backgrounds" der Künstler, aber sein Problem: die dadurch entstehende Themen- und Personenvielfalt. Zu viele Aspekte und historische – mit den Biographien der Musiker verknüpfte – Ereignisse kommen aufs thematische Tableau: von der der Armut in der spanischen Gemeinschaft Galicien, dem syrischen Bürgerkrieg, der chinesischen Kulturrevolution unter Mao bis hin zur islamischen Revolution im Iran. Hier wirkt der Film etwas überladen und zu sprunghaft.
Fazit: Der Film überzeugt mit emotionalen, packenden Musik-Szenen und vielen seltenen Privataufnahmen der Künstler. Längst spielt hier nicht nur Musik eine wichtige Rolle, sondern auch die kulturellen Identitäten der Mitglieder sowie ihre Traditionen. Doch diese Vielfalt ist zugleich das größte Problem von "The Music of strangers": die hohe Zahl der Personen und Themen, lassen ihn überfrachtet und überladen erscheinen.
Das Rückgrat des Films bilden die Musiker und ihre individuellen Lebensgeschichten, die Neville in Form packender, jahrzehntealter Archiv- und Originalaufnahmen nachzeichnet. Zu sehen gibt es u.a. Bilder der chinesischen Pipa-Spielerin Wu Man oder der spanischen Gaia-Meisterin Cristina Pato, die 1998 das erste Solo-Album einer Frau mit diesem Instrument veröffentlichte. Diese Aufnahmen machen unmissverständlich klar, welch herausragendes musikalisches Talent bereits in frühester Kindheit in den Mitgliedern des "Silk Road Ensembles" steckte. Besonders beeindruckend: ein Auftritt von Ma im amerikanischen TV zu Beginn der 60er-Jahre, bei dem er seine Mozart-ähnlichen Wunderkind-Fähigkeiten am Cello präsentiert. Im Publikum: der damalige US-Präsident Kennedy.
Stark sind auch die Szenen der Live-Auftritte des Ensembles, die Neville in veredelten, chromglänzenden Hochglanz-Bildern und mit Hilfe rasanter Kamerafahrten einfängt. Der Film bietet zwar alles in allem aufschlussreiche Einblicke in die unterschiedlichen ethnischen "Backgrounds" der Künstler, aber sein Problem: die dadurch entstehende Themen- und Personenvielfalt. Zu viele Aspekte und historische – mit den Biographien der Musiker verknüpfte – Ereignisse kommen aufs thematische Tableau: von der der Armut in der spanischen Gemeinschaft Galicien, dem syrischen Bürgerkrieg, der chinesischen Kulturrevolution unter Mao bis hin zur islamischen Revolution im Iran. Hier wirkt der Film etwas überladen und zu sprunghaft.
Fazit: Der Film überzeugt mit emotionalen, packenden Musik-Szenen und vielen seltenen Privataufnahmen der Künstler. Längst spielt hier nicht nur Musik eine wichtige Rolle, sondern auch die kulturellen Identitäten der Mitglieder sowie ihre Traditionen. Doch diese Vielfalt ist zugleich das größte Problem von "The Music of strangers": die hohe Zahl der Personen und Themen, lassen ihn überfrachtet und überladen erscheinen.
Björn Schneider
TrailerAlle "The Music of Strangers: Yo-Yo Ma and the Silk Road Ensemble"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "The Music of Strangers: Yo-Yo Ma and the Silk Road Ensemble"
Land: USAWeitere Titel: The Sound of Silk
Jahr: 2015
Genre: Dokumentation
Originaltitel: The Music of Strangers
Länge: 96 Minuten
Kinostart: 15.09.2016
Regie: Morgan Neville
Darsteller: Yo-Yo Ma, Kinan Azmeh, Kayhan Kalhor, Cristina Pato, Wu Man
Kamera: Graham Willoughby
Verleih: NFP marketing & distribution