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Hope for all: Unsere Nahrung - unsere Hoffnung (2015)

Hope for all

Dokumentarfilm, der eine Umstellung der globalen Essgewohnheiten fordert.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 1 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.3 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Früher Mangel-, heute Massenware: Der Mensch isst so viel Fleisch wie nie zuvor. Während der Verzehr in Asien dank einer kaufkräftigen Mittelschicht deutlich steigt, stagniert er in Europa und den USA. In den vergangenen Jahren setzte hier zum Teil ein Umdenken ein. Mittlerweile gilt vielen ein übermäßiger Fleischkonsum als ungesund.

Die österreichische Autorin Nina Messinger hat sich für ihren Dokumentarfilm "Hope for all" auf Spurensuche rund um den Globus begeben, um die Auswirkungen des Fleischkonsums auf die Gesundheit des Menschen, auf die Umwelt und nicht zuletzt auf die Tiere zu beleuchten. In Deutschland, Österreich, der Schweiz, England, Indien und den USA kommen Wissenschaftler, Mediziner und Aktivisten zu Wort, die ihre Lösungen für eine bessere Zukunft präsentieren.

Bildergalerie zum Film "Hope for all: Unsere Nahrung - unsere Hoffnung"

Hope for all - Vandana ShivaHope for all - ErntemaschinenHope for all - Nina Messinger (Regisseurin) mit FerkelHope for all - FerkelHope for all - BauerngartenHope for all - Cadwell B. Esselstyn

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse1 / 5

Dokumentarfilme über Umwelt und Ernährung haben seit gut einem Jahrzehnt Konjunktur. "Unser täglich Brot" (2005), "Food, Inc." (2008) oder "Taste the Waste" (2011), um nur einige zu nennen, nehmen die industrielle Massenproduktion von Lebensmitteln in den Blick. Das Thema bewegt. "10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?" war der bestbesuchte Dokumentarfilm des vergangenen Jahres. Die Herangehensweise der Regisseure ist dabei ganz unterschiedlich. Während manche die Fakten unkommentiert stehen und das Publikum selbst urteilen lassen, ergreifen andere Partei, wieder andere zeigen Alternativen auf. Nina Messinger hingegen prangert an.

Messingers Thesen lassen sich auf drei Kernpunkte beschränken: Fleisch macht krank. Die (industrielle) Fleischproduktion zerstört die Umwelt. Und Fleischkonsum ist ethisch nicht vertretbar. Experten aus Wissenschaft, Medizin und Umwelt nehmen vor der Kamera dazu Stellung. Deren Wortwahl ist zum Teil drastisch – es ist von einem "Tsunami" an Krankheiten und von "Epidemien" die Rede, die (zu viel) Fleischkonsum hervorrufen könne –, Messingers Auswahl der Experten selektiv. Für die Regisseurin gibt es keine Alternative zu einer rein pflanzlichen Ernährung. Der Frage, ob auch ein moderater Fleischkonsum gesund sein kann, geht sie erst gar nicht nach. Stattdessen bringt sie den Verzehr tierischer Produkte nicht nur mit den üblichen Verdächtigen wie Allergien, Migräne, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang, sondern auch mit Krebs. Konträre Meinungen oder gegenteilige Studien erwähnt Messinger nicht, holt dafür aber zahlreiche Interviewpartner vor ihre Kamera, die von den Heilkräften einer pflanzliche Ernährung schwärmen. Auch ein ehemaliger Krebspatient ist darunter. Dessen These, dass sein Essverhalten den Krebs besiegte, bestätigt freilich kein Mediziner. "Hope for all" lässt diese Aussage dennoch unwidersprochen stehen.

Es ist dieses Nebeneinanderstellen von seriösem wissenschaftlichem Unterbau und Kolportage, die diesen Film zu einem solchen Ärgernis macht. Messinger nutzt auch formal alle erdenklichen Mittel, um das Publikum (emotional) in ihre Richtung zu lenken. Das fängt bei der dick aufgetragenen, zutiefst dramatisierenden Musik an, setzt sich in plakativ eingeblendeten Zahlen und bedeutungsschwangeren Zwischenzitaten fort und mündet schließlich in Szenen, auf denen Menschen Kühe knuddeln und sich auf der grünen Alm an den Händen fassen. Purer Umweltkitsch.

"Hope for all" mag in vielen Punkten richtig liegen – gerade was die größtenteils unhaltbaren Zustände in der Massentierhaltung und die Umweltschäden durch den Futtermittelanbau angeht –, seine unsäglich plumpe, einseitige und teilweise reißerische Machart dürfte aber selbst so manchem Vegetarier die Zornesröte ins Gesicht treiben.

Fazit: "Hope for all" gibt vor, den Fleischkonsum und dessen Auswirkungen auf Mensch und Natur kritisch unter die Lupe zu nehmen. Tatsächlich ist Nina Messingers Dokumentarfilm jedoch ein Plädoyer für eine rein pflanzliche Ernährung. Dafür mag es ausreichend Gründe geben. Mit der plumpen Präsentation dieser Gründe dürfte Messinger allerdings kaum einen Fleischesser konvertieren. Bei der Umsetzung hätte sich die Regisseurin besser an Jane Goodalls Aussage gehalten, die Messinger ihrem Film vorangestellt hat. Darin rät die weltberühmte Primatologin dem Publikum, sich zu mäßigen.




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Besetzung & Crew von "Hope for all: Unsere Nahrung - unsere Hoffnung"

Land: Österreich
Jahr: 2015
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Hope for all
Länge: 101 Minuten
Kinostart: 12.05.2016
Regie: Nina Messinger
Darsteller: Joachim Kerzel als Erzähler, Marc Bekoff, Monica Bielenstein als Voice-Over, Detlef Bierstedt, Harold Brown
Kamera: Anna L., Herwig Niederer, Andreas Zeiner
Verleih: Tiberius Film, 24 Bilder

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