Die Krone von Arkus (2015)
Deutscher Märchenfilm über eine mittelalterliche Stadt, die von einer bösen Königin unterjocht wird.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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In der Stadt Arkus leben viele fleißige Leute, aber auch Bettler, denn es herrscht große Not: Die böse Königin Schiija (Marit Persiel) fordert jedes Jahr am Schenkungstag von den Bewohnern einen Tribut. Wenn sie enttäuscht wird, versteinert sie den Schuldigen. Auch der Junge Morius steht nun als Statue mitten im Ort: Er hat der Königin einen Ring gestohlen, den sie braucht, um ihre Macht über Arkus zu vervollkommnen. Außerdem benötigt sie noch das schönste Kleid und die größte Zuckerstange. Das Straßenkind Saraja (Anna-Lena Sender) findet heraus, dass die Macht der Königin auch gebrochen werden kann – und zwar von demjenigen, der in den Besitz dieser drei Gegenstände kommt. Gemeinsam mit Jono (Lukas Jantzen), einem Zauberer und Straßendieb, plant Saraja den Umsturz. Derweil lässt die Königin in der ganzen Stadt nach Kindern fahnden, die sie in ihren Höhlenpalast verschleppt.
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Filmkritik
Das Spielfilmdebüt der Regisseurin und Drehbuchautorin Franziska Pohlmann ist eine versponnene, sehr fantasievolle Märchengeschichte mit Musicaleinlagen. Auch die Musikstücke stammen aus der Feder von Pohlmann. Die ganz in Weiß gekleidete Königin Schiija, die als "Diamanz" angeredet wird, ist eine Diktatorin, die eine idyllische Stadt von anno dazumal unterdrückt und komplett zu verwandeln droht. Weil sie nach dem reinsten Kind der Stadt sucht, verstecken die Bewohner ihren Nachwuchs, aber die Soldaten der Königin sind überall.
Es gibt verschiedene Schauplätze und soziale Räume in dieser etwas verworrenen Geschichte. Die Diamanten-Königin, die an "Alice im Wunderland" erinnert, und ihre dekadente, ziemlich verrückte Entourage hausen in einem Höhlenschloss. Dort werden auch viele Kinder gefangen gehalten, die quasi als Hofstaat geschminkt und verkleidet sind. In der Stadt Arkus mit ihren Fachwerkhäusern gibt es fleißige Handwerker, eine Schneiderin und einen Bäcker. Sie müssen sich mächtig anstrengen, um die Wünsche der Königin zu erfüllen. Und dann sind da noch die obdachlosen Kinder, die hungern und auf Dachböden schlafen: Der Zauberdieb Jono ist der Anführer einer solchen Gruppe. Jono und Saraja verdingen sich als Lehrlinge bei den Meisterbetrieben, um die Geschenke für die Königin in ihren Besitz zu bringen. Flankiert wird das Ganze auch noch von einer kleinen Rahmenhandlung, in der dieses Märchen aus einem dicken Buch vorgelesen wird.
Zwar gibt es auch Kinderdarsteller, aber die Hauptrolle des Straßenkindes Saraja zum Beispiel wird von einer Erwachsenen gespielt. Man muss also immer im Geiste übersetzen, dass manche Figuren ihrem Aussehen zum Trotz Kinder sein sollen. Solche Ungereimtheiten verstärken den Eindruck eines Bühnenstücks, an dem alle Mitwirkenden naiv und unbekümmert drauflos spielen. Den mittelalterlichen Kostümen und Kulissen wird digital erzeugte Fantasy hinzugefügt, etwa wenn die Königin in der Stadt auftaucht und sich aus lauter herumschwirrenden, glänzenden Schnipseln manifestiert. Der Kampf der Guten, Kleinen und Ärmsten gegen das Böse bleibt als zentrales Thema immer erkennbar, selbst wenn sich die Geschichte zwischendurch in makabre, zu wenig erklärte oder unnötige Aspekte – wie die Szenen mit den lebendigen Papiertieren Sarajas - verirrt. Der originelle Film verlangt die Bereitschaft, sich auf seine ausgefallenen Gedankengänge und Szenarien einzulassen und belohnt dafür mit einer Atmosphäre, in der der Fantasie wie im Theater Flügel wachsen.
Fazit: Das versponnene Märchenmusical von Franziska Pohlmann tanzt unbekümmert zwischen Straßenkinder-Romantik und Anleihen bei "Alice im Wunderland", zwischen Kostüm- und mit Special Effects angereichertem Fantasyfilm. Die verspielte Originalität überzeugt im Großen und Ganzen, auch wenn die Ideenvielfalt manchmal ins Exzentrische umschlägt.
Es gibt verschiedene Schauplätze und soziale Räume in dieser etwas verworrenen Geschichte. Die Diamanten-Königin, die an "Alice im Wunderland" erinnert, und ihre dekadente, ziemlich verrückte Entourage hausen in einem Höhlenschloss. Dort werden auch viele Kinder gefangen gehalten, die quasi als Hofstaat geschminkt und verkleidet sind. In der Stadt Arkus mit ihren Fachwerkhäusern gibt es fleißige Handwerker, eine Schneiderin und einen Bäcker. Sie müssen sich mächtig anstrengen, um die Wünsche der Königin zu erfüllen. Und dann sind da noch die obdachlosen Kinder, die hungern und auf Dachböden schlafen: Der Zauberdieb Jono ist der Anführer einer solchen Gruppe. Jono und Saraja verdingen sich als Lehrlinge bei den Meisterbetrieben, um die Geschenke für die Königin in ihren Besitz zu bringen. Flankiert wird das Ganze auch noch von einer kleinen Rahmenhandlung, in der dieses Märchen aus einem dicken Buch vorgelesen wird.
Zwar gibt es auch Kinderdarsteller, aber die Hauptrolle des Straßenkindes Saraja zum Beispiel wird von einer Erwachsenen gespielt. Man muss also immer im Geiste übersetzen, dass manche Figuren ihrem Aussehen zum Trotz Kinder sein sollen. Solche Ungereimtheiten verstärken den Eindruck eines Bühnenstücks, an dem alle Mitwirkenden naiv und unbekümmert drauflos spielen. Den mittelalterlichen Kostümen und Kulissen wird digital erzeugte Fantasy hinzugefügt, etwa wenn die Königin in der Stadt auftaucht und sich aus lauter herumschwirrenden, glänzenden Schnipseln manifestiert. Der Kampf der Guten, Kleinen und Ärmsten gegen das Böse bleibt als zentrales Thema immer erkennbar, selbst wenn sich die Geschichte zwischendurch in makabre, zu wenig erklärte oder unnötige Aspekte – wie die Szenen mit den lebendigen Papiertieren Sarajas - verirrt. Der originelle Film verlangt die Bereitschaft, sich auf seine ausgefallenen Gedankengänge und Szenarien einzulassen und belohnt dafür mit einer Atmosphäre, in der der Fantasie wie im Theater Flügel wachsen.
Fazit: Das versponnene Märchenmusical von Franziska Pohlmann tanzt unbekümmert zwischen Straßenkinder-Romantik und Anleihen bei "Alice im Wunderland", zwischen Kostüm- und mit Special Effects angereichertem Fantasyfilm. Die verspielte Originalität überzeugt im Großen und Ganzen, auch wenn die Ideenvielfalt manchmal ins Exzentrische umschlägt.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Die Krone von Arkus"
Land: DeutschlandJahr: 2015
Genre: Animation, Märchen
Länge: 90 Minuten
Kinostart: 03.12.2015
Regie: Franziska Pohlmann
Darsteller: Lukas Jantzen als Jono, Anna-Lena Sender als Saraja, Tom Barcal als Gurungur, Sonja Kerskes als Geraldine, Nicola Melissian als Julie
Kamera: Julia Lohmann
Verleih: 24 Bilder