Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott (2015)
The Shack
Verfilmung der gleichnamigen Literaturvorlage über einen Mann, der Gott begegnet, nachdem seine kleine Tochter entführt und ermordet wurde.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 7 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Mackenzie Phillips (Sam Worthington), den seine Freunde Mack nennen, hatte eine schwere Kindheit. Trotzdem konnte sich der gläubige Christ ein glückliches Familienleben aufbauen, mit seiner geliebten Frau Nan (Radha Mitchell) und drei Kindern. Zu seiner jüngsten Tochter Missy (Amélie Eve) hat er ein besonders inniges Verhältnis. Bei einem Campingausflug, den Mack mit den Kindern unternimmt, ertrinkt Sohn Josh (Gage Munroe) beinahe im See. Alle Anwesenden umringen Mack, der ihn aus dem Wasser gezogen hat und wiederbelebt. Die Freude über die geglückte Rettung ist kurz, denn Missy, die vor dem Auto saß, ist verschwunden. Sie wurde von einem Serientäter in eine Hütte in den Wäldern entführt, wo die Polizei ihr blutverschmiertes Kleid findet.
Einige Jahre später ist Mack immer noch untröstlich. Er vernachlässigt seine Familie und hadert mit Gott. Da findet er in seinem Briefkasten ein Schreiben: Er soll am Wochenende zu jener Hütte kommen, wo das Verbrechen geschah. Unterzeichnet ist der Brief mit "Papa" - so nennt Macks Frau Gott. Mack setzt sich ins Auto seines Nachbarn und fährt los. Er findet die kaputte Hütte im Schnee, doch ein junger Mann (Avraham Aviv Alush) geleitet ihn weiter zu einer sommerlichen Idylle am See. Dort steht das gemütlich eingerichtete Holzhäuschen seiner Mutter, die Gott (Octavia Spencer) persönlich ist und Mack willkommen heißt.
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Filmkritik
Der britische Regisseur Stuart Hazeldine verfilmt eine Buchvorlage, die es in sich hat. William Paul Youngs Erzählung "Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott" rangierte 70 Wochen auf Platz 1 der Bestsellerliste der New York Times. Die fantasievoll bebilderte Kinoadaption spricht vor allem ein religiöses oder spirituell interessiertes Publikum an. Der Held der Geschichte, Mack, begegnet Gott, Jesus und dem Heiligen Geist, den die Japanerin Sumire verkörpert, um den Verlust seiner Tochter zu verarbeiten. Diesen sehr ernst gemeinten Film als Erbauungskitsch abzutun, greift zu kurz. Denn er behandelt eine Grundsatzfrage, die sich viele Menschen stellen: Warum lässt Gott, wenn es ihn gibt, auf der Welt so schreckliche Dinge geschehen?
Mit Wohlfühlprogrammen und Konfrontationstherapie rücken Gott, Jesus und die Heilig-Geist-Figur Sarayu dem vereinsamten, verhärteten Mack zu Leibe. Er soll lernen, zu vergeben. Worin der Sinn und die Qualität dieses Vergebens besteht, wird sehr eindrucksvoll erklärt. Einer weiteren philosophisch interessanten Frage widmet sich der Dialog, den Mack mit der personifizierten Weisheit (Alice Braga) führt: Warum spielt sich der Mensch gerne zum Richter über Gut und Böse auf, als wäre er allwissend?
Obwohl Mack und sein Umfeld dem konservativ-christlichen Amerika angehören, in dem auch reaktionäres oder zumindest autoritäres Gedankengut gepflegt wird, setzt der Film an vielen Stellen auf Toleranz und Weltoffenheit. Octavia Spencer macht sich gut als mütterlich liebende, gütige Göttin – das einzig Störende ist, dass Mack sie mit "Papa" anredet. Auch der Heilige Geist ist eine Nicht-Weiße und Jesus wird von einem gläubigen israelischen Juden gespielt. Mack erzählte Missy vor ihrer Entführung eine religiöse Indianerlegende. Diese ethnische Vielfalt und der Vergebungsgedanke kontrastieren auf spannende Weise die alttestamentarisch eingefärbte puritanische Tradition, mit der Mack wohl aufwuchs und die ihm den gewalttätigen Vater nicht ersparte.
Hazeldine beweist Mut zu bunten, paradiesischen Bildern, lässt Mack sogar mit Jesus auf dem Wasser wandeln. Der triefende Kitsch sprengt den Rahmen dessen, was hiesige Kinogänger sonst so zu sehen bekommen. Aber in diesen Bildern spiegelt sich eben auch menschliches Wunschdenken, das simpel ist und doch den Kern der Heilung birgt. Gut möglich, dass der durchaus berührende Film Menschen Trost spendet, die einen Schicksalsschlag erlitten haben.
Fazit: Stuart Hazeldine verfilmt den gleichnamigen Bestseller von William Paul Young als buntes Therapiespektakel mit Octavia Spencer in der Rolle von "Papa" Gott. Mit der Genderthematik und ethnischen Vielfalt der Rollen plädiert das Drama für eine Horizonterweiterung gerade im christlich-weißen Milieu, dem der amerikanische Filmheld angehört. Die Argumentation, wie dieser Vater eines ermordeten Mädchens zurück zum Glauben finden kann, überzeugt mit ihrer Ernsthaftigkeit, während die Bilder enthemmten Kitsch zelebrieren.
Mit Wohlfühlprogrammen und Konfrontationstherapie rücken Gott, Jesus und die Heilig-Geist-Figur Sarayu dem vereinsamten, verhärteten Mack zu Leibe. Er soll lernen, zu vergeben. Worin der Sinn und die Qualität dieses Vergebens besteht, wird sehr eindrucksvoll erklärt. Einer weiteren philosophisch interessanten Frage widmet sich der Dialog, den Mack mit der personifizierten Weisheit (Alice Braga) führt: Warum spielt sich der Mensch gerne zum Richter über Gut und Böse auf, als wäre er allwissend?
Obwohl Mack und sein Umfeld dem konservativ-christlichen Amerika angehören, in dem auch reaktionäres oder zumindest autoritäres Gedankengut gepflegt wird, setzt der Film an vielen Stellen auf Toleranz und Weltoffenheit. Octavia Spencer macht sich gut als mütterlich liebende, gütige Göttin – das einzig Störende ist, dass Mack sie mit "Papa" anredet. Auch der Heilige Geist ist eine Nicht-Weiße und Jesus wird von einem gläubigen israelischen Juden gespielt. Mack erzählte Missy vor ihrer Entführung eine religiöse Indianerlegende. Diese ethnische Vielfalt und der Vergebungsgedanke kontrastieren auf spannende Weise die alttestamentarisch eingefärbte puritanische Tradition, mit der Mack wohl aufwuchs und die ihm den gewalttätigen Vater nicht ersparte.
Hazeldine beweist Mut zu bunten, paradiesischen Bildern, lässt Mack sogar mit Jesus auf dem Wasser wandeln. Der triefende Kitsch sprengt den Rahmen dessen, was hiesige Kinogänger sonst so zu sehen bekommen. Aber in diesen Bildern spiegelt sich eben auch menschliches Wunschdenken, das simpel ist und doch den Kern der Heilung birgt. Gut möglich, dass der durchaus berührende Film Menschen Trost spendet, die einen Schicksalsschlag erlitten haben.
Fazit: Stuart Hazeldine verfilmt den gleichnamigen Bestseller von William Paul Young als buntes Therapiespektakel mit Octavia Spencer in der Rolle von "Papa" Gott. Mit der Genderthematik und ethnischen Vielfalt der Rollen plädiert das Drama für eine Horizonterweiterung gerade im christlich-weißen Milieu, dem der amerikanische Filmheld angehört. Die Argumentation, wie dieser Vater eines ermordeten Mädchens zurück zum Glauben finden kann, überzeugt mit ihrer Ernsthaftigkeit, während die Bilder enthemmten Kitsch zelebrieren.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott"
Land: USAJahr: 2015
Genre: Drama
Originaltitel: The Shack
Kinostart: 06.04.2017
Regie: Stuart Hazeldine
Darsteller: Sam Worthington als Mack, Radha Mitchell als Nan, Ryan Robbins als Emil Ducette, Octavia Spencer als Papa, Megan Charpentier als Kate Phillips
Verleih: Concorde
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Der gleichnamige Bestseller aus der Feder von William Paul Young hat sich alleine im deutschsprachigen Raum weit über eine Million Mal verkauft und ist somit das meistverkaufte Buch über Gott seit [...mehr] der Bibel.Verknüpfungen zu "Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott"Alle anzeigen
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