Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen (2016)
Hidden Figures
Drama über eine Gruppe weiblicher, afroamerikanischer Mathe-Genies, die die US-Weltraumbehörde im Kampf um die Vorherrschaft im All, unterstützen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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1962: die USA schaffen es in der Hochphase des Kalten Kriegs, mit den verhassten Russen gleichzuziehen. John Glenn (Glen Powell) gelingt es als erstem Amerikaner, die Erde in einem Raumschiff zu umkreisen. Was kaum einer weiß: hinter diesem und anderen Erfolgen der NASA in den 50er- und 60er-Jahren, stecken vor allem afroamerikanische Frauen und ihre herausragenden Mathe- und Astronomie-Kenntnisse. Sie haben lediglich das große Pech in einer Zeit zu leben, in denen das Gesetz die Rassentrennung vorschreibt und die farbige Bevölkerung diskriminiert. Ihr Weg in die Schaltzentralen der US-Raumfahrtbehörde ist steinig und lang, dennoch gelingt es Katherine Johnson (Taraji P. Henson), Dorothy Vaughan (Octavia Spencer) und Mary Jackson (Janelle Monáe), sich emporzuarbeiten und sich als kluge Köpfe für die NASA unersetzlich zu machen.
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Filmkritik
"Hidden Figures" erzählt die wahre Geschichte einer Gruppe von Frauen, die über viele Jahre im Geheimen und regelrecht "hidden", also versteckt, arbeitete. Die Namen der großen Astronauten jener Tage, John Glenn oder Neil Armstrong, kennt fast jeder. Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson hingegen – die drei Frauen, von denen "Hidden Figures" handelt – hingegen fast niemand. Das will der Film von Theodore Melfi nun ändern. Melfi feierte vor zwei Jahren mit der Komödie "St. Vincent" seinen Durchbruch. Sein neuer Film beruht auf dem gleichnamigen Roman der Afroamerikanerin Margot Lee Shetterly. "Hidden Figures" ist bei den kommenden Academy Awards für drei Oscars nominiert, u.a. als "Bester Film".
Längst überflüssig ist es, mit "Hidden Figures" einige der wichtigsten Personen im Hintergrund der amerikanischen Raumfahrt-Programme jener Ära (Mercury, Apollo), zu zeigen. Und mit dieser wahren Geschichte zu verdeutlichen, wie verbreitet Ressentiments und Aggressionen gegen die schwarze Bevölkerung auch in den obersten Etagen der führenden US-Behörden, waren. "Hidden Figures" ist zugleich Rassen-Drama als auch das berührende, aber nie zu rührselige Porträt dreier starker Frauen. Diese stehen hier stellvertretend für eine noch weitaus größere Zahl an farbigen, intelligenten Frauen, von denen die NASA ab den 40er-Jahren – als ein Großteil der für diese Jobs in Frage kommenden Männer im Krieg gefallen waren – extrem profitierte.
Auch wenn die Grenze zum Pathos und typischen US-Patriotismus durch die ein oder anderen kitschigen, ausgelutschten Dialoge und Äußerungen ("Wir erreichen unser ziel gemeinsam oder gar nicht") oft bedenklich nahe rückt: als Zuschauer kann man sich diesen drei selbstsicheren, lebensbejahenden und sich ihrer Stärken bewussten Frauen nur schwer entziehen. Diese werden von Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe leidenschaftlich und hingebungsvoll verkörpert. Vor allem Taraji P. Henson als herausragend talentierte Katherine, überzeugt. Katherine ist der hellste Kopf von allen, bekommt aber zu Beginn ihrer NASA-Karriere die Willkür der Gesetze ebenso brutal zu spüren wie die anderen Frauen: in Form von Demütigungen, Beschimpfungen und fehlendem Respekt.
Sätze wie "Frauen sind für so etwas nicht vorgesehen" bekommen sie praktisch täglich an den Kopf geworfen und ihre Notdurft müssen sie in der für die farbigen Frauen vorgesehenen, zwei Kilometer entfernen Toiletten, verrichten. Ihre Forschungen betreiben die afroamerikanischen Wissenschaftlerinnern zudem abgeschottet von den Weißen. Dennoch beißen sie auf die Zähne und kämpfen für ihre Recht, wie ein menschliches Wesen behandelt zu werden – mit Erfolg. Obwohl Thematik und Handlung etwas anderes vermuten lassen, gelingt es Melfi, "Hidden Figures" dabei immer wieder auch als Feel-Good-Movie anzulegen. Humor, Sarkasmus und beißende Ironie kommen nie zu kurz, vor allem dann nicht, wenn die Unterdrückten mit schwarzhumorigen Äußerungen den Wahnsinn um sie herum kommentieren – und damit die bierernsten, zugeknöpften, weißen NASA-Mitarbeiter der Lächerlichkeit preisgeben.
Fazit: Großartig gespieltes Drama über vergessene Heldinnen der US-Raumfahrt, das mit seinem frechen Humor und den bissigen Kommentaren, immer wieder auch als Feel-Good-Movie mit ernster Thematik, durchgeht.
Längst überflüssig ist es, mit "Hidden Figures" einige der wichtigsten Personen im Hintergrund der amerikanischen Raumfahrt-Programme jener Ära (Mercury, Apollo), zu zeigen. Und mit dieser wahren Geschichte zu verdeutlichen, wie verbreitet Ressentiments und Aggressionen gegen die schwarze Bevölkerung auch in den obersten Etagen der führenden US-Behörden, waren. "Hidden Figures" ist zugleich Rassen-Drama als auch das berührende, aber nie zu rührselige Porträt dreier starker Frauen. Diese stehen hier stellvertretend für eine noch weitaus größere Zahl an farbigen, intelligenten Frauen, von denen die NASA ab den 40er-Jahren – als ein Großteil der für diese Jobs in Frage kommenden Männer im Krieg gefallen waren – extrem profitierte.
Auch wenn die Grenze zum Pathos und typischen US-Patriotismus durch die ein oder anderen kitschigen, ausgelutschten Dialoge und Äußerungen ("Wir erreichen unser ziel gemeinsam oder gar nicht") oft bedenklich nahe rückt: als Zuschauer kann man sich diesen drei selbstsicheren, lebensbejahenden und sich ihrer Stärken bewussten Frauen nur schwer entziehen. Diese werden von Taraji P. Henson, Octavia Spencer und Janelle Monáe leidenschaftlich und hingebungsvoll verkörpert. Vor allem Taraji P. Henson als herausragend talentierte Katherine, überzeugt. Katherine ist der hellste Kopf von allen, bekommt aber zu Beginn ihrer NASA-Karriere die Willkür der Gesetze ebenso brutal zu spüren wie die anderen Frauen: in Form von Demütigungen, Beschimpfungen und fehlendem Respekt.
Sätze wie "Frauen sind für so etwas nicht vorgesehen" bekommen sie praktisch täglich an den Kopf geworfen und ihre Notdurft müssen sie in der für die farbigen Frauen vorgesehenen, zwei Kilometer entfernen Toiletten, verrichten. Ihre Forschungen betreiben die afroamerikanischen Wissenschaftlerinnern zudem abgeschottet von den Weißen. Dennoch beißen sie auf die Zähne und kämpfen für ihre Recht, wie ein menschliches Wesen behandelt zu werden – mit Erfolg. Obwohl Thematik und Handlung etwas anderes vermuten lassen, gelingt es Melfi, "Hidden Figures" dabei immer wieder auch als Feel-Good-Movie anzulegen. Humor, Sarkasmus und beißende Ironie kommen nie zu kurz, vor allem dann nicht, wenn die Unterdrückten mit schwarzhumorigen Äußerungen den Wahnsinn um sie herum kommentieren – und damit die bierernsten, zugeknöpften, weißen NASA-Mitarbeiter der Lächerlichkeit preisgeben.
Fazit: Großartig gespieltes Drama über vergessene Heldinnen der US-Raumfahrt, das mit seinem frechen Humor und den bissigen Kommentaren, immer wieder auch als Feel-Good-Movie mit ernster Thematik, durchgeht.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Hidden Figures - Unerkannte Heldinnen"
Land: USAJahr: 2016
Genre: Drama
Originaltitel: Hidden Figures
Länge: 127 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 02.02.2017
Regie: Theodore Melfi
Darsteller: Taraji P. Henson als Katherine Johnson, Octavia Spencer als Dorothy Vaughn, Janelle Monae als Mary Jackson, Kevin Costner als Al Harrison, Kirsten Dunst als Vivian Michael
Kamera: Mandy Walker
Verleih: 20th Century Fox
Awards - Oscar 2017Weitere Infos
- Bester Film
- Beste Nebendarstellerin - Octavia Spencer
- Bestes adaptiertes Drehbuch - Allison Schroeder, Theodore Melfi