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El Clan (2015)

Krimi-Drama nach einer wahren Begebenheit: Um seinen Lebensstandard zu halten, entführt ein Familienvater Menschen und erpresst Lösegeld.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 2.0 / 5

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Mit dem Zusammenbruch der argentinischen Militärdiktatur zu Beginn der 1980er gerät auch die Existenz des Geheimdienstmitarbeiters Arquímedes Puccio zunehmend in Bedrängnis. Er verliert seinen Job und muss nun zusehen, wie er im sich demokratisierenden Argentinien seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Puccio muss nicht bloß seine Frau sowie seine fünf Kinder ernähren, sondern will seine Liebsten auch vor dem sozialen Abstieg bewahren. Daher greift Puccio zu drastischen Maßnahmen: Er nutzt seine beruflichen Erfahrungen und Kontakte, um Menschen zu entführen und dann Lösegeld zu fordern. Hinter der bürgerlichen Fassade des Puccio-Clans tun sich immer schwärzere Abgründe auf und das eigene private Glück scheint Arquímedes mehr zu bedeuten als ein Menschenleben. Doch sein Sohn Alejandro, ein erfolgreicher Rugbyspieler, leidet bald an Gewissensbissen, als er bemerkt, welchen Preis die Puccios zahlen.

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Die Prämisse von "El Clan", dass sich eine scheinbar normale Familie mit Entführungen ihren Lebensstandard sichert, ist gleichermaßen erschreckend wie faszinierend. Eine besondere Brisanz erhält die Story dadurch, dass sie auf wahren Tatsachen beruht und die Puccios zumindest in Argentinien zweifelhafte Berühmtheit genießen. So verwundert es auch nicht, dass der Regisseur und Drehbuchautor Pablo Trapero viele Fakten seiner Geschichte sowie den zeitgeschichtlichen Hintergrund als bekannt voraussetzt.

Aber auch ohne genaue Kenntnisse der politische Zustände im Argentinien der 1980er Jahre entfaltet das in Rückblicken erzählte Drama schnell einen Sog und zieht das Publikum mitten in die Geschehnisse um den skrupellosen Familienvater Arquímedes Puccio und sein blutiges Geschäft. Gleich zu Beginn zeigt Trapero eine Szene, die in ihrer Machart und dem irritierenden Tonfall typisch für den gesamten Film ist: Ganz alltägliche Momente des Familienlebens verbinden sich nahtlos mit Bildern von den Verbrechen der Puccios, wenn Arquímedes etwa seine im ganzen Haus verteilten Kinder zum Abendessen holt und schließlich mit einem Teller das Badezimmer betritt – in dem ein gefesseltes und geknebeltes Entführungsopfer hockt.

Oft werden solche Szenen noch mit Pop- und Rockmusik der 80er unterlegt und entfalten dadurch eine leicht ironische, aber dennoch bedrückende Atmosphäre. Nicht das Leid der Entführten oder die grausamen Verbrechen an sich sorgen so für den Schrecken von "El Clan", sondern vielmehr die Beiläufigkeit und Gelassenheit mit der die Familie die Gewalt in ihren bürgerlichen Alltag integriert. Dieser Effekt nutzt sich allerdings nach und nach ab, Trapero verlässt sich bei der Inszenierung zu sehr auf den Kontrast von heiterem Soundtrack und düsteren Bildern.

Darüber hinaus erweist sich "El Clan" als zu einfallslos und scheint zudem nicht recht zu wissen, wovon er erzählen will. Für einen gelungenen Thriller mangelt es eindeutig an Spannung, während der Film als Familiendrama zu oberflächlich bleibt und es nicht schafft, in die Psyche seiner Figuren vorzudringen. Den dramaturgischen Schwächen können auch die soliden Leistungen der Darsteller nichts entgegenhalten, vor allem der eher als Komiker bekannte Guillermo Francella weiß aber als eiskalter Arquímedes Puccio zu gefallen.

Fazit: Trotz seiner faszinierenden, auf wahren Begebenheiten beruhenden Prämisse verliert "El Clan" schnell an Kraft und verlässt sich zu sehr auf den Kontrast von heiterer Popmusik und finsteren Bildern. Zudem schwankt der Film unentschlossen zwischen den Genres Thriller und Drama und lässt dabei sowohl Spannung als auch psychologische Tiefe vermissen.




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Besetzung & Crew von "El Clan"

Land: Argentinien
Jahr: 2015
Genre: Drama, Krimi
Länge: 108 Minuten
Kinostart: 03.03.2016
Regie: Pablo Trapero
Darsteller: Antonia Bengoechea als Adriana Puccio, Gastón Cocchiarale als Maguila Puccio, Guillermo Francella als Arquímedes Puccio, Stefanía Koessl als Mónica, Peter Lanzani als Alejandro Puccio
Kamera: Julián Apezteguia
Verleih: Prokino

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