Spotlight (2015)
Enthüllungs-Drama um jahrzehntelangen, vertuschten Missbrauch in der katholischen Kirche, der von einem akribisch recherchierenden Redakteurs-Team des "Boston Globe" aufgedeckt wird.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Das Interesse von Marty Baron (Liev Schreiber), dem neuen Chef der liberalen Tageszeitung "Boston Globe", wird geweckt, als eine Redakteurin des Blatts gerade an einem Artikel mit brisantem Inhalt arbeitet: es geht um einen Missbrauchsfall in den Reihen der katholischen Kirche. Seine langjährige Erfahrung als Journalist lässt ihn spüren, dass dies nur die Spitze des Eisbergs ist. Also setzt er kurz darauf ein eigens zusammengestelltes Team aus investigativen Reportern – das "Spotlight"-Team – auf den Fall an, die weiter recherchieren sollen. "Spotlight"-Chef "Robby" Robinson (Michael Keaton) und seine Kollegen (u.a. Mark Ruffalo) kommen bald dahinter, dass der Skandal viel weitere Kreise gezogen hat. Den Recherchen nach sollen an die 90 Priester allein in Boston in die Missbräuche verwickelt sein. Hinzu kommt, dass die Kirchenoberen den Missbrauch jahrelang vertuschten, Opfer zum Schweigen zwangen und sich schützend vor schuldige Priester stellten.
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Filmkritik
"Spotlight" ist der fünfte Spielfilm von Regisseur und Drehbuchautor Tom McCarthy, der eigentlich gelernter Schauspieler ist. Seit den 90er-Jahren spielte er in solch populären Filmen wie "Flechter’s Visionen", "Flags of our fathers" oder "Michael Clayton", seit dem Jahr 2010 konzentriert er sich vornehmlich auf das Inszenieren von Filmen. "Spotlight" beruht auf einer wahren Geschichte. Für ihren investigativen, den unfassbaren Missbrauchsskandal aufdeckenden Journalismus wurde das "Spotlight"-Team 2003 mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet, der höchsten Presse-Auszeichnung überhaupt. McCarthy schrieb das Drehbuch für den Film bereits 2013, im Jahr darauf begannen die Dreharbeiten, u.a. in den originalen Büroräumen des "Boston Globe" und der Boston Public Library. "Spotlight" wurde für mehrere Oscars und Golden Globe Awards nominiert.
Ähnlich wie Enthüllungsfilm-Klassiker wie "Die Unbestechlichen" oder "Die drei Tage des Condors" aus den 70er-Jahren, hält sich "Spotlight" exakt an die wahren Ereignisse und die Fakten, auf denen der Film beruht. Dass dadurch – ganz ohne Fiktion – ein an Dramatik kaum zu überbietender, packender Journalismus-Thriller herauskommt, beweist abermals, dass das wahre Leben immer noch die spannendsten – und in diesem Fall leider auch die grausamsten – Geschichten schreibt. Obwohl der Ausgang natürlich bekannt ist und man fast den gesamten Film über nichts weiter sieht als Investigativ-Reporter bei der Arbeit (beim Recherchieren, in Archiven, Gerichtsverhandlungen, Interviews etc.), kommt zu keiner Zeit der 130 Minuten Langeweile auf.
Dies ist vor allem das große Verdienst von Filmemacher Tom McCarthy, der in seiner bisherigen Regie-Karriere sein großes Talent für dramatische Stoffe bereits deutlich unter Beweis gestellt hat (z.B. bei "Station Agent" oder "The Visitor"). Hier führte er nicht nur Regie sondern schrieb auch am Skript mit. Wie es ihm gelingt, mit einfachsten, reduzierten filmischen und inszenatorischen Mitteln eine stetige Atmosphäre der Anspannung und Beklemmung zu erzeugen, ist große Kunst. Schließlich kommt der minimalistische Film ganz ohne Effekthascherei oder CGI aus. Ein Beweis dafür, dass in der Traumfabrik nach wie vor herausragende Filme jenseits bombastischer, knalliger Special-Effects-Orgien á la "Transformers" oder "The Avengers", entstehen können.
Zu erwähnen sei noch die exzellent-exquisite Besetzung dieses Edel-Enthüllungs-Dramas. Egal ob Liev Schreiber als idealistischer, mutiger Zeitungs-Chef, der alle möglichen Risiken der Recherchen und Story auf sich nimmt oder Michael Keaton als verbissen und akribisch recherchierender "Spotlight"-Chef: alle Darsteller sorgen für mitreißende – und vor allem glaubhafte – Darbietungen.
Fazit: Mit reduzierten filmischen Mitteln inszenierter, ins Mark treffender Enthüllungs-Thriller mit exquisiter Besetzung, die sich vor Paranoia-Klassikern wie "Die Unbestechlichen" oder "The Insider" nicht verstecken muss.
Ähnlich wie Enthüllungsfilm-Klassiker wie "Die Unbestechlichen" oder "Die drei Tage des Condors" aus den 70er-Jahren, hält sich "Spotlight" exakt an die wahren Ereignisse und die Fakten, auf denen der Film beruht. Dass dadurch – ganz ohne Fiktion – ein an Dramatik kaum zu überbietender, packender Journalismus-Thriller herauskommt, beweist abermals, dass das wahre Leben immer noch die spannendsten – und in diesem Fall leider auch die grausamsten – Geschichten schreibt. Obwohl der Ausgang natürlich bekannt ist und man fast den gesamten Film über nichts weiter sieht als Investigativ-Reporter bei der Arbeit (beim Recherchieren, in Archiven, Gerichtsverhandlungen, Interviews etc.), kommt zu keiner Zeit der 130 Minuten Langeweile auf.
Dies ist vor allem das große Verdienst von Filmemacher Tom McCarthy, der in seiner bisherigen Regie-Karriere sein großes Talent für dramatische Stoffe bereits deutlich unter Beweis gestellt hat (z.B. bei "Station Agent" oder "The Visitor"). Hier führte er nicht nur Regie sondern schrieb auch am Skript mit. Wie es ihm gelingt, mit einfachsten, reduzierten filmischen und inszenatorischen Mitteln eine stetige Atmosphäre der Anspannung und Beklemmung zu erzeugen, ist große Kunst. Schließlich kommt der minimalistische Film ganz ohne Effekthascherei oder CGI aus. Ein Beweis dafür, dass in der Traumfabrik nach wie vor herausragende Filme jenseits bombastischer, knalliger Special-Effects-Orgien á la "Transformers" oder "The Avengers", entstehen können.
Zu erwähnen sei noch die exzellent-exquisite Besetzung dieses Edel-Enthüllungs-Dramas. Egal ob Liev Schreiber als idealistischer, mutiger Zeitungs-Chef, der alle möglichen Risiken der Recherchen und Story auf sich nimmt oder Michael Keaton als verbissen und akribisch recherchierender "Spotlight"-Chef: alle Darsteller sorgen für mitreißende – und vor allem glaubhafte – Darbietungen.
Fazit: Mit reduzierten filmischen Mitteln inszenierter, ins Mark treffender Enthüllungs-Thriller mit exquisiter Besetzung, die sich vor Paranoia-Klassikern wie "Die Unbestechlichen" oder "The Insider" nicht verstecken muss.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Spotlight"
Land: USAJahr: 2015
Genre: Thriller
Kinostart: 25.02.2016
Regie: Thomas McCarthy
Darsteller: Mark Ruffalo als Mike Rezendes, Michael Keaton als Walter 'Robby' Robinson, Rachel McAdams als Sacha Pfeiffer, Liev Schreiber als Marty Baron, John Slattery als Ben Bradlee Jr.
Kamera: Masanobu Takayanagi
Verleih: Paramount Pictures Germany
Awards - Oscar 2016Weitere Infos
- Bester Film
- Bestes Originaldrehbuch - Josh Singer
- Beste Regie - Thomas McCarthy
- Bester Nebendarsteller - Mark Ruffalo
- Beste Nebendarstellerin - Rachel McAdams
- Bester Schnitt - Tom McArdle
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