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FBW-Bewertung: Conni & Co (2015)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Der Film CONNI&CO basiert auf der seit vielen Jahren populären Kinderbuchreihe unter anderem von Julia Böhme und Dagmar Hoßfeld um das Mädchen Conni Klawitter, das zwischen dem Alter von drei bis zwölf Jahren begleitet wird. Ein Teil des Zielpublikums wird daraufhin mit dieser Figur sehr vertraut sein. Franziska Buch, die Regisseurin bekannter Kinderfilme wie EMIL UND DIE DETEKTIVE und BIBI BLOCKSBERG, übernahm die Regie, und konzentriert sich in der ersten Realverfilmung auf die zwölfjährige Conni, die mit ihrem kleinen Bruder zu Beginn des Films die Schule wechseln muss.
Die Handlung des Film kreist um einen kleinen Hund namens Frodo, der Conni (Emma Schweiger) bzw. ihrer Oma zuläuft, den sie jedoch nicht behalten darf, weil ihr Bruder eine Hundehaarallergie hat. Als der bösartige Besitzer des Hundes, Schuldirektor Möller (Heino Ferch), diesen zurückfordert, muss Conni ihre SchulkameradInnen mobiliseren, um Frodo aus den Händen des Tierquälers zu befreien. Am Ende gelingt es, zusätzlich auch noch Großmutters (Iris Berben) Gnadenhof für verwaiste Tiere vor dem Ruin zu retten.
Franziska Buch inszenierte CONNI&CO als Feelgood-Movie, das mit aufwändigen Kamerafahrten, knalliger Farbdramaturgie und kommentierenden Songs von Jeanette Biedermann ein schlüssiges Gesamtpaket vermittelt und auf ein möglichst großes Familienpublikum abzielt. Gerade die bekannten Darstellerinnen und Darsteller von Heino Ferch über Iris Berben bis Ken Duken liefern deutlich überzeichnete Comiccharaktere, während die jugendliche Besetzung weitgehend natürlich agiert. Die Topographie der Drehorte, die zwischen suburbaner Idylle und sonnigem Landleben changieren, schafft eine Kunstwelt mittelständischer Sicherheit, in der die aufgeworfenen Probleme (vorallem Tierquälerei) lösbar bleiben. Andere gesellschaftliche Probleme wie Rassismus oder Schul-Mobbing werden allenfalls kurz angerissen. Dafür plädiert der Film überdeutlich für Solidarität mit den Bedürftigen und zeigt ein positives Bild der umfassenden Solidarität. Den Jugendlichen kommen dabei ihre überlegenen technischen Kenntnisse zugute.
CONNI&CO orientiert sich deutlich an seinen Buchvorlagen und bewahrt die comichaften Vereinfachungen in Milieu- und Figurenzeichnung. Auch die Dramaturgie konzentriert sich eher lose auf einem durchgehenden Handlungsfaden, meist funktioniert sie episodisch und reiht kleinere Abenteuer aneinander. Milieu und Ort streben eine Zeitlosigkeit an, die universal erscheinen mag und nicht zu wörtlich genommen werden will. So erscheinen auch die zwölfjährigen GynasiastInnen nicht wirklich wie ein authentisches Generationenporträt, sondern dienen als Identifikationsfiguren für ein jüngeres Publikum.
Auf seine sehr deutliche und selbstbewusst naive Weise gelingt es dem Film CONNI&CO, das Konzept der Buchvorlagen auf die Leinwand zuübertragen und für ein Publikum zwischen acht und zwölf Jahren attraktiv aufzubereiten. Ethische Probleme werden dabei auf spielerische Weise angesprochen und positiv gelöst. Die Kommission verleiht dem Film daher das Prädikat ?wertvoll?.



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