Ein Mann namens Ove (2016)
En man som heter Ove
Schwedische Dramödie: Ove ist ein übler Pedant und der Schreck der Nachbarschaft. Doch eine neu hinzu gezogene Perserin bringt Bewegung in den erstarrten alten Knochen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Ove (Rolf Lassgård) ist ein alter konservativer Pedant und entsprechend unbeliebt in der Nachbarschaft. Ständig streitet er mit irgendwem wegen irgendwelcher Ordnungsverletzungen. Als ein Freund von Recht, Ordnung und Verbotsschildern ist Ove seit langem der ungeliebte Leiter der Eigentümerversammlung. Als der alte Eisenbahner mit 59 Jahren vorzeitig in den Ruhestand versetzt wird, wird ihm noch schmerzhafter bewusst, wie sehr ihm seine vor einigen Monaten verstorbenen Frau Sonja (Ida Engvoll) fehlt. Die weltoffene, fröhliche Lehrerin war so ganz anders als Ove. Doch da sie sich auf ihre Weise perfekt ergänzten, waren die beiden ein glückliches Paar. Ohne Sonja sieht Ove keinen Sinn mehr in seinem Leben. Deshalb versucht er immer wieder sich umzubringen. Aber selbst dabei wird er ständig gestört. So nieten beispielsweise Oves neue Nachbarn mit ihrem Anhänger voller Umzugsgüter seinen Briefkasten um, obwohl in diesem Wohngebiet gar keine Autos erlaubt sind. Ausgerechnet auf diese Weise lernt Ove Patrik (Tobias Almborg) und dessen schwangere Frau Parvaneh (Bahar Pars) kennen. Die lebensfrohe Perserin bringt den alten Eisklotz Ove langsam, aber sicher zum schmelzen ...
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Filmkritik
Wenn man dem Kino glaubt, dann ist in Schweden mit alten Männern generell schlecht Kirschen essen. Dies erscheint umso bedrohlicher, als die knorrigen alten Herrn sich offensichtlich hartnäckig weigern, sich auf das ihnen zugedachte Altenteil zurück zu ziehen. So sah man in "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" (2013) einen Opi, der lieber Bomben bastelte und die Welt bereiste, als im Altersheim zu versauern. Da ist Ove aus dem neuen Film von Hannes Holm ungleich passiver, aber deshalb nicht weniger anstrengend für seine Mitbürger: Er will nur seine Ruhe haben, aber heutzutage kann man sich ja nicht einmal ungestört erhängen! Und selbst wenn man es dann doch einmal schafft, versagt der "universell einsetzbare" Strick aus dem örtlichen Baumarkt. Ove ist die ultimative Verkörperung des mürrischen Alten, der auf die Einhaltung der Ordnung pocht und der permanent schimpft, dass früher alles besser war.
Umso überraschender ist, dass dieser pedantische Antipath auch noch eine äußerst sanfte Seite besitzt. Diese zeigt sich bevorzugt bei seinen täglichen Besuchen am Grab seiner innig geliebten verstorbenen Frau. Spätestens, wenn Ove sich neben das Grab auf den Boden Rasen legt und seinen Arm ausstreckt, als wolle er Sonja noch nach dem Tode halten, versteht man, dass Ove sich schlicht sehr einsam und hilflos fühlt. Rolf Lassgård gelingt es ausgezeichnet diese beiden so unterschiedlichen Seiten des Protagonisten in "Ein Mann namens Ove" zu verkörpern. Dabei hat diese Polarität nichts Aufgesetztes, sondern fügt sich organisch zu einer stimmigen Gesamtpersönlichkeit zusammen. Dieser Ove ist kein Dr. Jekyll und Mr. Hyde über den man staunt oder sich amüsiert, sondern ein ganz normaler Mensch mit seinen guten und schlechten Seiten, mit dem man immer mehr mitfühlt. Dies erhebt "Ein Mann namens Ove" weit über den grotesken Klamauk einer Komödie vom Kaliber "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Der Film wandelt sich auf so sanfte, wie überzeugende Weise zusammen mit seinem Hauptdarsteller von einer zynischen Komödie zu einem berührenden Drama.
Fazit: "Ein Mann namens Ove" ist mehr, als nur eine gelungene Komödie: Der schwedische Film ist großes Gefühlskino, bei dem einem warm ums Herz wird.
Umso überraschender ist, dass dieser pedantische Antipath auch noch eine äußerst sanfte Seite besitzt. Diese zeigt sich bevorzugt bei seinen täglichen Besuchen am Grab seiner innig geliebten verstorbenen Frau. Spätestens, wenn Ove sich neben das Grab auf den Boden Rasen legt und seinen Arm ausstreckt, als wolle er Sonja noch nach dem Tode halten, versteht man, dass Ove sich schlicht sehr einsam und hilflos fühlt. Rolf Lassgård gelingt es ausgezeichnet diese beiden so unterschiedlichen Seiten des Protagonisten in "Ein Mann namens Ove" zu verkörpern. Dabei hat diese Polarität nichts Aufgesetztes, sondern fügt sich organisch zu einer stimmigen Gesamtpersönlichkeit zusammen. Dieser Ove ist kein Dr. Jekyll und Mr. Hyde über den man staunt oder sich amüsiert, sondern ein ganz normaler Mensch mit seinen guten und schlechten Seiten, mit dem man immer mehr mitfühlt. Dies erhebt "Ein Mann namens Ove" weit über den grotesken Klamauk einer Komödie vom Kaliber "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand". Der Film wandelt sich auf so sanfte, wie überzeugende Weise zusammen mit seinem Hauptdarsteller von einer zynischen Komödie zu einem berührenden Drama.
Fazit: "Ein Mann namens Ove" ist mehr, als nur eine gelungene Komödie: Der schwedische Film ist großes Gefühlskino, bei dem einem warm ums Herz wird.
Gregor Torinus
FBW-Bewertung zu "Ein Mann namens Ove"Jurybegründung anzeigen
Nimm einen unausstehlichen Mitmenschen und erzähle über ihn eine Geschichte, in deren Verlauf er dem Publikum ans Herz wächst. Diese Aufgabe hat sich der schwedische Autor Fredrik Backman gestellt, und der Erfolg seines Romans ?Ein Mann namens Ove? [...mehr]TrailerAlle "Ein Mann namens Ove"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Ein Mann namens Ove"
Land: SchwedenWeitere Titel: A Man called Ove
Jahr: 2016
Genre: Drama
Originaltitel: En man som heter Ove
Länge: 116 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 07.04.2016
Regie: Hannes Holm
Darsteller: Tobias Almborg als Patrik, Filip Berg, Anna-Lena Bergelin als Journalist, Ida Engvoll als Sonja, Fredrik Evers als Anders
Kamera: Göran Hallberg
Verleih: Concorde
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