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FBW-Bewertung: Molly Monster (2016)

Prädikat besonders wertvoll

Jurybegründung: Monster sind die besseren Eltern, denn so glücklich und unbeschwert wie die kleine Molly wird kaum ein menschliches Kind aufwachsen. Und sie lebt in einer fantastischen, bunten Welt, in der es möglich ist, dass ihr Lieblingsspielzeug Edison zugleich ihr bester Freund ist, mit dem sie reden und Abenteuer erleben kann, solange er nur mit demSchlüssel in seinem Rücken schön aufgezogen ist. Kein Wunder, dass Kinder im Vorschulalter diese kleine Heldin, deren Erfahrungshorizont genau dem ihren entspricht, so lieben. Ted Sieger hat vor 15 Jahren ein erstes Kinderbuch über sie geschrieben und dann einige Kurzfilme sowie eine Serie fürdas Fernsehen gestaltet. Deren Episoden waren etwa fünf Minuten lang. Mit dem 72 Minuten langen Film ist es den Machern nun gelungen, zugleich einen großen dramaturgischen Bogen zu spannen und die Episodenform, die der Konzentrationsspanne der kleinen Zuschauer entspricht, beizubehalten. Der Filmbeginnt damit, dass Molly ein Wollmützchen für ihren kleinen Bruder strickt, der im Bauch ihrer Mutter wächst. Aber als Aufklärungsfilm eignet sich MOLLY MONSTER nur bedingt, denn statt das Baby mit einer Geburt zu Welt zu bringen, legt Mami Etna ein Ei, und ein schöner kleiner emanzipatorischer Dreh des Films besteht darin, dass Vater Popocatepetel es ausbrütet. Um es schließlich ausschlüpfen zu lassen, müssen die Eltern zudem noch auf die weit entfernte Eier-Insel reisen. Molly soll zuhause bleiben, wo ihre beiden Onkel Alfredo und Santiago auf sie aufpassen sollen, doch da die Eltern vor lauter Aufregung die Mütze für ihren kleinen Bruder vergessen haben, machen sich Molly und Edison alleine auf die Reise zur Eierinsel. Dabei ist Molly eine selbstbewusste, fröhliche Heldin, mit der sich die jungen Zuschauer gut identifizieren können. Ihre lustigen Abenteuer spiegeln im Grunde Familiensituationen, die den Kindern vertraut sind. So streiten sich etwa zwei Brüder ständig, die zusammen eine Art Seilbahn von Berg zu Berg betreiben. Doch als sie Molly helfen und dabei selber in Schwierigkeiten geraten, halten sie zusammen. Mit seinem langsamen Erzählrhythmus und der klaren, bunten und liebevoll gezeichneten Animation ist MOLLY MONSTER äußerst kindgerecht gestaltet. Es gibt auch ein paar charmant inszenierte Zwischenspiele, in denen Lieder gesungen werden. Und die deutsche Synchronisation ist mit viel Sorgfalt produziert worden. Sophie Rois gibt der Molly mit ihrer Stimme einen frech fröhlichen Grundton und das Aufziehmännchen Edison spricht mit einem komischen Schweizer Akzent. Besser kann man einen Film für die kleinsten Zuschauer kaum machen.



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