Jussi Adler Olsen - Erlösung (2015)
Flaskepost fra P
Die dritte Verfilmung aus Jussi Adler-Olsens Krimireihe um den verbitterten Ermittler Carl Mørck vom Sonderdezernat Q.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Dieses Mal landet eine Flaschenpost auf dem Schreibtisch des Sonderdezernats Q. Nur mühsam gelingt es Vizekriminalkommissar Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas), seinem Assistenten Assad (Fares Fares) und ihrer Sekretärin Rose (Johanne Louise Schmidt) die mit Blut geschriebene Botschaft zu entschlüsseln. Es scheint sich um einen einige Jahre alten Hilfeschrei zweier entführter Jungen zu handeln. In den Akten tauchen jedoch keine vermissten Kinder auf.
Als kurz darauf am Tag vor Christi Himmelfahrt zwei Kinder entführt werden, deren Eltern sie ebenfalls nicht als vermisst melden, entdecken die Ermittler ein Muster. Der Täter treibt sein mörderisches Spiel bereits mehrere Jahre. Seine Opfer sucht er sich gezielt vor religiösen Feiertagen in Freikirchen oder Sekten, fordert Lösegeld von den tiefgläubigen Eltern, lässt danach jedoch nur eines der Entführungsopfer frei. Für Mørck und Assad beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.
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Filmkritik
So poetisch Jussi Adler-Olsens Romantitel um die Kriminalfälle des Sonderdezernats Q im Original klingen, so plakativ sind deren deutsche Entsprechungen: Aus "Die Frau im Käfig" wird "Erbarmen", aus "Fasanenmörder" wird "Schändung", aus "Flaschenpost von P" wird "Erlösung". Vielleicht hatte der Däne Adler-Olsen ja das Pech, seinen Durchbruch direkt im Anschluss an den Erfolg der "Millennium"-Trilogie des 2004 verstorbenen und posthum publizierten Schweden Stieg Larsson zu feiern. Dessen Krimis um den Journalisten Mikael Blomkvist und die Hackerin Lisbeth Salander heißen hierzulande ja bekanntlich "Verblendung", "Verdammnis" und "Vergebung", was wiederum überhaupt nichts mit den Originaltiteln zu tun hat.
Die Titel sind nicht die einzige Parallele zwischen Adler-Olsen und Larsson. Bereits die ersten beiden Verfilmungen um den wortkargen, mürrischen Vizekriminalkommissar Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und dessen Assistenten Assad (Fares Fares) erinnern visuell wie inhaltlich stark an die Leinwandversionen der "Millennium"-Trilogie. Düstere Sets, kühle, entsättigte Farben und Ausbrüche roher Gewalt waren deren Kennzeichen. Auch in "Erlösung" zeichnet wieder Nikolaj Arcel für das Drehbuch verantwortlich, der schon Larssons "Verblendung" fürs Kino adaptierte. Auf dem Regiestuhl hat hingegen der Norweger Hans Petter Moland den Dänen Mikkel Nørgaard abgelöst.
Erzählerisch bleibt alles beim Alten. Auch die dritte Verfilmung der bislang sechs Romane umfassenden Reihe ist kein whodunit, setzt stattdessen auf Suspense. Erneut ist der Täter schnell ermittelt beziehungsweise für das Publikum früh im Handlungsverlauf ersichtlich. Der Krimi bezieht seine Spannung folglich nicht aus der Aufklärung des Falls, sondern aus der bangen Frage, ob es den Ermittlern gelingt, den Mörder vor dessen nächster Tat dingfest zu machen. Moland setzt dabei auf einige spektakuläre Stunts und nervenaufreibende Rettungsaktionen, die allerdings – besonders im großen Finale – schlicht unrealistisch sind. Warum der Mörder wurde, was er ist, vermittelt der Regisseur wie gewohnt in Rückblenden, die an alte Super-8-Aufnahmen erinnern. Auch sonst orientiert sich "Erlösung" an der Düsternis der beiden Vorgänger, greift allerdings deutlich häufiger zur Handkamera und auf visuelle Analogien zurück.
Mit Moland ("Ein Mann von Welt", "Einer nach dem anderen") hält nun jedoch der für ihn typische schwarze Humor Einzug. In der mittlerweile deutlich gewachsenen Freundschaft zwischen Carl Mørck und Assad fällt neben Diskussionen um Glauben und Religion auch der eine oder andere Witz. Insgesamt kann aber auch Moland der Reihe (zu) wenig Neues hinzufügen. Kenner überrascht er damit nicht.
Fazit: Regisseur Hans Petter Moland setzt auf die Stärken der beiden Vorgänger unter der Regie Mikkel Nørgaards. Das macht "Erlösung" zu einem handwerklich solide inszenierten, düsteren, in seinen Höhepunkten blutigen, aber auch recht vorhersehbaren Krimi.
Die Titel sind nicht die einzige Parallele zwischen Adler-Olsen und Larsson. Bereits die ersten beiden Verfilmungen um den wortkargen, mürrischen Vizekriminalkommissar Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) und dessen Assistenten Assad (Fares Fares) erinnern visuell wie inhaltlich stark an die Leinwandversionen der "Millennium"-Trilogie. Düstere Sets, kühle, entsättigte Farben und Ausbrüche roher Gewalt waren deren Kennzeichen. Auch in "Erlösung" zeichnet wieder Nikolaj Arcel für das Drehbuch verantwortlich, der schon Larssons "Verblendung" fürs Kino adaptierte. Auf dem Regiestuhl hat hingegen der Norweger Hans Petter Moland den Dänen Mikkel Nørgaard abgelöst.
Erzählerisch bleibt alles beim Alten. Auch die dritte Verfilmung der bislang sechs Romane umfassenden Reihe ist kein whodunit, setzt stattdessen auf Suspense. Erneut ist der Täter schnell ermittelt beziehungsweise für das Publikum früh im Handlungsverlauf ersichtlich. Der Krimi bezieht seine Spannung folglich nicht aus der Aufklärung des Falls, sondern aus der bangen Frage, ob es den Ermittlern gelingt, den Mörder vor dessen nächster Tat dingfest zu machen. Moland setzt dabei auf einige spektakuläre Stunts und nervenaufreibende Rettungsaktionen, die allerdings – besonders im großen Finale – schlicht unrealistisch sind. Warum der Mörder wurde, was er ist, vermittelt der Regisseur wie gewohnt in Rückblenden, die an alte Super-8-Aufnahmen erinnern. Auch sonst orientiert sich "Erlösung" an der Düsternis der beiden Vorgänger, greift allerdings deutlich häufiger zur Handkamera und auf visuelle Analogien zurück.
Mit Moland ("Ein Mann von Welt", "Einer nach dem anderen") hält nun jedoch der für ihn typische schwarze Humor Einzug. In der mittlerweile deutlich gewachsenen Freundschaft zwischen Carl Mørck und Assad fällt neben Diskussionen um Glauben und Religion auch der eine oder andere Witz. Insgesamt kann aber auch Moland der Reihe (zu) wenig Neues hinzufügen. Kenner überrascht er damit nicht.
Fazit: Regisseur Hans Petter Moland setzt auf die Stärken der beiden Vorgänger unter der Regie Mikkel Nørgaards. Das macht "Erlösung" zu einem handwerklich solide inszenierten, düsteren, in seinen Höhepunkten blutigen, aber auch recht vorhersehbaren Krimi.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Jussi Adler Olsen - Erlösung"
Land: Dänemark, Schweden, Norwegen, DeutschlandWeitere Titel: A Conspiracy of Faith; Jussi Adler Olsen - Erlösung
Jahr: 2015
Genre: Thriller, Drama, Krimi
Originaltitel: Flaskepost fra P
Länge: 112 Minuten
Kinostart: 09.06.2016
Regie: Hans Petter Moland
Darsteller: Nikolaj Lie Kaas als Carl M?rck, Fares Fares als Assad, Pål Sverre Valheim Hagen als Johannes, Jakob Ulrik Lohmann, Amanda Collin
Kamera: John Andreas Andersen
Verleih: NFP marketing & distribution, Warner Bros.