Barry Seal - Only in America (2016)
American Made
Ein draufgängerischer Linienpilot lässt sich Ende der Siebziger Jahre von der CIA für Aufklärungsflüge anheuern und steigt schon bald zu einem vielbeschäftigten Drogenschmuggler auf.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Eigentlich könnte der Linienpilot und Familienvater Barry Seal (Tom Cruise) mit seinem Leben zufrieden sein. Und doch fühlt er sich mächtig unterfordert. In seinem Job sucht er verzweifelt nach Nervenkitzel. Etwa, indem er kubanische Zigarren am Zoll vorbeischleust. Eine illegale Nebenbeschäftigung, die Ende der Siebziger Jahre die CIA auf den Plan ruft. Der Geheimdienstmitarbeiter Monty Schafer (Domhnall Gleeson) wendet sich unverhofft an Barry und schlägt ihm vor, für die Behörde Aufklärungsflüge nach Mittel- und Südamerika durchzuführen und dort Fotos von kommunistischen Lagern zu machen. Nach kurzem Zögern willigt der gelangweilte Draufgänger ein und erledigt seine ersten Aufträge so gut, dass ihm schon bald andere Dienste anvertraut werden. Auf seinen Reisen macht er parallel Bekanntschaft mit den Köpfen des ambitionierten Medellín-Kartells um Pablo Escobar, für das er regelmäßig große Drogenmengen in die USA schmuggeln darf. Binnen kurzer Zeit verdient sich Barry eine goldene Nase, was auch seine Ehefrau Lucy (Sarah Wright) mehr und mehr zu schätzen weiß.
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Filmkritik
Dass das Leben die verrücktesten Geschichten schreibt, zeigt sich einmal mehr am Beispiel der unglaublichen Karriere des Linienpiloten Barry Seal (Tom Cruise), der Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre zu einem der größten Drogenschmuggler aufstieg. Regisseur Doug Liman ("Edge of Tomorrow") nutzt dessen Erfahrungen für ein leichtfüßiges und temporeiches Krimi-Biopic, das bei allem Unterhaltungswert auch ein kritisches Licht auf das zweifelhafte Selbstverständnis der US-Geheimdienste und die zuweilen fragwürdige Politik der Reagan-Regierung wirft.
Ohne Umschweife unterstreicht der Film gleich in den ersten Szenen, dass der Protagonist trotz seines sorgenlosen Familienalltags gehörig unzufrieden ist. Auf der Suche nach echtem Nervenkitzel schaltet Barry während der Arbeit schon mal den Autopiloten aus, um seine Passagiere mit einem angedeuteten Sturzflug zu erschrecken. Regelmäßig schleust er zudem kubanische Zigarren am Zoll vorbei, was schließlich den CIA-Mitarbeiter Monty Schafer (Domhnall Gleeson) aufhorchen lässt. Kurzerhand wendet er sich an den gelangweilten Draufgänger und bietet ihm an, für den Geheimdienst nach Mittel- und Südamerika zu fliegen, wo er aus dem Flugzeug Fotos von kommunistischen Lagern machen soll. Barry überlegt nicht lange und erweist sich als zuverlässiger Bilderlieferant, weshalb Schafer ihm schon bald andere Aufgaben überträgt. Nebenbei verdient sich der Pilot als Drogenkurier des Medellín-Kartells eine goldene Nase.
Liman und Drehbuchautor Gary Spinelli ("Stash House") verwandeln diese an absurden Verwicklungen nicht gerade arme Geschichte aus dem wahren Leben in eine knapp zweistündige Abenteuersause, die ganz auf den hemdsärmelige Protagonisten zugeschnitten ist. Nebenfiguren sind Stichwortgeber und Funktionsträger, wobei zumindest Barrys Ehefrau Lucy (Sarah Wright) etwas mehr Profil verdient gehabt hätte. Erinnerungswürdige Akzente darf sie bloß in der Szene setzen, in der sie ihrem Gatten nach einem Nacht-und-Nebel-Umzug seine Verantwortungslosigkeit vorhält. Dass die Charakterzeichnung rudimentär ausfällt, ist allerdings nicht weiter tragisch, da die dynamisch-augenzwinkernde Aufbereitung des Stoffes Langeweile im Keim erstickt. Starke Flugsequenzen lassen das Actionherz höher schlagen. Ironische Einschübe wie eine Landkarte, auf der Nicaragua zunächst falsch verortet wird, persiflieren die Ignoranz vieler US-Amerikaner. Und Archivbilder – etwa von Ronald Reagan und seiner Ehefrau Nancy – legen eine Heuchelei offen, die sowohl zum Lachen als auch zum Kopfschütteln einlädt.
Nachdem Tom Cruise zuletzt mit "Die Mumie" und "Jack Reacher: Kein Weg zurück" enttäuschte, kann er mit "Barry Seal – Only in America" beweisen, dass er noch immer eine besondere Leinwandaura hat. Den Titelhelden spielt er mit kecker Attitüde und lässt den Zuschauer immer wieder vergessen, dass es sich bei dem Piloten eigentlich um einen zutiefst egoistischen, kriminellen Glücksritter handelt.
Fazit: Launig inszeniertes Krimi-Biopic, das die Absurditäten einer wahren Geschichte konsequent herausstreicht und en passant einen kritischen Blick auf die US-amerikanischen Interventionspolitik in Mittel- und Südamerika wirft.
Ohne Umschweife unterstreicht der Film gleich in den ersten Szenen, dass der Protagonist trotz seines sorgenlosen Familienalltags gehörig unzufrieden ist. Auf der Suche nach echtem Nervenkitzel schaltet Barry während der Arbeit schon mal den Autopiloten aus, um seine Passagiere mit einem angedeuteten Sturzflug zu erschrecken. Regelmäßig schleust er zudem kubanische Zigarren am Zoll vorbei, was schließlich den CIA-Mitarbeiter Monty Schafer (Domhnall Gleeson) aufhorchen lässt. Kurzerhand wendet er sich an den gelangweilten Draufgänger und bietet ihm an, für den Geheimdienst nach Mittel- und Südamerika zu fliegen, wo er aus dem Flugzeug Fotos von kommunistischen Lagern machen soll. Barry überlegt nicht lange und erweist sich als zuverlässiger Bilderlieferant, weshalb Schafer ihm schon bald andere Aufgaben überträgt. Nebenbei verdient sich der Pilot als Drogenkurier des Medellín-Kartells eine goldene Nase.
Liman und Drehbuchautor Gary Spinelli ("Stash House") verwandeln diese an absurden Verwicklungen nicht gerade arme Geschichte aus dem wahren Leben in eine knapp zweistündige Abenteuersause, die ganz auf den hemdsärmelige Protagonisten zugeschnitten ist. Nebenfiguren sind Stichwortgeber und Funktionsträger, wobei zumindest Barrys Ehefrau Lucy (Sarah Wright) etwas mehr Profil verdient gehabt hätte. Erinnerungswürdige Akzente darf sie bloß in der Szene setzen, in der sie ihrem Gatten nach einem Nacht-und-Nebel-Umzug seine Verantwortungslosigkeit vorhält. Dass die Charakterzeichnung rudimentär ausfällt, ist allerdings nicht weiter tragisch, da die dynamisch-augenzwinkernde Aufbereitung des Stoffes Langeweile im Keim erstickt. Starke Flugsequenzen lassen das Actionherz höher schlagen. Ironische Einschübe wie eine Landkarte, auf der Nicaragua zunächst falsch verortet wird, persiflieren die Ignoranz vieler US-Amerikaner. Und Archivbilder – etwa von Ronald Reagan und seiner Ehefrau Nancy – legen eine Heuchelei offen, die sowohl zum Lachen als auch zum Kopfschütteln einlädt.
Nachdem Tom Cruise zuletzt mit "Die Mumie" und "Jack Reacher: Kein Weg zurück" enttäuschte, kann er mit "Barry Seal – Only in America" beweisen, dass er noch immer eine besondere Leinwandaura hat. Den Titelhelden spielt er mit kecker Attitüde und lässt den Zuschauer immer wieder vergessen, dass es sich bei dem Piloten eigentlich um einen zutiefst egoistischen, kriminellen Glücksritter handelt.
Fazit: Launig inszeniertes Krimi-Biopic, das die Absurditäten einer wahren Geschichte konsequent herausstreicht und en passant einen kritischen Blick auf die US-amerikanischen Interventionspolitik in Mittel- und Südamerika wirft.
Christopher Diekhaus
FBW-Bewertung zu "Barry Seal - Only in America"Jurybegründung anzeigen
BARRY SEAL - ONLY IN AMERICA erzählt die Geschichte des TWA-Piloten Adler Berriman Seal. Wegen seines draufgängerischen Fliegens wird er Ende der 70er Jahre von der CIA angeworben. Der Adrenalinjunkie soll ? und zwar top secret ? zunächst [...mehr]TrailerAlle "Barry Seal - Only in America"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Barry Seal - Only in America"
Land: USAWeitere Titel: Mena
Jahr: 2016
Genre: Thriller, Biopic
Originaltitel: American Made
Länge: 115 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 07.09.2017
Regie: Doug Liman
Darsteller: Tom Cruise als Barry Seal, Domhnall Gleeson, Jayma Mays, Sarah Wright als Lucy Seal, Connor Trinneer als George W. Bush
Kamera: César Charlone
Verleih: Universal Pictures International
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