Barbershop: The Next Cut (2016)
Barbershop 3
Sozialkritische Komödie um den Friseurladen-Besitzer Calvin (Ice Cube), der sich diesmal mit einer gefährlichen Gang anlegen muss, um wieder Frieden in sein Viertel und die Nachbarschaft zu bringen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Noch immer betreibt Calvin (Ice Cube) den von seinem Vater geerbten Herren-Friseursalon, der seit Jahren auf seine mitunter schrillen und schrulligen, aber höchst unterhaltsamen Stammkunden bauen kann. Seit kurzem ist jedoch einiges anders im einstigen Männer-Domizil, in dem die Herren der Schöpfung bisher immer ungestört unter sich sein und "Männerthemen" ansprechen konnten. Aus wirtschaftlichen Gründen legte Calvin den Friseurladen mit dem Schönheitssalon von Geschäftspartnerin Angie (Regina Hall) zusammen, was nun Männer und Frauen auf engstem Raum zusammenführt. Da bleibt Ärger nicht aus, zumal der Klatsch und Tratsch der Frauen oft auf die "harten Themen der Straße" der Männer treffen. Aber so verschieden die Geschlechter und ihre Eigenarten auch sind, kommt es dennoch bald zu amourösen Irrungen und Wirrungen. Chef Calvin hat unterdessen ganz andere Probleme, denn eine gefährliche Gang stört den Frieden in der Gegend und sein rebellischer Sohn bereitet ihm ohnehin schon länger sorgen.
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Filmkritik
Bereits 14 Jahre liegt der erste Teil der Barbershop-Reihe zurück, in dem Hauptfigur Calvin den Laden ursprünglich noch verkaufen wollte. Vor allem in den USA erfreut sich die Story um den sympathischen Friseur, dessen Sohn und die Eigenheiten US-amerikanischer Barbershops, großer Beliebtheit, sogar eine Serie entstand. Diese wurde nach wenigen Folgen aber wieder eingestellt. Der Rapper Ice Cube produzierte den Film selbst und holte sich wieder eine ganze Reihe an namhaften Schauspiel- und Musikerkollegen mit ins Boot, die in Nebenrollen auftreten: von Cedric the Entertainer und Common über Nicki Minaj bis hin zu Regina Hall. Für den Film standen Ice Cube, der in seinem Musiker-Leben bisher neun Alben veröffentlichte, 20 Millionen Dollar Budget zur Verfügung. Neben den "Friday"-Filmen gehört die "Barbershop"-Reihe zu seinen erfolgreichsten filmischen Werken.
Seit jeher zeichnen sich die Barbershop-Filme durch einen locker-leichten, humorvollen Blick auf die in den USA weit verbreitete und geschichtsträchtige Szene der Barbershops aus. Darüber hinaus gab es immer wieder soziale und gesellschaftlich relevante Themen, vor allem der Aspekt der einschlägigen und oft von Schwarzen bewohnten Viertel, die sich in den Filmen wiederfanden. Das könnte allerdings auch der Grund sein, wieso die Filme außerhalb der USA auf weit weniger Interesse stoßen. Die Gang-Kultur ist in den USA am verbreitetsten – und wird von Ice Cube auch verstärkt in Barbershop 3 aufgegriffen.
Dem Film ist es hoch anzurechnen, dass er auch unangenehme und durchaus kritische Themen (etwa den Einfluss von Gewalt auf die schwarze Gemeinde und das Leben in "Problemvierteln" allgemein) nicht ausspart, diese aber zumeist sympathisch und komödiantisch verpackt. Ebenso wie die teils schon sehr heftigen, politisch unkorrekten Äußerungen einiger der Kunden und Freunde von Calvin, die zwar deftig und witzig rüber kommen, aber doch nicht selten heikle Themen betreffen. "Barbershop 3" scheut nicht davor zurück, die Probleme klar an- und auszusprechen und auch Gewalt ist in den Szenen öfter vorhanden – was sich bei der Gang-Thematik nur schwer vermeiden lässt. Großartig ist die Idee der Betreiber, für einen zweitägigen Waffenstillstand im Viertel – ein 48-stündiges Schweigen der Kanonen quasi – zu sorgen, währenddessen man den Gangmitgliedern im Laden kostenlos die Haare schneiden will. Unterhaltsam sind auch die unzähligen Gespräche und unterschiedlichen Ansichten der männlichen wie weiblichen Kunden im Laden. Diese liefern sich zudem immer wieder einen köstlichen Kampf der Geschlechter. Einen unnötigen Subplot um die Liebschaft eines bestimmten Protagonisten im Film, hätte es da allerdings nicht gebraucht.
Ärgerlich ist allerdings, dass Ice Cube zu keinem Zeitpunkt einen Hehl aus seiner Sympathie für Barack Obama und dessen Politik macht. Schwülstige Ansprachen und Äußerungen, etwa zu Obamas Herkunft, machen deutlich, wie es um die politische Gesinnung des Rappers steht. Zwar sind die Anspielungen zum Teil nur angedeutet und (einigermaßen) sinnvoll in die Handlung integriert, aber dann wiederum doch so auffällig und klar, dass es schlicht zu viel des Guten ist. Dies schmälert dann doch den Gesamteindruck bzw. ist ein Ärgernis: ein Film, der hinter vorgehaltener Hand politisch ist und die Ansichten des Hauptdarstellers und Produzenten eindeutig kommuniziert.
Fazit: Unterhaltsamer, ebenso humorvoller wie sozialkritischer Einblick in die Kultur der US-Barbershops mit vielen skurrilen Figuren. Die allzu deutlichen politischen Untertöne und Statements, die auf Ice Cubes eigene Gesinnung schließen lassen, hätte es aber nicht gebraucht.
Seit jeher zeichnen sich die Barbershop-Filme durch einen locker-leichten, humorvollen Blick auf die in den USA weit verbreitete und geschichtsträchtige Szene der Barbershops aus. Darüber hinaus gab es immer wieder soziale und gesellschaftlich relevante Themen, vor allem der Aspekt der einschlägigen und oft von Schwarzen bewohnten Viertel, die sich in den Filmen wiederfanden. Das könnte allerdings auch der Grund sein, wieso die Filme außerhalb der USA auf weit weniger Interesse stoßen. Die Gang-Kultur ist in den USA am verbreitetsten – und wird von Ice Cube auch verstärkt in Barbershop 3 aufgegriffen.
Dem Film ist es hoch anzurechnen, dass er auch unangenehme und durchaus kritische Themen (etwa den Einfluss von Gewalt auf die schwarze Gemeinde und das Leben in "Problemvierteln" allgemein) nicht ausspart, diese aber zumeist sympathisch und komödiantisch verpackt. Ebenso wie die teils schon sehr heftigen, politisch unkorrekten Äußerungen einiger der Kunden und Freunde von Calvin, die zwar deftig und witzig rüber kommen, aber doch nicht selten heikle Themen betreffen. "Barbershop 3" scheut nicht davor zurück, die Probleme klar an- und auszusprechen und auch Gewalt ist in den Szenen öfter vorhanden – was sich bei der Gang-Thematik nur schwer vermeiden lässt. Großartig ist die Idee der Betreiber, für einen zweitägigen Waffenstillstand im Viertel – ein 48-stündiges Schweigen der Kanonen quasi – zu sorgen, währenddessen man den Gangmitgliedern im Laden kostenlos die Haare schneiden will. Unterhaltsam sind auch die unzähligen Gespräche und unterschiedlichen Ansichten der männlichen wie weiblichen Kunden im Laden. Diese liefern sich zudem immer wieder einen köstlichen Kampf der Geschlechter. Einen unnötigen Subplot um die Liebschaft eines bestimmten Protagonisten im Film, hätte es da allerdings nicht gebraucht.
Ärgerlich ist allerdings, dass Ice Cube zu keinem Zeitpunkt einen Hehl aus seiner Sympathie für Barack Obama und dessen Politik macht. Schwülstige Ansprachen und Äußerungen, etwa zu Obamas Herkunft, machen deutlich, wie es um die politische Gesinnung des Rappers steht. Zwar sind die Anspielungen zum Teil nur angedeutet und (einigermaßen) sinnvoll in die Handlung integriert, aber dann wiederum doch so auffällig und klar, dass es schlicht zu viel des Guten ist. Dies schmälert dann doch den Gesamteindruck bzw. ist ein Ärgernis: ein Film, der hinter vorgehaltener Hand politisch ist und die Ansichten des Hauptdarstellers und Produzenten eindeutig kommuniziert.
Fazit: Unterhaltsamer, ebenso humorvoller wie sozialkritischer Einblick in die Kultur der US-Barbershops mit vielen skurrilen Figuren. Die allzu deutlichen politischen Untertöne und Statements, die auf Ice Cubes eigene Gesinnung schließen lassen, hätte es aber nicht gebraucht.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Barbershop: The Next Cut"
Land: USAJahr: 2016
Genre: Komödie
Originaltitel: Barbershop 3
Kinostart: 11.08.2016
Regie: Malcolm D. Lee
Darsteller: Ice Cube als Calvin, Cedric the Entertainer als Eddie, Regina Hall als Angie, Sean Patrick Thomas als Jimmy, Eve als Terri
Kamera: Greg Gardiner
Verleih: Warner Bros.
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