Schweinskopf al dente (2016)
Die bayerische Krimikomödie ist die dritte Verfilmung eines Falls für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer aus der Buchreihe von Rita Falk.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Der Polizeibeamte Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) macht sich in seinem Heimatdorf Niederkaltenkirchen gerade unbeliebt: Denn die sympathische Susi (Lisa Maria Potthoff) aus dem Rathaus verabschiedet sich an den Gardasee zu einem Italiener, nur weil Franz immer noch zögert, die Beziehung auf solide Füße zu stellen. Aber lange kann Franz nicht Trübsal blasen, denn der Dienststellenleiter Moratschek (Sigi Zimmerschied) braucht dringend seine Hilfe: In seinem Bett liegt ein Schweinskopf! Den kann nur der entflohene Psychopath Küstner (Gregor Bloéb) dorthin platziert haben, ist sich Moratschek sicher, weil der ja damals, als er ihn ins Gefängnis brachte, Rache schwor.
Leider behauptet die Polizeiinspektion Landshut stur, dass Küstner in Portugal weilt, und so quartiert sich Moratschek beim Eberhofer ein, um nicht massakriert zu werden. Nun ist es daheim vorbei mit der Idylle am Küchentisch der begnadet kochenden Oma (Enzi Fuchs): Franz' kiffender Vater (Eisi Gulp) und der Moratschek feiern nämlich bei lauter Musik und unter vielem Kichern die Nächte durch. Während Franz und sein alter Freund, der Privatdetektiv Rudi Birkenberger (Simon Schwarz), angestrengt überlegen, wie sie den Küstner schnappen könnten, hat sie dieser schon ins Visier genommen.
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Filmkritik
Die beiden Krimikomödien "Dampfnudelblues" und "Winterkartoffelknödel" nach den gleichnamigen Romanen von Rita Falk lockten jeweils über 500.000 Besucher in die bayerischen Kinos. Ihr Regisseur Ed Herzog legt also nach, und auch bei "Schweinskopf al dente" dient die Krimihandlung eigentlich wieder nur als Vorwand, um all die verschiedenen Originale in der bayerischen Provinz lustig aufeinanderprallen zu lassen. Für den Dorfpolizisten Franz Eberhofer gibt es nichts Wichtigeres als die herrlichen Gerichte seiner Oma, mit der er samt Vater in familiärer Wohngemeinschaft lebt. Selbst wenn der Eberhofer im Dienst ist, befindet er sich im heimischen Umfeld und wird dort eher als "der Bub" oder als der Kneipenfreund vom Metzger Simmerl (Stephan Zinner) und dem "Heizungspfuscher" Flötzinger (Daniel Christensen) wahrgenommen.
Man durfte gespannt sein, ob es auch diesem dritten Film gelingt, die Charaktere witzig und dennoch realitätsnah erscheinen zu lassen. Es gelingt, und zwar fast noch besser als in den Vorgängerfilmen. Das ist wohl hauptsächlich das Verdienst des neu an Bord gekommenen Drehbuchautors Stefan Betz ("Grenzverkehr"), denn die Buchvorlage zeigt rein sprachlich schon deutliche Ermüdungserscheinungen. Hier findet eine filmische Veredelung statt, mit herrlichem komödiantischem Timing und einem eingespielten Darstellerteam. Sebastian Bezzel muss statt eines verbalen Kommentars oft nur missmutig dreinschauen, um das Publikum zum Lachen zu bringen, etwa wenn von einem Wellness-Wochenende die Rede ist.
Viel Raum erhalten diesmal die Nebenfiguren, etwa der Flötzinger, oder eben der Moratschek mit dem Kiffer-Papa. Schon allein dass der Polizist Franz unter einem Dach mit einem Drogenkonsumenten lebt, der väterliche Autorität genießt, zeigt aufs Wunderbarste, wie anarchisch-bunt das wahre Leben ist und wie sehr es Korrektheit als bürokratische Utopie entlarvt. Mit kabarettistischer Lust wird zum Beispiel auch geschildert, wie die Polizisten einer Provinzinspektion vor ihrem eitlen Chef kuschen, den sie als unvermeidliches Übel auffassen. Die Inszenierung setzt auf eine abwechslungsreiche Mischung, in denen von der sparsamen Oma bis zum Pilzesucher, der den Küstner im Wald trifft, die verschiedensten Mentalitäten kurz und knapp ihre Spleens aufblühen lassen können. In solcher Situationskomik wird auch immer die durchaus vorhandene Fähigkeit der Provinzler zur Selbstironie zutage gefördert.
Fazit: In seinem dritten Kinoauftritt bekommt es der bayerische Dorfpolizist Franz Eberhofer aus der Romanreihe von Rita Falk mit einem rachsüchtigen Psychopathen zu tun, aber erneut spielen die witzigen Komplikationen in seinem Privatleben den Kriminalfall glatt an die Wand. Das Drehbuch von Stefan Betz und die Regie von Ed Herzog lassen die bewährte Darstellerriege in dieser köstlichen Provinzkomödie mit ihren tendenziell inkompatiblen Charakteren zur Hochform auflaufen.
Man durfte gespannt sein, ob es auch diesem dritten Film gelingt, die Charaktere witzig und dennoch realitätsnah erscheinen zu lassen. Es gelingt, und zwar fast noch besser als in den Vorgängerfilmen. Das ist wohl hauptsächlich das Verdienst des neu an Bord gekommenen Drehbuchautors Stefan Betz ("Grenzverkehr"), denn die Buchvorlage zeigt rein sprachlich schon deutliche Ermüdungserscheinungen. Hier findet eine filmische Veredelung statt, mit herrlichem komödiantischem Timing und einem eingespielten Darstellerteam. Sebastian Bezzel muss statt eines verbalen Kommentars oft nur missmutig dreinschauen, um das Publikum zum Lachen zu bringen, etwa wenn von einem Wellness-Wochenende die Rede ist.
Viel Raum erhalten diesmal die Nebenfiguren, etwa der Flötzinger, oder eben der Moratschek mit dem Kiffer-Papa. Schon allein dass der Polizist Franz unter einem Dach mit einem Drogenkonsumenten lebt, der väterliche Autorität genießt, zeigt aufs Wunderbarste, wie anarchisch-bunt das wahre Leben ist und wie sehr es Korrektheit als bürokratische Utopie entlarvt. Mit kabarettistischer Lust wird zum Beispiel auch geschildert, wie die Polizisten einer Provinzinspektion vor ihrem eitlen Chef kuschen, den sie als unvermeidliches Übel auffassen. Die Inszenierung setzt auf eine abwechslungsreiche Mischung, in denen von der sparsamen Oma bis zum Pilzesucher, der den Küstner im Wald trifft, die verschiedensten Mentalitäten kurz und knapp ihre Spleens aufblühen lassen können. In solcher Situationskomik wird auch immer die durchaus vorhandene Fähigkeit der Provinzler zur Selbstironie zutage gefördert.
Fazit: In seinem dritten Kinoauftritt bekommt es der bayerische Dorfpolizist Franz Eberhofer aus der Romanreihe von Rita Falk mit einem rachsüchtigen Psychopathen zu tun, aber erneut spielen die witzigen Komplikationen in seinem Privatleben den Kriminalfall glatt an die Wand. Das Drehbuch von Stefan Betz und die Regie von Ed Herzog lassen die bewährte Darstellerriege in dieser köstlichen Provinzkomödie mit ihren tendenziell inkompatiblen Charakteren zur Hochform auflaufen.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Schweinskopf al dente"
Land: DeutschlandJahr: 2016
Genre: Komödie, Krimi
Länge: 90 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 11.08.2016
Regie: Ed Herzog
Darsteller: Livia Matthes als Heidi, Simon Schwarz als Rudi Birkenberger, Lisa Potthoff als Susi, Francis Fulton-Smith als Vorgesetzter Barschl, Sebastian Bezzel als Franz Eberhofer
Verleih: Constantin Film
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