Willkommen in Marwen (2018)
Welcome to Marwen
US-Drama: "Terminal"-Regisseur Robert Zemeckis verfilmt die wahre Geschichte des Künstlers und Malers Mark Hogancamp, der sich sein eigenes Miniaturdorf zwecks Trauma-Verarbeitung baute.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Im April 2000 ändert sich das Leben des Malers Mark Hogancamp (Steve Carell) schlagartig. Weil er in einer Bar zugibt, gerne auch mal in High-Heels zu schlüpfen, wird er von fünf Hooligans brutal zusammengeschlagen. Tagelang liegt Hogancamp daraufhin im Koma und muss im Anschluss alltägliche Dinge wie Essen und Laufen neu erlernen. Um das Erlebte zu verarbeiten, entschließt sich der Künstler einige Zeit später für eine ganz eigene, individuelle Form der Therapie: Er beginnt damit, in seinem Garten ein belgisches Miniaturdorf aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs zu errichten. Das Dorf nennt er Marwencol und immer öfter flüchtet sich Hogancamp in seine kleine Wunderwelt aus Figuren und Puppen. Bald baut er zu einigen Figuren des Dorfes eine besondere Beziehung auf – und gleichzeitig droht die Gefahr, dass Hogancamp völlig den Bezug zur Realität verliert.
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Filmkritik
Die Geschichte, die der neue Film von Robert Zemeckis erzählt, hat sich tatsächlich so zugetragen. Nachdem Hogancamp aus dem Koma erwachte musste er feststellen, dass er sich kaum mehr an sein altes Leben erinnern kann. Die Hirnschädigungen waren zu massiv. Außerdem kam noch eine posttraumatische Belastungsstörung hinzu, durch die Hogancamp den Vorfall aus dem Jahr 2000 immer wieder durchlebte. Schon lange zeigte sich Regisseur Robert Zemeckis von dem realen Stoff beeindruckt. Mit einem Budget von rund 45 Millionen US-Dollar, erhielt er im Sommer 2017 die Möglichkeit zur filmischen Realisierung. In jenem Monat begannen im kanadischen Vancouver die Dreharbeiten.
"Willkommen in Marwen" gehört schon jetzt zu den außergewöhnlichsten Hollywood-Produktionen, die wir dieses Jahr im Kino zu sehen bekommen. Die Art und Weise, wie Regisseur Zemeckis Realität und Fiktion (also die Puppenwelt) miteinander verbindet, ist große Kunst. Dass der 66-jährige Filmemacher ein Talent für die Vermengung von (filmischer) Realität und beachtlicher Trickwelten hat, bewies er schon Ende der 80er-Jahre mit "Falsches Spiel mit Roger Rabbit". Schon damals überzeugte Zemeckis mit visuellem Einfallsreichtum und tricktechnischer Finesse. Genau das zeichnet nun auch "Willkomen in Marwen" aus.
So blendet der Filmemacher etwa immer wieder sehr kunstvoll zwischen den Vorkommnissen in der (extrem detailreich ausgestalteten) Puppenwelt des belgischen Dorfes und der realen Welt über. Hinzu kommen von Marks Leben beeinflusste Ereignisse und Situationen, die die Figuren in Marwencol ebenso durchleben, wie ihr Schöpfer selbst. Nur: radikaler und brutaler. Denn in Marwencol geht es rigoros, konfus und blutig zu. Die Vorgänge in dem Dorf fungieren damit gewissermaßen als Spiegelbild von Marks aufgewühltem Seelen- und fragilem Innenleben. Der Mikrokosmos wird u.a. bevölkert von aufreizend gekleideten, bis an die Zähne bewaffneten Frauen, die Mark beschützen. Hinzu kommen kaltblütige und schonungslos vorgehende SS-Schergen, die sich mit den Frauen dynamische gefilmte Schießereien liefern.
Bei all dieser, an billige Nazi-Trash-, Exploitation- und B-Movies erinnernden Symbolik und Optik, gerät leicht in Vergessenheit, dass "Willkommen in Marwen" insgeheim vor allem ein Drama über einen schwer traumatisierten Mann ist. Ein Mann, dessen Leben unvermittelt aus den Fugen geriet und der sich lediglich für eine etwas abseitige Art der "Therapie" entschieden hat. Steve Carell verleiht seiner Figur dabei zu jeder Zeit Würde und spielt seinen neurotischen Charakter hingebungsvoll und leidenschaftlich.
Fazit: Ausgefallener, optisch beeindruckender und höchst ambitionierter Mix aus Puppen-Action, Drama und Animationsfilm.
"Willkommen in Marwen" gehört schon jetzt zu den außergewöhnlichsten Hollywood-Produktionen, die wir dieses Jahr im Kino zu sehen bekommen. Die Art und Weise, wie Regisseur Zemeckis Realität und Fiktion (also die Puppenwelt) miteinander verbindet, ist große Kunst. Dass der 66-jährige Filmemacher ein Talent für die Vermengung von (filmischer) Realität und beachtlicher Trickwelten hat, bewies er schon Ende der 80er-Jahre mit "Falsches Spiel mit Roger Rabbit". Schon damals überzeugte Zemeckis mit visuellem Einfallsreichtum und tricktechnischer Finesse. Genau das zeichnet nun auch "Willkomen in Marwen" aus.
So blendet der Filmemacher etwa immer wieder sehr kunstvoll zwischen den Vorkommnissen in der (extrem detailreich ausgestalteten) Puppenwelt des belgischen Dorfes und der realen Welt über. Hinzu kommen von Marks Leben beeinflusste Ereignisse und Situationen, die die Figuren in Marwencol ebenso durchleben, wie ihr Schöpfer selbst. Nur: radikaler und brutaler. Denn in Marwencol geht es rigoros, konfus und blutig zu. Die Vorgänge in dem Dorf fungieren damit gewissermaßen als Spiegelbild von Marks aufgewühltem Seelen- und fragilem Innenleben. Der Mikrokosmos wird u.a. bevölkert von aufreizend gekleideten, bis an die Zähne bewaffneten Frauen, die Mark beschützen. Hinzu kommen kaltblütige und schonungslos vorgehende SS-Schergen, die sich mit den Frauen dynamische gefilmte Schießereien liefern.
Bei all dieser, an billige Nazi-Trash-, Exploitation- und B-Movies erinnernden Symbolik und Optik, gerät leicht in Vergessenheit, dass "Willkommen in Marwen" insgeheim vor allem ein Drama über einen schwer traumatisierten Mann ist. Ein Mann, dessen Leben unvermittelt aus den Fugen geriet und der sich lediglich für eine etwas abseitige Art der "Therapie" entschieden hat. Steve Carell verleiht seiner Figur dabei zu jeder Zeit Würde und spielt seinen neurotischen Charakter hingebungsvoll und leidenschaftlich.
Fazit: Ausgefallener, optisch beeindruckender und höchst ambitionierter Mix aus Puppen-Action, Drama und Animationsfilm.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Willkommen in Marwen"
Land: USAWeitere Titel: Marwencol, Untitled Robert Zemeckis Project
Jahr: 2018
Genre: Drama
Originaltitel: Welcome to Marwen
Länge: 116 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 28.03.2019
Regie: Robert Zemeckis
Darsteller: Steve Carell als Mark Hogancamp / Cap'n Hogie, Falk Hentschel, Matt O'Leary, Nikolai Witschl, Patrick Roccas
Kamera: C. Kim Miles
Verleih: Universal Pictures International
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