Nice Places to Die (2014)
Bernd Schaarmann erkundet in seinem Dokumentarfilm, wie Menschen in verschiedenen Regionen der Welt mit dem Tod umgehen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Während die Themen Tod und Sterben in vielen westlichen Gesellschaften oft lieber verdrängt werden, ist das Gedenken an Verstorbene in anderen Kulturen fester Bestandteil des alltäglichen Lebens. In Argentinien gibt es sogar Friedhöfe auf denen Menschen direkt bei den Gräbern ihrer toten Angehörigen leben, da sie sich keine andere Unterkunft leisten können. Und auch die größte Nekropole der Welt, die al-Qarafa in Kairo, ist ein äußerst lebendiger Ort, der von einem normalen Wohnviertel mit seinen Kiosks, Schulen und Postämtern auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden ist. Statt in Mausoleen zu wohnen und auf Grabplatten zu schlafen, behalten die Toraja von der indonesischen Insel Sulawesi ihre Verstorbenen gleich bei sich im Haus. Die toten Familienmitglieder werden einbalsamiert und oft für viele Jahre im Bett liegen gelassen, so als würden sie einfach nur schlafen.
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Filmkritik
Der Tod war immer schon ein wichtiges Thema für den Filmemacher Bernd Schaarmann, der im Oktober 2014 im Alter von 46 Jahren überraschend verstorben ist. Ohne Berührungsängste und mit einem humorvollen Blick hat der Sohn eines Bestatters sich dem ernsten und oft verdrängten Sujet angenommen und gezeigt, wie eng Leben und Tod miteinander verknüpft sind. Am eindrucksvollsten ist Schaarmann dies wohl mit dem Dokumentarfilm "Leben und Sterben in Castrop-Rauxel" (2006) gelungen.
Für seinen letzten Film hat sich der Regisseur mit seinem Team nun auf eine Reise um den halben Globus begeben, um zu erfahren wie Menschen in Südamerika, auf den Philippinen, in Indonesien und in Ägypten mit dem Sterben umgehen. Die Einblicke, die die Dokumentation gewährt, sind dabei durchaus vielfältig und erscheinen erst einmal kurios und befremdlich. Vertraut hingegen ist die Machart von "Nice Places to Die", denn leider bietet der Film nicht mehr als eine durchschnittliche TV-Dokumentation, die mit einer Mischung aus Interviews und bunten Impressionen aus entfernten Teilen der Welt berichtet.
So könnte man sich Schaarmans beinahe zwei Stunden lange Dokumentation in gekürzter Fassung oder in Auszügen zwar gut im Fernsehen vorstellen, im Kino wirkt "Nice Places to Die" jedoch völlig fehl am Platz. Das teilweise misslungene, da theatralische Voice-over und die katastrophale Montage erschweren den Zugang zum eigentlich interessanten Thema weiterhin und machen aus Schaarmanns filmischer Reise, eine holprige Angelegenheit. Zu abrupt und unmotiviert arbeitet der Schnitt hier, als dass Stimmungen aufkommen würden oder man sich auf einzelne Protagonisten einlassen könnte.
Fazit: Der Umgang mit dem Tod, ein eigentlich interessantes Thema, wird in diesem Dokumentarfilm im Stil durchschnittlichen TV-Reportage betrachtet. Neben der konventionellen Machart ist es aber vor allem die völlig misslungene Montage, die "Nice Places to Die" zu einer freudlosen und zähen Angelegenheit macht.
Für seinen letzten Film hat sich der Regisseur mit seinem Team nun auf eine Reise um den halben Globus begeben, um zu erfahren wie Menschen in Südamerika, auf den Philippinen, in Indonesien und in Ägypten mit dem Sterben umgehen. Die Einblicke, die die Dokumentation gewährt, sind dabei durchaus vielfältig und erscheinen erst einmal kurios und befremdlich. Vertraut hingegen ist die Machart von "Nice Places to Die", denn leider bietet der Film nicht mehr als eine durchschnittliche TV-Dokumentation, die mit einer Mischung aus Interviews und bunten Impressionen aus entfernten Teilen der Welt berichtet.
So könnte man sich Schaarmans beinahe zwei Stunden lange Dokumentation in gekürzter Fassung oder in Auszügen zwar gut im Fernsehen vorstellen, im Kino wirkt "Nice Places to Die" jedoch völlig fehl am Platz. Das teilweise misslungene, da theatralische Voice-over und die katastrophale Montage erschweren den Zugang zum eigentlich interessanten Thema weiterhin und machen aus Schaarmanns filmischer Reise, eine holprige Angelegenheit. Zu abrupt und unmotiviert arbeitet der Schnitt hier, als dass Stimmungen aufkommen würden oder man sich auf einzelne Protagonisten einlassen könnte.
Fazit: Der Umgang mit dem Tod, ein eigentlich interessantes Thema, wird in diesem Dokumentarfilm im Stil durchschnittlichen TV-Reportage betrachtet. Neben der konventionellen Machart ist es aber vor allem die völlig misslungene Montage, die "Nice Places to Die" zu einer freudlosen und zähen Angelegenheit macht.
Carsten Moll
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Besetzung & Crew von "Nice Places to Die"
Land: Deutschland, Philippinen, Indonesien, Ägypten, Argentinien, SurinameJahr: 2014
Genre: Dokumentation
Länge: 105 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 04.06.2015
Regie: Bernd Schaarmann
Kamera: Olaf Hirschberg, Andres Marder, Bernd Schaarmann
Verleih: W-Film
Zusatzinformation
Uraufführung: 36. Filmfestival Max Ophüls Preis 2015Verknüpfungen zu "Nice Places to Die"Alle anzeigen
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