Hördur (2015)
Hördur - Zwischen den Welten
Ekrem Ergüns Jugenddrama erzählt von einer türkischstämmigen Außenseiterin, die mit Hilfe des Reitsports zu sich selbst findet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
In Aylins Leben läuft nichts, wie es soll: Die Siebzehnjährige muss sich nach dem frühen Tod der Mutter nicht bloß um ihren kleinen Bruder kümmern und den gesamten Haushalt schmeißen, auch der Alltag in der Schule macht dem Mannheimer Mädchen mit türkischen Wurzeln zu schaffen. Besonders eine Mitschülerin mobbt die Außenseiterin immer wieder und spürt eines Tages den ganzen Zorn des verunsicherten Aylin – Aylin schlägt zu und muss wegen Körperverletzung schließlich Sozialstunden ableisten. Von der harten Arbeit auf einem Pferdehof und dessen schroffer Besitzerin Iris lässt sich die Verurteilte allerdings nicht unterkriegen und als sie auf einer Koppel dem stolzen Islandpferd Hördur begegnet, verliebt sich sich sogar. Für Aylin beginnt ein neuer Lebensabschnitt voller Chancen und Möglichkeiten.
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Filmkritik
Pferdefreunde können sich immer wieder auf eine Begegnung mit ihren Lieblingen auf der großen Leinwand freuen. Neben ungewöhnlichen Spielfilmen wie etwa Monika Treuts "Von Mädchen und Pferden" (2014) und dem ähnlich betitelten, aber äußerst eigenwilligen "Von Menschen und Pferden" (2013) startete zum Beispiel erst vor wenigen Wochen das recht konventionelle Mystery-Jugenddrama "Die Legende der weißen Pferde" in den Kinos.
Ekrem Ergüns "Hördur" erweist sich nun ebenfalls als ein typischer Jugendfilm, der inhaltlich einige Parallelen mit "Die Legende der weißen Pferde" aufweist, dabei aber doch zugleich mehr um Realismus und die Schilderung sozialer Missstände bemüht ist. Das Reiten dient hier nur zu Beginn als düster-romantischer Mädchentraum, fantastische Schwärmereien weichen aber rasch einem tendenziell nüchternen sowie facettenreichen Blick auf die Lebenswelt der jungen Protagonistin.
Große Überraschungen bietet Ergüns Coming-of-Age-Geschichte dabei keine. Was passieren wird, ist von vorneherein eindeutig und so scheint der Film mitunter selber keine große Lust zu haben, alles auszuerzählen. Diese Reduktion ist manchmal durchaus angenehm, oft aber irritiert sie, wenn etwa Figuren nicht vollständig entwickelt werden und Motivationen nicht nachvollziehbar sind. Die guten Darsteller können dennoch überzeugen, allen voran Almila Bagriacik in der Hauptrolle.
So weiß "Hördur" nach dem allzu plakativ geratenen Einstieg ab dem Mittelteil durchaus zu gefallen und porträtiert auf komplexe Weise das gesellschaftliche Milieu der türkischstämmigen Heldin. Der Soundtrack drängt dabei beharrlich zu großen Gefühlen, die auf visueller Ebene leider keinen Gegenpart finden. Starke Bilder für das emotionale Aufbegehren der jugendlichen Protagonistin findet Ergün nicht und so erinnert "Hördur" letztlich doch mehr an einen guten TV-Film als an großen Kino.
Fazit: Trotz einiger Schwächen bei der Figurenzeichnung sowie einem allzu plakativen Einstieg erweist sich "Hördur" als komplexer und wirklichkeitsnaher Blick auf die Lebenswelt der jungen Heldin. Leider findet der Film keine starken Bilder und erinnert daher eher an Fernsehunterhaltung als an großes Kino.
Ekrem Ergüns "Hördur" erweist sich nun ebenfalls als ein typischer Jugendfilm, der inhaltlich einige Parallelen mit "Die Legende der weißen Pferde" aufweist, dabei aber doch zugleich mehr um Realismus und die Schilderung sozialer Missstände bemüht ist. Das Reiten dient hier nur zu Beginn als düster-romantischer Mädchentraum, fantastische Schwärmereien weichen aber rasch einem tendenziell nüchternen sowie facettenreichen Blick auf die Lebenswelt der jungen Protagonistin.
Große Überraschungen bietet Ergüns Coming-of-Age-Geschichte dabei keine. Was passieren wird, ist von vorneherein eindeutig und so scheint der Film mitunter selber keine große Lust zu haben, alles auszuerzählen. Diese Reduktion ist manchmal durchaus angenehm, oft aber irritiert sie, wenn etwa Figuren nicht vollständig entwickelt werden und Motivationen nicht nachvollziehbar sind. Die guten Darsteller können dennoch überzeugen, allen voran Almila Bagriacik in der Hauptrolle.
So weiß "Hördur" nach dem allzu plakativ geratenen Einstieg ab dem Mittelteil durchaus zu gefallen und porträtiert auf komplexe Weise das gesellschaftliche Milieu der türkischstämmigen Heldin. Der Soundtrack drängt dabei beharrlich zu großen Gefühlen, die auf visueller Ebene leider keinen Gegenpart finden. Starke Bilder für das emotionale Aufbegehren der jugendlichen Protagonistin findet Ergün nicht und so erinnert "Hördur" letztlich doch mehr an einen guten TV-Film als an großen Kino.
Fazit: Trotz einiger Schwächen bei der Figurenzeichnung sowie einem allzu plakativen Einstieg erweist sich "Hördur" als komplexer und wirklichkeitsnaher Blick auf die Lebenswelt der jungen Heldin. Leider findet der Film keine starken Bilder und erinnert daher eher an Fernsehunterhaltung als an großes Kino.
Carsten Moll
FBW-Bewertung zu "Hördur"Jurybegründung anzeigen
Ein Blick auf das Gesicht der 16-jährigen Deutschtürkin Aylin sagt alles aus: Dieses junge Mädchen ist unglücklich und mit sich und der Welt unzufrieden. Zuhause muss sie die jüngst verstorbene Mutter ersetzen und den Haushalt für Vater Hasan und [...mehr]TrailerAlle "Hördur"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Hördur"
Land: DeutschlandJahr: 2015
Genre: Drama
Originaltitel: Hördur - Zwischen den Welten
Länge: 84 Minuten
FSK: 6
Kinostart: 29.10.2015
Regie: Ekrem Ergün
Darsteller: Almila Bagriacik, Felicitas Woll, Hilmi Sözer, Fabio Seyding, Özgür Karadeniz
Kamera: Eric Ferranti
Verleih: NFP marketing & distribution, Tobis Film
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