FBW-Bewertung: Elliot, der Drache (2016)
Prädikat besonders wertvoll
Jurybegründung: Inspiriert von dem klassischen Walt Disney-Film ELLIOT DAS SCHMUNZELMONSTER (1976) inszeniert David Lowery den im finsteren Waldland des Nordens der USA angesiedelten Fantasyfilm ELLIOT, DER DRACHE. Bei der Neuverfilmung wird der Mix aus Realfilm und Zeichentrick durch die CGI-Animation des Drachens ersetzt. Zudem fallen die Musicalelemente ebenso weg wie der komödiantische Duktus.Bei einem Autounfall verliert der fünfjährige Pete seine Eltern, doch er wird von einem gutartigen Drachen mitten in den Wäldern gerettet. Sechs Jahre später wird das Waldkind von einer Försterin und ihrer Familie aufgenommen. Der Großvater (Robert Redford) war einst selbst dem Drachen begegnet und lässt sich von Pete nun zurHöhle des Drachen führen. Doch gierige Waldarbeiter betäuben und entführen das gutartige Monster.
Wie alle klassischen Disney-Familienfilme behandelt auch dieser die Werte Freundschaft, Familie und Treue, aber auch Gier und Verlust. Der Spannungsbogen entwickelt sich dezent, die Identifikationsfiguren bleiben zugänglich, Gut und Böse sind eindeutig polarisiert.
Die Interaktion zwischen Mensch und Drache ist durchweg technischüberzeugend umgesetzt und der 3D-Effekt wird sehr natürlich und fast beiläufig genutzt. Nebenbei werden Themen wie Umweltzerstörung und Verlusttraumata angeschnitten, jedoch nicht alle weiter verfolgt. Der Inszenierung gelingt eine schlüssige Rahmung durch die dramatischen Naturbilder. ELLIOT,DER DRACHE hat in der ersten Hälfte durchaus Bezüge zur Tarzan-Geschichte und zu Francois Truffauts DER WOLFSJUNGE, konzentriert sich dann jedoch vor allem auf die Konstruktion einer neuen Patchworkfamilie, bei der der Drache als Katalysator fungiert. Der Einsatz bekannter Stars wie Robert Redford, Bryce Dallas Howard und Karl Urban erfolgt erstaunlich unaufgeregt und funktioniert als Mehrfachcodierung auch für ein älteres Publikum.
Nach Ansicht der Jury ist der Film an sich jedoch auch bestens für Zuschauer zwischen 5 und 10 Jahren geeignet.
Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)