Hallohallo (2014)
Hallåhallå
Schwedische Komödie über eine Krankenschwester und Mutter in den Vierzigern, die dringend neues Selbstbewusstsein braucht.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Disa (Maria Sid) lebt mit ihren beiden Töchtern in der schwedischen Provinzstadt Falun. Die Trennung von ihrem Ex-Mann Laban (Calle Jacobsson) hat sie nicht bewältigt – im Gegenteil, sie klammert sich an die Hoffnung, dass Laban zu ihr zurückkommt. Aber dann verkündet er, dass seine neue Lebensgefährtin ein Kind von ihm erwartet. Disa hat keine Freunde in Falun, nur ihren anstrengenden Alltag als Krankenschwester und Mutter. Sie meldet sich bei einem Kampfsport-Training an und boxt sich dort in Rage, weil sie endlich ein Ventil für ihre angestaute Wut gefunden hat. Der störrischen alten Patientin Mary (Karin Ekström) gegenüber, die ebenfalls sehr wütend ist, begegnet Disa aber mit großer Geduld und Freundlichkeit. Schließlich vertraut ihr die Alte an, dass sie Tiere in der Wohnung hat, die gefüttert werden müssen. Disa fährt hin. Und sie lernt den Lebenskünstler Kent (Johan Holmberg) kennen, dem aus vielen gescheiterten Beziehungen nur noch die daraus entstandenen Kinder geblieben sind. Disas Leben wird bunter, und sie folgt ihrem Gefühl, auch wenn sie das immer wieder in Schwierigkeiten bringt.
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Filmkritik
"HalloHallo", der vierte Film der schwedischen Regisseurin Maria Blom ("Zurück nach Dalarna!"), ist eine starke Komödie mit einer starken und gleichzeitig unscheinbaren Hauptfigur. Die über 40-jährige Krankenschwester Disa schaut immer ein wenig verloren drein, wie ein Mädchen, das die Spielregeln nicht begreift. Ihr Ex-Mann ist mit einer anderen Frau zusammen, und nun steht sie da: als berufstätige Mutter zweier Töchter, die sich vom Lauf der Dinge abgehängt fühlt. Die Provinzstadt Falun ist ihr fremd geblieben, aber sie kann auch nicht wegziehen, wegen der Töchter, die auch regelmäßig beim Vater sind. Wie diese gutmütige, überforderte Person in die perfekte Krise purzelt und dann ihre Antennen allmählich wieder ausfährt, wird herrlich witzig und nahe am Leben erzählt.
Disa ist, wie sie in der Kälte unschlüssig dasteht, warm eingepackt mit Mütze und Schal, die Verkörperung aller erdenklichen Midlife-Tristesse. Und doch hat sie etwas Junges, Kindisches: Vielleicht ist es der geheime Groll, dass doch etwas mehr dabei herausspringen müsste, wenn man immer nur funktioniert. Diese Ahnung verstärkt sich, als die Eltern überraschend zu Besuch kommen und die Mutter sie ständig herabsetzt. Disa wirkt immer wie eine herzliche, gute Person, die aber vor lauter Misserfolg schrecklich gehemmt ist. Zum Beispiel soll sie sich jetzt mit Laban über seinen erwarteten Familienzuwachs freuen, obwohl der ihren Traum von einer Wiedervereinigung zunichte macht. Maria Blom stellt die von der Finnin Maria Sid sehr liebenswert gespielte Disa in die Mitte eines vielfältigen Spannungsfelds, in dem nichts simpel und geradlinig verläuft. Sie lernt neue Leute kennen, aber die sind auf ihre Weise auch recht eigen. In der einsamen, verbitterten Patientin Mary erkennt sich Disa vielleicht ein Stück weit wieder. Sie schließt die alte Frau ins Herz, die ihr beichtet, warum sie so einsam ist. Disa geht ganz verschiedene neue Wege, mal dort einen Schritt, mal da. Dazu gehört auch das Kampfsport-Training, in dem sie ihre Aggressivität und Kraft entdeckt.
Gerade diese Szenen aus dem Training sind typisch für den Humor der Komödie: Disa tanzt aus der Reihe, wirkt auf die Kursteilnehmer bedrohlich, auf die Zuschauer zum Lachen – und ist doch auf dem richtigen Weg. Diese witzige Ambivalenz lässt den Film so lebendig, authentisch wirken. In Falun gibt es nicht viel, was wirklich aufregend ist, aber auch ein paar ungehobene, zum Teil skurrile Schätze, wenn man nur genauer hinsieht. Bis zum Schluss bleibt die Komödie, die so verhalten, vom grauen Alltag durchwachsen und dann wieder dramatisch-anrührend sein kann, spannend.
Fazit: Die Entwicklung einer enttäuschten, unsicheren Frau in den Vierzigern zur selbstbewussten Person mit Herz verläuft in dieser schwedischen Komödie in heiterem Zickzackkurs. Die Geschichte wirkt mit ihrer sympathischen, gut gespielten Hauptfigur und dem reizvollen Klein-Klein vielfältiger Themen sehr lebensnah.
Disa ist, wie sie in der Kälte unschlüssig dasteht, warm eingepackt mit Mütze und Schal, die Verkörperung aller erdenklichen Midlife-Tristesse. Und doch hat sie etwas Junges, Kindisches: Vielleicht ist es der geheime Groll, dass doch etwas mehr dabei herausspringen müsste, wenn man immer nur funktioniert. Diese Ahnung verstärkt sich, als die Eltern überraschend zu Besuch kommen und die Mutter sie ständig herabsetzt. Disa wirkt immer wie eine herzliche, gute Person, die aber vor lauter Misserfolg schrecklich gehemmt ist. Zum Beispiel soll sie sich jetzt mit Laban über seinen erwarteten Familienzuwachs freuen, obwohl der ihren Traum von einer Wiedervereinigung zunichte macht. Maria Blom stellt die von der Finnin Maria Sid sehr liebenswert gespielte Disa in die Mitte eines vielfältigen Spannungsfelds, in dem nichts simpel und geradlinig verläuft. Sie lernt neue Leute kennen, aber die sind auf ihre Weise auch recht eigen. In der einsamen, verbitterten Patientin Mary erkennt sich Disa vielleicht ein Stück weit wieder. Sie schließt die alte Frau ins Herz, die ihr beichtet, warum sie so einsam ist. Disa geht ganz verschiedene neue Wege, mal dort einen Schritt, mal da. Dazu gehört auch das Kampfsport-Training, in dem sie ihre Aggressivität und Kraft entdeckt.
Gerade diese Szenen aus dem Training sind typisch für den Humor der Komödie: Disa tanzt aus der Reihe, wirkt auf die Kursteilnehmer bedrohlich, auf die Zuschauer zum Lachen – und ist doch auf dem richtigen Weg. Diese witzige Ambivalenz lässt den Film so lebendig, authentisch wirken. In Falun gibt es nicht viel, was wirklich aufregend ist, aber auch ein paar ungehobene, zum Teil skurrile Schätze, wenn man nur genauer hinsieht. Bis zum Schluss bleibt die Komödie, die so verhalten, vom grauen Alltag durchwachsen und dann wieder dramatisch-anrührend sein kann, spannend.
Fazit: Die Entwicklung einer enttäuschten, unsicheren Frau in den Vierzigern zur selbstbewussten Person mit Herz verläuft in dieser schwedischen Komödie in heiterem Zickzackkurs. Die Geschichte wirkt mit ihrer sympathischen, gut gespielten Hauptfigur und dem reizvollen Klein-Klein vielfältiger Themen sehr lebensnah.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Hallohallo"
Land: Schweden, NorwegenWeitere Titel: Hallå hallå
Jahr: 2014
Genre: Komödie
Originaltitel: Hallåhallå
Länge: 98 Minuten
Kinostart: 19.11.2015
Regie: Maria Blom
Darsteller: Maria Sid, Johan Holmberg, Ann Pétren, Calle Jacobsson, Gunilla Nyroos
Kamera: Ari Willey
Verleih: Kool Filmdistribution
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