Magie der Moore (2015)
Moorlandschaften
Dokumentarfilm über Flora und Fauna einsamer Moorgebiete im Wechsel der Jahreszeiten.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 3 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Moore sind ein Relikt aus der Eiszeit, sie entstanden aus den Schmelzwasserseen, die verlandeten. Die Torfschichten wachsen, ungefähr einen Meter in 1000 Jahren, weil sich die Pflanzenreste, aus denen sie bestehen, nicht vollständig abbauen und ständig neues Material hinzukommt. Darin sammelt sich Regenwasser und es bilden sich Tümpel und Teiche. In Deutschland wurden die Moorlandschaften weitgehend durch Umwandlung in landwirtschaftliche Flächen und durch Torfabbau zerstört. Dabei sind Moore wertvolle Kohlendioxid-Speicher und auch daher schützenswert. Die Renaturierung abgetorfter Gebiete ist sinnvoll, auch wenn der ursprüngliche Zustand so schnell nicht wieder hergestellt werden kann. Viele Tiere und Pflanzen bevölkern Moore, in Skandinavien nutzen auch Elche, Wölfe und Braunbären diese einsamen Landschaften als Rückzugsraum. Der Dokumentarfilm von Jan Haft wurde zwischen 2010 und 2015 an 80 Orten in Deutschland, Finnland, Schweden, Dänemark, Norwegen, der Tschechischen Republik und der Slowakei gedreht.
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Filmkritik
Moorlandschaften üben auf den Menschen seit jeher eine eigentümliche Faszination aus. Man kann sich im Nebel verlaufen, im Morast versinken, wo Moos- und Grasbewuchs einem eben noch festen Boden unter den Füßen vorgaukelte. Man ist dort mit der Natur allein, ihren Stimmen und ihrer ungezähmten Wildnis. Der Dokumentarfilm von Jan Haft ("Das grüne Wunder – Unser Wald") widmet sich dieser urtümlichen Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten, an verschiedenen Orten in Europa. Er fängt mit aufwändiger Kameratechnik ihre geheimnisvolle, mal romantische, mal eher unheimliche Stimmung ein und beobachtet ihre Bewohner – zum Beispiel Vögel, Amphibien und Insekten - aus nächster Nähe. Als Erzähler eines Textes, der informativ und manchmal auf dezente Weise auch poetisch ist, fungiert der Schauspieler Axel Milberg. Er trifft dabei genau den richtigen Ton zwischen Sachlichkeit und Emotion.
Viele Aufnahmen entstanden in Skandinavien, was man daran erkennt, dass Elche und Braunbären vor die Kamera laufen oder am Himmel die Polarlichter flackern. Kreuzottern aber gibt es auch in deutschen Moorgebieten: Das Kräftemessen der männlichen Rivalen, die ihre Körper ein Stück weit aufrichten und sich gegenseitig niederzuringen versuchen, ist in diesem Film sehr eindrucksvoll zu beobachten. Die Kamera spürt die Nester seltener Vögel auf, fängt in Zeitlupe den Balzflug der Birkhähne ein und schaut sich auch im Wasser um, wo die kleinen durchsichtigen Rädertierchen und die Bärtierchen wohnen. Das "melancholische Hupen", wie die Rufe der Rotbauchunke passend beschrieben werden, klingt faszinierend. Ebenfalls zu hören sind die Explosionen der Sporenkapseln einer Moosart. Auch der weit verbreitete Sonnentau, eine Pflanze, die mit ihren klebrigen roten Tentakeln Insekten festhält und verzehrt, wird in Aktion gefilmt.
Die Musik wirkt ausgesprochen stilvoll, unaufdringlich und doch sehr schön auf die zuweilen morbide Grundatmosphäre abgestimmt. Die verschiedenen Aufnahmetechniken, seien es nun Zeitlupen oder im Flug gedrehte Bilder, werden so eingesetzt, dass der Zuschauer informative Entdeckungen machen kann und die visuelle Gestaltung in ihrer Gesamtheit ästhetisch überzeugt. Für manche Geschmäcker mag es die eine oder andere Zeitrafferaufnahme zu viel geben, insbesondere wenn der Text gerade die mysteriöse Stimmung thematisiert. Aber auf diese Weise wird zum Beispiel auch hübsch demonstriert, wie eine Spinne ihr Netz baut. Dieser schöne Film verfügt über genügend positive Eigenschaften, um Liebhaber von Naturdokus überzeugen zu können.
Fazit: Jan Hafts Dokumentarfilm über Moorlandschaften ermöglicht interessante Tierbeobachtungen, fängt die typische geheimnisvolle Atmosphäre ein und hält eine gute Balance zwischen Information und Gefühl. Der Erzähler Axel Milberg und auch die Musikkompositionen ergänzen die überzeugende visuelle Gestaltung gut abgestimmt durch einen jeweils eigenen, aber unaufdringlichen Charakter.
Viele Aufnahmen entstanden in Skandinavien, was man daran erkennt, dass Elche und Braunbären vor die Kamera laufen oder am Himmel die Polarlichter flackern. Kreuzottern aber gibt es auch in deutschen Moorgebieten: Das Kräftemessen der männlichen Rivalen, die ihre Körper ein Stück weit aufrichten und sich gegenseitig niederzuringen versuchen, ist in diesem Film sehr eindrucksvoll zu beobachten. Die Kamera spürt die Nester seltener Vögel auf, fängt in Zeitlupe den Balzflug der Birkhähne ein und schaut sich auch im Wasser um, wo die kleinen durchsichtigen Rädertierchen und die Bärtierchen wohnen. Das "melancholische Hupen", wie die Rufe der Rotbauchunke passend beschrieben werden, klingt faszinierend. Ebenfalls zu hören sind die Explosionen der Sporenkapseln einer Moosart. Auch der weit verbreitete Sonnentau, eine Pflanze, die mit ihren klebrigen roten Tentakeln Insekten festhält und verzehrt, wird in Aktion gefilmt.
Die Musik wirkt ausgesprochen stilvoll, unaufdringlich und doch sehr schön auf die zuweilen morbide Grundatmosphäre abgestimmt. Die verschiedenen Aufnahmetechniken, seien es nun Zeitlupen oder im Flug gedrehte Bilder, werden so eingesetzt, dass der Zuschauer informative Entdeckungen machen kann und die visuelle Gestaltung in ihrer Gesamtheit ästhetisch überzeugt. Für manche Geschmäcker mag es die eine oder andere Zeitrafferaufnahme zu viel geben, insbesondere wenn der Text gerade die mysteriöse Stimmung thematisiert. Aber auf diese Weise wird zum Beispiel auch hübsch demonstriert, wie eine Spinne ihr Netz baut. Dieser schöne Film verfügt über genügend positive Eigenschaften, um Liebhaber von Naturdokus überzeugen zu können.
Fazit: Jan Hafts Dokumentarfilm über Moorlandschaften ermöglicht interessante Tierbeobachtungen, fängt die typische geheimnisvolle Atmosphäre ein und hält eine gute Balance zwischen Information und Gefühl. Der Erzähler Axel Milberg und auch die Musikkompositionen ergänzen die überzeugende visuelle Gestaltung gut abgestimmt durch einen jeweils eigenen, aber unaufdringlichen Charakter.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Magie der Moore"Jurybegründung anzeigen
Nach seinem Film DAS GRÜNE WUNDER ? UNSER WALD widmet sich der Naturfilmer Jan Haft in seinem neuen Werk dem Zauber der (vor allem nordeuropäischen) Moorlandschaften. Insgesamt 5 Jahre und 500 Drehtage hat der Regisseur, Autor und Kameramann in [...mehr]TrailerAlle "Magie der Moore"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Magie der Moore"
Land: DeutschlandWeitere Titel: Moorlandschaften (AT)
Jahr: 2015
Genre: Dokumentation
Originaltitel: Moorlandschaften
Länge: 95 Minuten
FSK: 0
Kinostart: 24.09.2015
Regie: Jan Haft
Darsteller: Axel Milberg
Kamera: Jan Haft, Kay Ziesenhenne
Verleih: 24 Bilder, polyband
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