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FBW-Bewertung: 4 Könige (2015)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Wäre es nicht so traurig, könnte man Theresa von Eltz Debütfilm fast schon als eine Art alternatives Weihnachtsmärchen sehen - auf jeden Fall aber ist der Regisseurin mit diesem Film eine sehenswerte Alternative zu den herkömmlichen Filmen gelungen, die sonst zur Weihnachtszeit in diese Kinos drängen. Im Mittelpunkt ihres Films stehen vier Jugendliche, die ausgerechnet die Weihnachtstage in einer Jugendpsychiatrie verbringen müssen: Da ist etwa Lara, eine Tochter aus gutem Hause, die, wie sie selbst sagt, auf einem Drogentrip hängengeblieben ist, und die vor allem dadurch auffällt, dass sie sich betont lässig gibt und ständig die Grenzen anderer verletzten und überschreiten muss.

Alexandra hingegen ist nahezu das Gegenteil: Ein stilles Mädchen, das zerrissen zwischen den Streitereien ihrer geschiedenen Eltern und der psychischen Labilität ihrer Mutter keinen anderen Ausweg mehr sah, als sich aus einem fahrenden Auto zu werfen. Der aus Georgien stammende Fedja ist das ?geborene Opfer? - oder zumindest sieht er sich so. Weil ervon seinen Mitschülern gemobbt und mutmaßlich auch körperlich misshandelt wurde, hat er sich komplett in sich selbst zurückgezogen, während der vierte im Bunde, Timo, seiner Umwelt nur noch mit Aggression begegnet - was ihn schließlich in die geschlossene Abteilung der Psychiatrie brachte, aus der er gerade verlegt wurde.

Ergänzt wird das Quartett durch den behandelnden Arzt Dr. Wolff, der um die Besonderheit der Tage rund um Weihnachten weiß und der deshalb ?die Zügel? (so drückt es eine Schwester aus) etwas locker lässt. Was wiederum zu Konflikten mit den Pflegern und dem Chefarzt der Einrichtung führt, fürdie Disziplin und klare Regeln das oberste Gebot der Klinik sind.

Die fast vollständige Beschränkung auf einen Handlungsort und die Verdichtung der Handlung auf nur wenige Tage erfordert dramaturgische Raffungen, die zwar manchen Ablauf in der Klinik etwas unglaubwürdig erscheinen lassen, doch insgesamt fallen diese kleineren ?Fehler? oder künstlerischen Freiheiten angesichts eines stark aufspielenden Darstellerensembles, einer exzellenten Kamera und einer hinreißend unaufdringlichen Filmmusik und Auswahl begleitender Titel kaum ins Gewicht.

Vielmehr erscheint der Jury der FBW der Film sehr geeignet, um Jugendlichen den eigentlich schwierigen Themenkomplex psychischer Erkrankungen in der Jugend auf einfühlsame, aber niemals langweilige Weise nahe zu bringen.




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