Sky - Der Himmel in mir (2016)
Sky
Nach einem Streit mit ihrem Ehemann wagt eine 40-jährige den Ausbruch aus dem Alltag und schlägt sich alleine durch den amerikanischen Westen bis nach Las Vegas durch.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Das französische Ehepaar Romy (Diane Kruger) und Richard (Gilles Lellouche) will bei der Urlaubsreise in die USA eigentlich ein paar unbeschwerte Wochen abseits des Pariser Trubels verbringen. Dabei stehen die Vorzeichen alles andere als günstig, ist doch vor allem Romy schon seit längerem unglücklich mit dem Stillstand innerhalb der Beziehung und den ständigen Streitereien. Es kommt, wie es kommen muss: nach einem heftigen Streit bricht Romy aus dem engen Korsett der (unglücklichen) Ehe aus und wagt – auf der Suche nach ungewohnter Freiheit und ungezwungener Lebensfreude – einen Neuanfang. Dieser soll sie ins Spielerparadies von Las Vegas führen, weshalb sie sich auf eine ereignisreiche Reise quer durch den Westen der USA macht. Auf diesem Roadtrip begegnet sie bunten, illustren Gestalten, liebenswerten Einheimischen und schließlich auch einem neuen Mann.
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Filmkritik
Die 50-jährige französische Regisseurin Fabienne Berthaud und die aus Niedersachsen stammende Schauspielerin Diane Kruger sind ein eingespieltes Team. Bereits zwei Filme drehten die Beiden zuvor gemeinsam, bei "Sky" fungiert Kruger – die bald auch noch in dem Drama "Väter und Töchter" im Kino zu sehen sein wird – erneut als Muse von Berthaud. Seine Premiere erlebte der Film im vergangenen Jahr bei den Filmfestspielen in Toronto, nachdem die erste Klappe erst im Januar 2015 gefallen war. Weite Teile des Films wurden in der beeindruckenden Wüstenlandschaft des ‚Joshua Tree Nationalparks‘ gedreht, einer der größten Touristenmagnete und (aufgrund seiner martialischen Felsformationen) beliebtestes Kletter-Mekka des Bundesstaates Kalifornien.
Eines der größten Ärgernisse der deutschsprachigen Version des Films ist etwas, wofür das Werk an sich letztlich nichts kann und deshalb auch keinerlei Auswirkungen auf die qualitative Bewertung dessen hat: die Synchronstimme von Diane Kruger. Diese mindert den Gesamteindruck, da sie aufgrund ihres jugendlichen, süßlichen Klangs nicht wirklich zu einer gestandenen Frau in ihren späten Dreißigern passt. Inhaltlich stellt die ein wenig überraschungsarme und klischeehafte – vom Drang nach Freiheit bestimmte, verheiratete Frau verfällt geheimnisvollem, wortkargem Außenseiter mit Cowboy-Attitüde – Begegnung mit dem kernigen Irak-Veteranen Diego hingegen die einzige Schwäche dar. Darüber hinaus gefällt die melancholische Melange aus Liebesfilm, Selbstfindungs- bzw. Identitätssuche und modernem Western vor allem durch seine atmosphärischen, warmen Landschafts- und Naturaufnahmen sowie einer fulminant aufspielenden Hauptdarstellerin.
Da der Film Kruger auf den (wie man im Verlauf des Films noch sehen wird) betörenden Leib geschneidert wurde und diese sich mit einer nachdrücklichen One-Woman-Show und schauspielerischen Tour-de-Force bedankt, werden Erinnerungen an zwei andere, im Kern ähnlich gelagerte Filme der jüngeren Vergangenheit geweckt. In beiden trägt eine blonde Schauspielerin den Film und in beiden Filmen – eben wie auch in "Sky" – geht es um die Suche nach sich selbst, der eigenen Identität und letztlich danach, was man eigentlich im Leben will: "Spuren" mit Mia Wasikowska (2013) und "Der große Trip – Wild" mit Reese Witherspoon (2014). Ganz so existenzialistisch wie genannte Filme gestaltet sich "Sky" freilich nicht, aber auch hier geht es ums Überleben in der großen weiten Welt, hier: im von endlosen Wüstenlandschaften durchzogenen und von allerlei schrillen Gestalten bevölkerten Flächenstaat Nevada. Sie begegnet weisen Ureinwohnern, alternden Prostituierten und einsamen Cowboys und schlägt sich von Motel zu Motel durch.
Im Laufe der Zeit durchläuft sie eine Wandlung – innerlich wie äußerlich, die Kruger glaubhaft und einnehmend vor allem dank ihres facettenreichen Mimik-Spiels, verkörpert. Der Titel des Films, "Sky", dient nicht zuletzt vor diesem Hintergrund als Metapher. Der Himmel ist nicht statisch, er ist ständiger Veränderung und einem Wandel unterzogen – ebenso wie Romy. Diese Weisheit vermittelt ihr im Laufe des Films eine alte Indianerin. Es wird nicht die letzte Lektion sein, die die mutige Frau während ihrer Reise lernt.
Fazit: Von einer fabelhaften, facettenreich agierenden Diane Kruger getragene, melancholische Mischung aus Liebesfilm, Selbstfindungs- bzw. Identitätssuche und modernem Western.
Eines der größten Ärgernisse der deutschsprachigen Version des Films ist etwas, wofür das Werk an sich letztlich nichts kann und deshalb auch keinerlei Auswirkungen auf die qualitative Bewertung dessen hat: die Synchronstimme von Diane Kruger. Diese mindert den Gesamteindruck, da sie aufgrund ihres jugendlichen, süßlichen Klangs nicht wirklich zu einer gestandenen Frau in ihren späten Dreißigern passt. Inhaltlich stellt die ein wenig überraschungsarme und klischeehafte – vom Drang nach Freiheit bestimmte, verheiratete Frau verfällt geheimnisvollem, wortkargem Außenseiter mit Cowboy-Attitüde – Begegnung mit dem kernigen Irak-Veteranen Diego hingegen die einzige Schwäche dar. Darüber hinaus gefällt die melancholische Melange aus Liebesfilm, Selbstfindungs- bzw. Identitätssuche und modernem Western vor allem durch seine atmosphärischen, warmen Landschafts- und Naturaufnahmen sowie einer fulminant aufspielenden Hauptdarstellerin.
Da der Film Kruger auf den (wie man im Verlauf des Films noch sehen wird) betörenden Leib geschneidert wurde und diese sich mit einer nachdrücklichen One-Woman-Show und schauspielerischen Tour-de-Force bedankt, werden Erinnerungen an zwei andere, im Kern ähnlich gelagerte Filme der jüngeren Vergangenheit geweckt. In beiden trägt eine blonde Schauspielerin den Film und in beiden Filmen – eben wie auch in "Sky" – geht es um die Suche nach sich selbst, der eigenen Identität und letztlich danach, was man eigentlich im Leben will: "Spuren" mit Mia Wasikowska (2013) und "Der große Trip – Wild" mit Reese Witherspoon (2014). Ganz so existenzialistisch wie genannte Filme gestaltet sich "Sky" freilich nicht, aber auch hier geht es ums Überleben in der großen weiten Welt, hier: im von endlosen Wüstenlandschaften durchzogenen und von allerlei schrillen Gestalten bevölkerten Flächenstaat Nevada. Sie begegnet weisen Ureinwohnern, alternden Prostituierten und einsamen Cowboys und schlägt sich von Motel zu Motel durch.
Im Laufe der Zeit durchläuft sie eine Wandlung – innerlich wie äußerlich, die Kruger glaubhaft und einnehmend vor allem dank ihres facettenreichen Mimik-Spiels, verkörpert. Der Titel des Films, "Sky", dient nicht zuletzt vor diesem Hintergrund als Metapher. Der Himmel ist nicht statisch, er ist ständiger Veränderung und einem Wandel unterzogen – ebenso wie Romy. Diese Weisheit vermittelt ihr im Laufe des Films eine alte Indianerin. Es wird nicht die letzte Lektion sein, die die mutige Frau während ihrer Reise lernt.
Fazit: Von einer fabelhaften, facettenreich agierenden Diane Kruger getragene, melancholische Mischung aus Liebesfilm, Selbstfindungs- bzw. Identitätssuche und modernem Western.
Björn Schneider
TrailerAlle "Sky - Der Himmel in mir"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Sky - Der Himmel in mir"
Land: Frankreich, DeutschlandJahr: 2016
Genre: Thriller, Drama, Roadmovie
Originaltitel: Sky
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 09.06.2016
Regie: Fabienne Berthaud
Darsteller: Diane Kruger als Romy, Norman Reedus als Diego, Gilles Lellouche als Richard, Lena Dunham als Billie, Q'orianka Kilcher als Missy
Kamera: Nathalie Durand
Verleih: Alamode Film
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Diane Kruger überzeugt in "Sky"
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