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FBW-Bewertung: Love and Friendship (2015)

Prädikat wertvoll

Jurybegründung: Gut zehn Jahre nach?Stolz und Vorurteil? kommt mit LOVE&FRIENDSHIP wieder eine Jane Austen Verfilmung in die Kinos, die den Anhängern geschliffener Dialoge und prächtiger Kostüme gefallen wird. Im Zentrum steht die schöne Witwe Lady Susan Vernon, die sich auf das ländliche Anwesen ihrer Verwandten zurückzieht, um dort die in der gehobenen Gesellschaft kursierenden Gerüchte über ihre Liebschaften auszusitzen. Da sieohne Vermögen dasteht, muss sie dringend passende Ehemänner für sich und ihre heiratsfähige, aber unwillige Tochter Frederica finden. Am Ende gibt es für Lady Susan ein vortreffliches Arrangement mit Ehemann und Liebhaber und auch Frederica wird standesgemäß verheiratet.

Die Vorlage für LOVE&FRIENDSHIP war der Briefroman?Lady Susan? den Jane Austen als 19jährige verfasst hat. Der genaue Blick, mit dem sie die Zwänge der Adelsgesellschaft im England des 18. Jahrhunderts, beschreibt, trägt auch den Film mit seinen virtuosen Dialogen und einem erquickend bissigen Humor. Kate Beckinsale glänzt in der Rolle derLady Susan, die scharfzüngig-amüsant redet und dabei berechnend agiert. Man kann es ihr nicht übelnehmen, muss sie sich doch als alleinstehende Frau in einer Gesellschaft behaupten, in der die Männer die alleinige Macht haben. Alle Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle wunderbar besetzt. Mit großer Spielfreude agieren die Schauspielerinnen und Schauspieler in dieser Gesellschaftsposse ?over the top?. Opulente Kostüme, eine prachtvolle Ausstattung und Musik, die treffsicher und nicht überbordend eingesetzt ist, sind weitere Pluspunkte des Films. Nicht ganz überzeugen konntedie Jury das Kamerakonzept, das große Kinobilder und interessante Perspektiven ein wenig vermissen lässt.



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