Stella (2015)
Min lilla syster
Das schwedische Jugenddrama erzählt von einem Mädchen, das entdeckt, dass seine ältere Schwester an einer Essstörung leidet.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Katja ist Stellas großes Vorbild. Die ältere Schwester ist nämlich eine begabte Eiskunstläuferin, die mit eiserner Disziplin für ihren Erfolg trainiert und dabei tatkräftig von den Eltern unterstützt wird. Für Stella bleibt da wenig Zeit übrig, das ganze Familienleben scheint sich nur um Katja zu drehen. Mit ihren Nöten,Sorgen und Träumen steht die pubertierende Stella also ziemlich alleine da, sie muss nicht bloß mit den Veränderungen ihres Körpers klarzukommen oder sportliche Niederlagen hinnehmen, sondern ist zu alledem auch noch unsterblich in Katjas Trainer Jakob verliebt. Als sie jedoch eines Tages bemerkt, dass mit ihrer großen Schwester etwas nicht stimmt und diese ihr Essen heimlich wieder erbricht, rücken Stellas eigene Probleme schlagartig in den Hintergrund. Stella möchte Katja helfen, aber die lässt niemanden an sich heran und setzt ihre jüngere Schwester unter Druck, damit diese niemandem von ihrer Essstörung erzählt.
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Filmkritik
Das autobiografisch geprägte Spielfilmdebüt der schwedischen Filmemacherin Sanna Lenken erzählt konsequent aus der Perspektive der jungen Titelheldin und wie diese die Essstörung ihrer älteren Schwester wahrnimmt. Die von zögerlicher Neugierde motivierte Handkamera begibt sich dabei auf die Augenhöhe der Protagonistin und macht anhand feiner Beobachtungen deren Lebenswelt erfahrbar. Dass Stella absolut authentisch wirkt, liegt neben dem glaubwürdigen Drehbuch und der sorgsamen Inszenierung vor allem an der bei Drehbeginn erst 11-jährigen Darstellerin Rebecka Josephson.
Die junge Schauspielerin porträtiert die pubertierende Heldin mit einer besonderen Leichtigkeit, selbst komplexe Nuancen gelingen Josephson scheinbar ohne Mühe. Während die von Amy Deasismont mit starker physischer Präsenz verkörperte Katja trotz ihrer zentralen Bedeutung für die Geschichte eher eine Nebenfigur bleibt, trägt Rebecka Josephson den Film über weite Strecken. Die Entscheidung aus Stellas Perspektive zu erzählen, erweist sich hier als große Stärke und erlaubt es zudem, vom Schema des Problemfilms abzuweichen und stattdessen immer wieder den Spuren des Coming-of-Age-Films zu folgen.
Katja Erkrankung dient dabei als eine Art Zerrspiegel für Stellas Empfindungen, Wünsche und Ängste und reflektiert den Horror des Heranwachsens sowie den Leistungsdruck, der auf junge Mädchen ausgeübt wird, mit surrealer Präzision. Dass sich die losen Episoden um die Titelfigur im letzten Drittel zu einem etwas allzu formelhaften Drama verdichten, lässt sich ebenso verkraften wie die unterentwickelten erwachsenen Figuren.
Fazit: Sanna Lenken erzählt in ihrem sorgsam inszenierten Spielfilmdebüt mit surrealer Präzision von der Pubertät eines jungen Mädchens. Ein glaubwürdiges Drehbuch sowie die überragende Leistung der Hauptdarstellerin Rebecka Josephson machen dieses Jugenddrama unbedingt sehenswert.
Die junge Schauspielerin porträtiert die pubertierende Heldin mit einer besonderen Leichtigkeit, selbst komplexe Nuancen gelingen Josephson scheinbar ohne Mühe. Während die von Amy Deasismont mit starker physischer Präsenz verkörperte Katja trotz ihrer zentralen Bedeutung für die Geschichte eher eine Nebenfigur bleibt, trägt Rebecka Josephson den Film über weite Strecken. Die Entscheidung aus Stellas Perspektive zu erzählen, erweist sich hier als große Stärke und erlaubt es zudem, vom Schema des Problemfilms abzuweichen und stattdessen immer wieder den Spuren des Coming-of-Age-Films zu folgen.
Katja Erkrankung dient dabei als eine Art Zerrspiegel für Stellas Empfindungen, Wünsche und Ängste und reflektiert den Horror des Heranwachsens sowie den Leistungsdruck, der auf junge Mädchen ausgeübt wird, mit surrealer Präzision. Dass sich die losen Episoden um die Titelfigur im letzten Drittel zu einem etwas allzu formelhaften Drama verdichten, lässt sich ebenso verkraften wie die unterentwickelten erwachsenen Figuren.
Fazit: Sanna Lenken erzählt in ihrem sorgsam inszenierten Spielfilmdebüt mit surrealer Präzision von der Pubertät eines jungen Mädchens. Ein glaubwürdiges Drehbuch sowie die überragende Leistung der Hauptdarstellerin Rebecka Josephson machen dieses Jugenddrama unbedingt sehenswert.
Carsten Moll
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Besetzung & Crew von "Stella"
Land: Deutschland, SchwedenWeitere Titel: My Skinny Sister; Stella - Kleine große Schwester
Jahr: 2015
Genre: Drama
Originaltitel: Min lilla syster
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 24.09.2015
Regie: Sanna Lenken
Darsteller: Rebecka Josephson als Stella, Amy Deasismont als Katja, Henrik Norlén als Lasse, Annika Hallin als Karin, Maxim Mehmet als Jacob
Kamera: Moritz Schultheiß
Verleih: Camino
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