Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang (2015)
Dokumentarfilm über den aus dem österreichischen Bad Goisern stammenden Alpenrocker und Weltmusiker.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Hubert von Goisern, der als der Erfinder des Alpenrock gilt, wird 1952 als Hubert Achleitner in Bad Goisern im Salzkammergut geboren. Dort fühlt sich der Sohn einer sudetendeutschen Mutter nie vollkommen akzeptiert, was sich auch nicht ändern soll, als er in der Phase jugendlicher Rebellion aus der Blaskapelle geworfen wird. Als er endlich auf kleinen Bühnen in Wien die Ziehharmonika hervorholt, die ihm der Großvater einst schenkte, fällt die Stimmung immer rapide ab. Denn die Volksmusik und ihre Instrumente sind in den 1980er Jahren noch ziemlich verpönt.
Die ersten musikalischen Gehversuche mit ihrem Mix aus Volksmusik und rockigen Klängen bleiben also zunächst erfolglos: Hubert von Goisern wird gerade 40, als er mit der Single "Koa Hiatamadl" endlich Gold holt. Nun geht es steil bergauf. Ab 1996 wechselt Hubert von Goisern öfter zwischen der neuen Volksmusik zuhause und cross-kulturellen Begegnungen in Tibet, Ägypten oder Senegal. 2007 sucht er auf einer zweijährigen Schiffstour durch europäische Länder erneut den Konzert-Dialog mit Musikern anderer Regionen und Stilrichtungen.
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Filmkritik
Marcus H. Rosenmüller, der als Begründer des neuen deutschen Heimatfilms gilt, porträtiert den österreichischen Pionier der neuen Volksmusik, Hubert von Goisern. Allerdings ergibt sich dabei nie ein Gespräch vor der Kamera, denn der Regisseur bleibt dezent im Hintergrund. Der Musiker, der als Erfinder des Alpenrock längst Kultstatus genießt, hatte mit seinem Stil nicht auf Anhieb Erfolg. Der Dokumentarfilm widmet sich hauptsächlich der Spanne zwischen dem Durchbruch im Jahr 1992 und 2011, als das Lied "Brenna tuat's guat" die Spitze der österreichischen Charts erklomm.
Hubert von Goisern erscheint in diesem Porträt als vielseitiger Künstler, der immer wieder neue Wege beschreitet. Aus der Enge der ländlichen Heimat bricht er nicht nur musikalisch aus, indem er einen aufregenden Stilmix mit Ziehharmonika und E-Gitarre wagt, sondern auch räumlich. Er geht auf Reisen, spielt in fernen Ländern mit einheimischen Interpreten. Die Musik ist für ihn, das macht der Film klar, immer auch mit einem persönlichen Abenteuer verbunden, mit einer Live-Erfahrung, die auch schon mal ein spontanes Konzert in einem ärmlichen Wohngebiet in Dakar, Senegal, beinhalten kann.
Der Film bebildert diese unterschiedlichen Stationen mit spannendem Archivmaterial. Auch witzige Fundstücke sind dabei, wie ein sehr früher und eher peinlicher Auftritt in einer Fernsehsendung. Die Familie und das private Umfeld bleiben in diesem Film außen vor. Wenn Hubert von Goisern erzählt, geschieht das auf einem Boot auf dem Hallstätter See. An diesen Ort kehrt der Film immer wieder zurück. Dazwischen begleitet er den Musiker auch auf einzelne Stippvisiten wie zum geliebten Lehrer oder in das Wiener Lokal, in dem er sich den ersten gebuchten Bühnenauftritt nicht zutraute. Es kommen auch - sehr wenige - Wegbegleiter zu Wort, allen voran der langjährige Manager Hage Hein, der auch einer der beiden Produzenten des Films ist.
In Fragen zur Musik stützt sich der Film fast völlig auf das Archivmaterial mit den Konzertausschnitten. Hubert von Goisern selbst wird als sympathische Persönlichkeit vor allem in den kleinen Anekdoten sichtbar, die er erzählt. Aber er will über diese Einblicke hinaus keine öffentliche Person sein. Der Film respektiert diese Zurückhaltung und strebt nicht nach ultimativen Antworten. Einerseits ist das charmant, andererseits aber wirkt das an manchen Stellen, wie der allzu ausufernd geschilderten Schiffstournee, als handele es sich um eine Auftragsarbeit und nicht um einen Film mit einer klaren eigenen Handschrift.
Fazit: Marcus H. Rosenmüllers Dokumentarfilm über den österreichischen Alpenrocker Hubert von Goisern tastet sich vorsichtig an die Person hinter dem Mythos heran und rekapituliert den künstlerischen Weg. Obwohl der Film mit seinem reichen Archivmaterial und den Erinnerungen des Musikers stimmungsvollen Charme entwickelt, hätte die Inszenierung etwas mehr innere Dynamik vertragen können.
Hubert von Goisern erscheint in diesem Porträt als vielseitiger Künstler, der immer wieder neue Wege beschreitet. Aus der Enge der ländlichen Heimat bricht er nicht nur musikalisch aus, indem er einen aufregenden Stilmix mit Ziehharmonika und E-Gitarre wagt, sondern auch räumlich. Er geht auf Reisen, spielt in fernen Ländern mit einheimischen Interpreten. Die Musik ist für ihn, das macht der Film klar, immer auch mit einem persönlichen Abenteuer verbunden, mit einer Live-Erfahrung, die auch schon mal ein spontanes Konzert in einem ärmlichen Wohngebiet in Dakar, Senegal, beinhalten kann.
Der Film bebildert diese unterschiedlichen Stationen mit spannendem Archivmaterial. Auch witzige Fundstücke sind dabei, wie ein sehr früher und eher peinlicher Auftritt in einer Fernsehsendung. Die Familie und das private Umfeld bleiben in diesem Film außen vor. Wenn Hubert von Goisern erzählt, geschieht das auf einem Boot auf dem Hallstätter See. An diesen Ort kehrt der Film immer wieder zurück. Dazwischen begleitet er den Musiker auch auf einzelne Stippvisiten wie zum geliebten Lehrer oder in das Wiener Lokal, in dem er sich den ersten gebuchten Bühnenauftritt nicht zutraute. Es kommen auch - sehr wenige - Wegbegleiter zu Wort, allen voran der langjährige Manager Hage Hein, der auch einer der beiden Produzenten des Films ist.
In Fragen zur Musik stützt sich der Film fast völlig auf das Archivmaterial mit den Konzertausschnitten. Hubert von Goisern selbst wird als sympathische Persönlichkeit vor allem in den kleinen Anekdoten sichtbar, die er erzählt. Aber er will über diese Einblicke hinaus keine öffentliche Person sein. Der Film respektiert diese Zurückhaltung und strebt nicht nach ultimativen Antworten. Einerseits ist das charmant, andererseits aber wirkt das an manchen Stellen, wie der allzu ausufernd geschilderten Schiffstournee, als handele es sich um eine Auftragsarbeit und nicht um einen Film mit einer klaren eigenen Handschrift.
Fazit: Marcus H. Rosenmüllers Dokumentarfilm über den österreichischen Alpenrocker Hubert von Goisern tastet sich vorsichtig an die Person hinter dem Mythos heran und rekapituliert den künstlerischen Weg. Obwohl der Film mit seinem reichen Archivmaterial und den Erinnerungen des Musikers stimmungsvollen Charme entwickelt, hätte die Inszenierung etwas mehr innere Dynamik vertragen können.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Hubert von Goisern - Brenna tuat's schon lang"
Land: Deutschland, ÖsterreichJahr: 2015
Genre: Dokumentation
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 23.04.2015
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Kamera: Johannes Kaltenhauser
Verleih: Movienet, 24 Bilder
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