Nur eine Stunde Ruhe! (2014)
Une heure de tranquillité
Komödie über einen hektischen Tag und einen Mann, der sich davon eine Auszeit ersehnt.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Es ist Samstag. Michel Leproux (Chrstian Clavier) hat frei. Gut gelaunt schlendert der Zahnarzt über einen Pariser Flohmarkt. Als er an einem Stand eine seltene Platte ergattert, weicht das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht. Nach der Erstpressung des Albums "Me, Myself and I" hatte Michel schon eine Ewigkeit gesucht. Also nichts wie nach Hause, um den Jazzklängen zu lauschen! Mehr als eine Stunde sollte der Musikgenuss nicht in Anspruch nehmen. Doch das Lachen vergeht Michel schneller, als ihm lieb ist. Während Michels Frau Nathalie (Carole Bouquet) in der Wohnung ein ernstes Gespräch mit ihrem Ehemann sucht, wartet Michels Geliebte Elsa (Valérie Bonneton) mit einem schlechten Gewissen unten im Café. Im Innenhof nervt der Nachbar Pavel (Stéphane De Groodt) mit den Vorbereitungen zu einer Feier. Und plötzlich steht Michels arbeitsloser Sohn Sébastien (Sébastien Castro) vor der Tür. Erst schleppt er nur seine Schmutzwäsche an, später gleich eine ganze Familie Flüchtlinge, die er bei seinen Eltern einquartieren will. Zu allem Überfluss hat Nathalie auch noch die Handwerker und die Putzfrau einbestellt. Und so lärmt der Bauarbeiter Léo (Arnaud Henriet) in einem Hinterzimmer, in der Küche schnieft die Haushaltshilfe Maria (Rossy de Palma). Und das alles an einem Samstag!
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Filmkritik
Mit "Nur eine Stunde Ruhe" hat Patrice Leconte Florian Zellers gleichnamiges Theaterstück verfilmt. Zeller, der für die Adaption seiner Komödie selbst das Drehbuch verfasste, hat sich für seine Vorlage wiederum bei Simon Grays "Otherwise Engaged" bedient.
Leconte macht daraus eine dichte Situationskomödie. Bis auf die kurze Einleitung und den Schluss ist "Nur eine Stunde Ruhe" auf einen Ort beschränkt. Auch die Zeit ist eng begrenzt. Mit knapp 75 Minuten reiner Handlung dauert der Film nicht viel länger als die von Michel Leproux (Christian Clavier) ersehnte Ruhepause. Das bietet dennoch genügend Raum für zahlreiche Verwicklungen. Ein überraschender Umstand folgt dem nächsten. In Michels Wohnung geben sich die Figuren die Klinke in die Hand.
Dort zieht die Hauptfigur ihre Kreise. Ein Rastloser auf der Suche nach Ruhe. Der Zuschauer ist Michel stets auf den Fersen. Kaum eine Szene, in der Christian Clavier nicht zu sehen ist. In ihren Bewegungen hält auch die Kamera kaum inne. Stets wackelt sie einen Tick mehr als nötig, durch schnelle Schwenks vollführt sie Gesten der Figuren mit, wenn diese etwa den Kopf schütteln.
Christian Clavier gibt Michel als egozentrischen Misanthropen, der sich mehr für seine neue Schallplatte als für seine Mitmenschen interessiert. Der Name des Albums scheint programmatisch: "Me, Myself and I". Und so schiebt Michel selbst familiäre Krisen lieblos beiseite – zunächst mit einem Lächeln, später zusehends erregter. Seine Logik, mit der er alles seinem Musikgenuss unterordnet, ist verquer – und besorgt so manchen Lacher. "Ich finde es sehr großzügig von uns, Sie am Samstag arbeiten zu lassen. Seien Sie also bitte so entgegenkommend, keinen Krach zu machen", hält Michel etwa dem Handwerker Léo vor. Einem Mann, den Michels Frau schwarz beschäftigt.
Und dennoch läuft "Nur eine Stunde Ruhe" nicht rund. Von Michels unfreiwilliger Komik hätte es ein bisschen mehr sein dürfen. Gern auch vom hohen Anfangstempo. Obwohl in der kurzen Laufzeit mehr als genug passiert, bricht das nächste unvorhergesehene Ereignis stets einen Tick zu spät über Michel herein. Auch bei vielen Pointen fehlt das richtige Timing. Immer wieder wirkt das Zusammenspiel der Schauspieler in den Dialogen nicht präzise genug aufeinander abgestimmt. Manchmal überdehnt der Regisseur auch schlicht eine Szene, reitet auf einer Situation zu lange herum, die dadurch eher an Witz verliert als gewinnt.
Das größte Manko liegt jedoch in der dürftigen Ausarbeitung der Nebenfiguren. Diese sind in den ersten Filmminuten zwar pointiert umrissen. Doch all ihr Potenzial verpufft, da die Charaktere auch im weiteren Verlauf schablonenhaft bleiben. Im Zusammenspiel mit Michel fallen sie dadurch rapide ab. Die nötige Reibung kommt nicht auf. Fast scheint es so, als hätte sich Flrorian Zeller in seinem Drehbuch zu sehr auf seine Hauptfigur verlassen und darüber die anderen vergessen. Doch alleine vermag selbst ein gut aufgelegter Christian Clavier den Film nicht zu tragen.
Fazit: Kurzweilige Komödie, die schwungvoll beginnt, dann jedoch ebenso schnell an Tempo verliert. Für Fans des französischen Films und von Christian Clavier allemal sehenswert.
Leconte macht daraus eine dichte Situationskomödie. Bis auf die kurze Einleitung und den Schluss ist "Nur eine Stunde Ruhe" auf einen Ort beschränkt. Auch die Zeit ist eng begrenzt. Mit knapp 75 Minuten reiner Handlung dauert der Film nicht viel länger als die von Michel Leproux (Christian Clavier) ersehnte Ruhepause. Das bietet dennoch genügend Raum für zahlreiche Verwicklungen. Ein überraschender Umstand folgt dem nächsten. In Michels Wohnung geben sich die Figuren die Klinke in die Hand.
Dort zieht die Hauptfigur ihre Kreise. Ein Rastloser auf der Suche nach Ruhe. Der Zuschauer ist Michel stets auf den Fersen. Kaum eine Szene, in der Christian Clavier nicht zu sehen ist. In ihren Bewegungen hält auch die Kamera kaum inne. Stets wackelt sie einen Tick mehr als nötig, durch schnelle Schwenks vollführt sie Gesten der Figuren mit, wenn diese etwa den Kopf schütteln.
Christian Clavier gibt Michel als egozentrischen Misanthropen, der sich mehr für seine neue Schallplatte als für seine Mitmenschen interessiert. Der Name des Albums scheint programmatisch: "Me, Myself and I". Und so schiebt Michel selbst familiäre Krisen lieblos beiseite – zunächst mit einem Lächeln, später zusehends erregter. Seine Logik, mit der er alles seinem Musikgenuss unterordnet, ist verquer – und besorgt so manchen Lacher. "Ich finde es sehr großzügig von uns, Sie am Samstag arbeiten zu lassen. Seien Sie also bitte so entgegenkommend, keinen Krach zu machen", hält Michel etwa dem Handwerker Léo vor. Einem Mann, den Michels Frau schwarz beschäftigt.
Und dennoch läuft "Nur eine Stunde Ruhe" nicht rund. Von Michels unfreiwilliger Komik hätte es ein bisschen mehr sein dürfen. Gern auch vom hohen Anfangstempo. Obwohl in der kurzen Laufzeit mehr als genug passiert, bricht das nächste unvorhergesehene Ereignis stets einen Tick zu spät über Michel herein. Auch bei vielen Pointen fehlt das richtige Timing. Immer wieder wirkt das Zusammenspiel der Schauspieler in den Dialogen nicht präzise genug aufeinander abgestimmt. Manchmal überdehnt der Regisseur auch schlicht eine Szene, reitet auf einer Situation zu lange herum, die dadurch eher an Witz verliert als gewinnt.
Das größte Manko liegt jedoch in der dürftigen Ausarbeitung der Nebenfiguren. Diese sind in den ersten Filmminuten zwar pointiert umrissen. Doch all ihr Potenzial verpufft, da die Charaktere auch im weiteren Verlauf schablonenhaft bleiben. Im Zusammenspiel mit Michel fallen sie dadurch rapide ab. Die nötige Reibung kommt nicht auf. Fast scheint es so, als hätte sich Flrorian Zeller in seinem Drehbuch zu sehr auf seine Hauptfigur verlassen und darüber die anderen vergessen. Doch alleine vermag selbst ein gut aufgelegter Christian Clavier den Film nicht zu tragen.
Fazit: Kurzweilige Komödie, die schwungvoll beginnt, dann jedoch ebenso schnell an Tempo verliert. Für Fans des französischen Films und von Christian Clavier allemal sehenswert.
Falk Straub
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Besetzung & Crew von "Nur eine Stunde Ruhe!"
Land: FrankreichJahr: 2014
Genre: Komödie
Originaltitel: Une heure de tranquillité
Länge: 79 Minuten
Kinostart: 16.04.2015
Regie: Patrice Leconte
Darsteller: Christian Clavier, Carole Bouquet, Valérie Bonneton, Rossy de Palma, Stéphane De Groodt
Kamera: Jean-Marie Dreujou
Verleih: DCM GmbH
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