Men & Chicken (2015)
Mænd og høns
Komödie über fünf Halbbrüder und ein makabres FamiliengeheimnisKritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 5 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Gabriel (David Dencik) und Elias (Mads Mikkelsen) erfahren spät, wer ihr leiblicher Vater ist: ein Genetikforscher, der trotz seines hohen Alters noch auf der Insel Ork leben soll. Die beiden fahren auf die Insel zu dem verfallenen Sanatorium, wo der Vater einst arbeitete, und treffen auf drei weitere Halbbrüder: Der älteste, Franz (Søren Malling), schlägt Gabriel mit einem ausgestopften Schwan nieder, Josef (Nicolas Bro) und Gregor (Nikolaj Lie Kaas) sind ebenfalls handgreiflich. Alle behaupten, Vater liege krank im Bett und dürfe nicht gestört werden.
Nachdem Gabriel einen Unfall erleidet, quartiert er sich mit Elias dennoch im Haus des Vaters ein. Seltsam kommt den beiden Neuen vor, dass sie mit den Halbbrüdern nicht nur die Hasenscharte gemeinsam haben, sondern auch einen gewissen Hang zum Sonderbaren. Auch unter den Hühnern und anderen Haustieren, die sich in den Räumen tummeln, gibt es Exemplare mit sehr merkwürdigen Mutationen. Franz aber verbietet Gabriel und Elias, sich im oberen Stockwerk und im Keller umzuschauen.
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Filmkritik
Der vierte Film des dänischen Regisseurs Anders Thomas Jensen ("Adams Äpfel") ist wieder herrlich skurril geraten. Die Komödie schwankt heftig zwischen makabrer Horrorfantasie und einem Humor, der sich aus Slapstick und menschlichen Unzulänglichkeiten speist. Die fünf Halbbrüder, um die es geht, scheinen auf mysteriöse Weise Opfer der genetischen Versuche ihres Vaters zu sein, denn sie haben alle Hasenscharten und ihre jeweiligen Mütter sollen im Kindbett gestorben sein. Außerdem sind Elias, Franz, Josef und Gregor schwer verhaltensgestört und emotional zurückgeblieben, ohne so recht zu wissen, warum. Nur Gabriel hat es zu einer geregelten Existenz in der Außenwelt gebracht, aber auch er führt kein glückliches Leben.
Nichts ist zu abwegig, um in diese unglaublich fantasievolle Geschichte Eingang zu finden. Allein schon die vielen Macken, über welche die fünf Halbbrüder verfügen, werden in den schillerndsten Farben ausgemalt. Elias muss alle paar Minuten masturbieren – der Ärmste gerät in der Nähe einer Frau sofort in Wallung, aber sein aufbrausendes, vollkommen kindliches Temperament verhindert, dass er je zum Zuge kommt. Im Haus, in dem Franz, Josef und Gregor seit ihrer Kindheit leben, geht es drunter und drüber. In den Zimmern leben Hühner und Schafe und beim Essen schlagen sich die erwachsenen Männer plötzlich die Köpfe ein, weil sie um einen bestimmten Teller streiten. Es gibt viel Unappetitliches, das genüsslich serviert wird, aber es fällt auch auf, wie sympathisch die skurrilen Charaktere gezeichnet sind. Sie sehnen sich mit rührender Hilflosigkeit danach, normal zu sein. Mads Mikkelsen, der in allen Filmen von Anders Thomas Jensen mitspielte, ist mit Lockenkopf und Schnurrbart kaum wiederzuerkennen – eine komplett groteske, aber auch sehr empfindsame Figur.
Der Film hat viele Zutaten eines echten Horrorfilms: ein einsames altes Sanatorium auf einer Insel, auf der selbst die Tochter des Bürgermeisters ein paar ernsthafte Macken hat, einen Keller mit schaurigen Geheimnissen, überall Zeichen des Verfalls und einer Vergangenheit, die die Charaktere gefangen hält. Und die Entdeckungen, die auf Gabriel, Elias und die Zuschauer warten, haben es in sich. Aber das Schreckliche wird abgemildert durch den Familiensinn der fünf Halbbrüder, ihre Erfahrung, sich gegenseitig Halt zu geben. So durchzieht die wilde Geschichte ein optimistischer, warmer Ton. Zuschauer, die abwegige, richtig schräge Geschichten mögen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
Fazit: Die Komödie von Anders Thomas Jensen tanzt mit ihrem Reichtum an makabrer Fantasie und skurrilen Überraschungen kräftig aus der Reihe normaler Kinounterhaltung. Ihr Hang zum Morbiden wirkt eher spannend als abstoßend und sie begleitet ihre vom Schicksal gebeutelten Charaktere mit viel Sympathie.
Nichts ist zu abwegig, um in diese unglaublich fantasievolle Geschichte Eingang zu finden. Allein schon die vielen Macken, über welche die fünf Halbbrüder verfügen, werden in den schillerndsten Farben ausgemalt. Elias muss alle paar Minuten masturbieren – der Ärmste gerät in der Nähe einer Frau sofort in Wallung, aber sein aufbrausendes, vollkommen kindliches Temperament verhindert, dass er je zum Zuge kommt. Im Haus, in dem Franz, Josef und Gregor seit ihrer Kindheit leben, geht es drunter und drüber. In den Zimmern leben Hühner und Schafe und beim Essen schlagen sich die erwachsenen Männer plötzlich die Köpfe ein, weil sie um einen bestimmten Teller streiten. Es gibt viel Unappetitliches, das genüsslich serviert wird, aber es fällt auch auf, wie sympathisch die skurrilen Charaktere gezeichnet sind. Sie sehnen sich mit rührender Hilflosigkeit danach, normal zu sein. Mads Mikkelsen, der in allen Filmen von Anders Thomas Jensen mitspielte, ist mit Lockenkopf und Schnurrbart kaum wiederzuerkennen – eine komplett groteske, aber auch sehr empfindsame Figur.
Der Film hat viele Zutaten eines echten Horrorfilms: ein einsames altes Sanatorium auf einer Insel, auf der selbst die Tochter des Bürgermeisters ein paar ernsthafte Macken hat, einen Keller mit schaurigen Geheimnissen, überall Zeichen des Verfalls und einer Vergangenheit, die die Charaktere gefangen hält. Und die Entdeckungen, die auf Gabriel, Elias und die Zuschauer warten, haben es in sich. Aber das Schreckliche wird abgemildert durch den Familiensinn der fünf Halbbrüder, ihre Erfahrung, sich gegenseitig Halt zu geben. So durchzieht die wilde Geschichte ein optimistischer, warmer Ton. Zuschauer, die abwegige, richtig schräge Geschichten mögen, kommen hier voll auf ihre Kosten.
Fazit: Die Komödie von Anders Thomas Jensen tanzt mit ihrem Reichtum an makabrer Fantasie und skurrilen Überraschungen kräftig aus der Reihe normaler Kinounterhaltung. Ihr Hang zum Morbiden wirkt eher spannend als abstoßend und sie begleitet ihre vom Schicksal gebeutelten Charaktere mit viel Sympathie.
Bianka Piringer
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Besetzung & Crew von "Men & Chicken"
Land: Deutschland, DänemarkJahr: 2015
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Mænd og høns
Länge: 103 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 02.07.2015
Regie: Anders Thomas Jensen
Darsteller: Mads Mikkelsen als Elias, David Dencik als Gabriel, Nikolaj Lie Kaas als Gregor, Nicolas Bro als Josef, Søren Malling als Franz
Kamera: Sebastian Blenkov
Verleih: DCM GmbH
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