Scorpions - Forever and a Day (2015)
Forever And A Day
Dokumentarfilm über die erfolgreichste deutsche Rockband, die 2015 ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Die deutsche Rockband Scorpions wurde 1965 im Landkreis Hildesheim vom Gitarristen Rudolf Schenker gegründet. Der Dokumentarfilm begleitet die fünfköpfige Band, zu der auch der Sänger Klaus Meine, der Gitarrist Matthias Jabs, der Schlagzeuger James Kottak und der Bassist Pawel Maciwoda gehören, 18 Monate lang auf ihrer bis Ende 2012 dauernden Farewell-Tour. Danach aber folgt der Film der Band auch noch ein Stückchen weiter, denn sie beschließt, weiterzumachen. Die Bandmitglieder erzählen über die Anfänge in den wilden Siebzigern, das Leben unterwegs, die Höhen und Tiefen ihrer Karriere. Archivaufnahmen zeigen die Musiker in ihren jungen Jahren und auf früheren Konzerten, viele davon in den 1980er Jahren.
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Filmkritik
Die Scorpions sind anders als andere berühmte Rockbands: Sie stammen aus Deutschland, sie sorgten nicht mit Drogenexzessen und Randale für Schlagzeilen und ihr Sänger hat eine ziemlich hohe Stimme. Aber wie die Rolling Stones stehen sie schon seit Ewigkeiten auf der Bühne und können nicht aufhören. Warum auch, fragt sich der Gitarrist Matthias Jabs am Ende der Farewell-Tour: Solange es so gut läuft, wäre es doch eine "abartige Vorstellung", einen Schlussstrich zu ziehen, meint er. Und so machen die Scorpions auch nach 100 Millionen verkaufter Platten weiterhin das, was sie so gut können: laute Musik und gefühlvolle Balladen für ein großes Publikum. 2015 und 2016 steht die 50th Anniversary World Tour auf dem Programm. Der Dokumentarfilm der Regisseurin Katja von Garnier schildert ziemlich schlüssig, warum der Rock'n'Roll, der einst ja ein Synonym für Jungsein war, inzwischen so herrlich vital in den Adern von Silver Agern pulsiert.
Für Englisch als Gesangssprache entschied sich die Band, um auch in den USA Erfolg zu haben – eine Rechnung, die aufging: Im Jahr 1984 spielte die Band im ausverkauften Madison Square Garden in New York. Matthias Jabs ließ zu diesem Ereignis seine Mutter einfliegen, die ihn anschließend fragte, ob er nicht mal was Richtiges machen wolle. Die Mischung aus alten Konzertmitschnitten und von den Bandmitgliedern erzählten Erinnerungen entfaltet überzeugenden Charme. Auf den Stationen der Farewell-Tour, die im Film die Gegenwartsebene bilden, werden mancherorts Erinnerungen an frühere Auftritte wach, etwa in Paris, wo die Band schon 1984 spielte. Zu den Meilensteinen, die der Film würdigt, gehört natürlich auch das Konzert 1989 im Moskauer Gorki-Park mit der Wende-Hymne "Wind of Change". Aber die Flaute, mit der die Band in den 1990er Jahren zu kämpfen hatte, wird ebenfalls erwähnt.
Der Film geht nicht chronologisch vor, sondern behandelt die US-Auftritte als eigenen Block, der relativ spät noch einmal zurück in die 1980er geht. An dieser Stelle wirkt die Dramaturgie etwas ermüdend. In den recht schnell aufeinanderfolgenden Schnitten werden Archivmaterial, aktuelle Konzertauftritte und Statements bunt gemischt. Die Montage serviert auch die Kommentare der Scorpions-Mitglieder in Schnipselform: Weniger als ein paar knappe Sätze am Stück sind meistens nicht drin. Vielleicht ist ein gewisser Abstand zum Publikum von den Musikern auch gewollt. Ihre unaufgeregte Professionalität dient aber nicht unbedingt der filmischen Spannung. An manchen Stellen hätte man sich etwas Vertiefung gewünscht, zum Beispiel zu den Themen Proben oder Komposition.
Fazit: Der Dokumentarfilm von Katja von Garnier gleicht einem Erinnerungsalbum aus bewegten Bildern für die deutsche Band, die als Urgestein der Rockmusik eine Brücke von den wilden Siebzigern in die Gegenwart schlägt. Die Archivaufnahmen aus vergangenen Jahrzehnten und die anekdotischen Rückblicke besitzen Charme, aber die intensive Montage schafft auch eine gewisse Distanz.
Für Englisch als Gesangssprache entschied sich die Band, um auch in den USA Erfolg zu haben – eine Rechnung, die aufging: Im Jahr 1984 spielte die Band im ausverkauften Madison Square Garden in New York. Matthias Jabs ließ zu diesem Ereignis seine Mutter einfliegen, die ihn anschließend fragte, ob er nicht mal was Richtiges machen wolle. Die Mischung aus alten Konzertmitschnitten und von den Bandmitgliedern erzählten Erinnerungen entfaltet überzeugenden Charme. Auf den Stationen der Farewell-Tour, die im Film die Gegenwartsebene bilden, werden mancherorts Erinnerungen an frühere Auftritte wach, etwa in Paris, wo die Band schon 1984 spielte. Zu den Meilensteinen, die der Film würdigt, gehört natürlich auch das Konzert 1989 im Moskauer Gorki-Park mit der Wende-Hymne "Wind of Change". Aber die Flaute, mit der die Band in den 1990er Jahren zu kämpfen hatte, wird ebenfalls erwähnt.
Der Film geht nicht chronologisch vor, sondern behandelt die US-Auftritte als eigenen Block, der relativ spät noch einmal zurück in die 1980er geht. An dieser Stelle wirkt die Dramaturgie etwas ermüdend. In den recht schnell aufeinanderfolgenden Schnitten werden Archivmaterial, aktuelle Konzertauftritte und Statements bunt gemischt. Die Montage serviert auch die Kommentare der Scorpions-Mitglieder in Schnipselform: Weniger als ein paar knappe Sätze am Stück sind meistens nicht drin. Vielleicht ist ein gewisser Abstand zum Publikum von den Musikern auch gewollt. Ihre unaufgeregte Professionalität dient aber nicht unbedingt der filmischen Spannung. An manchen Stellen hätte man sich etwas Vertiefung gewünscht, zum Beispiel zu den Themen Proben oder Komposition.
Fazit: Der Dokumentarfilm von Katja von Garnier gleicht einem Erinnerungsalbum aus bewegten Bildern für die deutsche Band, die als Urgestein der Rockmusik eine Brücke von den wilden Siebzigern in die Gegenwart schlägt. Die Archivaufnahmen aus vergangenen Jahrzehnten und die anekdotischen Rückblicke besitzen Charme, aber die intensive Montage schafft auch eine gewisse Distanz.
Bianka Piringer
TrailerAlle "Scorpions - Forever and a Day"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Scorpions - Forever and a Day"
Land: DeutschlandJahr: 2015
Genre: Dokumentation, Musik
Originaltitel: Forever And A Day
Länge: 97 Minuten
Kinostart: 26.03.2015
Regie: Katja von Garnier
Darsteller: Klaus Meine, Rudolf Schenker, Matthias Jabs, James Kottak, Pawel Maciwoda
Kamera: Torsten Breuer, Bella Halben
Verleih: Tempest Film