Null Motivation (2014)
Zero Motivation
Tragikomödie: Eine Gruppe von jungen Frauen leistet ihren Pflichtdienst bei der israelischen Armee – und muss sich nebenbei mit privaten Problemen auseinandersetzen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Als die Freundinnen Zohar (Dana Ivgy) und Daffi (Nelly Tagar) in die abgelegene Militärbasis zurückkehren, in welcher sie seit einiger Zeit mit sehr geringer Motivation ihren Pflichtdienst bei der israelischen Armee leisten, ist einerseits alles wie zuvor: Livnat (Heli Twito) und Liat (Meytal Gal), die mit den beiden im Büro arbeiten, singen gemeinsam Popsongs, während die ebenfalls im Büro tätige Russin Irena (Tamara Klingon) zynische Sprüche von sich gibt und die eifrige Rama (Shani Klein) als Vorgesetzte der jungen Frauen unermüdlich versucht, für Ordnung und Disziplin zu sorgen. Doch andererseits schöpft Daffi Hoffnung, da sie glaubt, dass es sich bei der Neuen im Team – der schüchtern wirkenden Tehila (Yonit Tobi) – um ihren Ersatz handelt: Mit zahlreichen Briefen hatte Daffi darum gebeten, nach Tel Aviv versetzt zu werden. Bald muss sie allerdings erkennen, dass sie sich geirrt hat und Tehila aus völlig anderen Gründen plötzlich in der Basis aufgetaucht ist. Indessen Daffi einen neuen Plan schmiedet, um an ihren Wunschort zu gelangen, möchte Zohar ihre Jungfräulichkeit verlieren und Rama den beruflichen Aufstieg schaffen.
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Filmkritik
Mit "Null Motivation" ist der Langfilmdebütantin Talya Lavie ein reizvoller Mix aus Satire und coming-of-age-dramedy gelungen, welcher zu Recht mit zahlreichen Preisen (etwa als Best Narrative Feature auf dem Tribeca Film Festival) bedacht wurde. Die 1978 in Israel geborene Drehbuchautorin und Regisseurin versieht ihre Geschichte über eine junge Frauengruppe in einem Wüsten-Stützpunkt der israelischen Armee mit äußerst schwarzem, gelegentlich absurdem und manchmal gar surrealistischem Humor, der den Vergleich mit Subgenre-Klassikern wie "Catch-22" oder "M.A.S.H." keineswegs scheuen muss. Die Kamera des versierten Bildgestalters Yaron Scharf ("Yossi & Jagger – Eine Liebe in Gefahr") fasst den Schauplatz in passende Aufnahmen, die die Monotonie spürbar machen.
Das in drei Kapitel unterteilte Werk schildert den aus Kaffeezubereitung, Aktenbearbeitung und Papierentsorgung bestehenden Büroalltag in der Militärbasis in all seiner Banalität, aber auch all seinem Irrwitz und bringt dabei einige herrlich-skurrile Momente hervor – beispielsweise wenn der nächtliche Auftrag, das unnötige Papier bis zum nächsten Morgen aus dem Raum zu entfernen, zu einer (allzu) umfassenden Schredder-Aktion sowie einer sehr fiesen Überraschung für die strenge Auftraggeberin führt. Bemerkenswert ist, dass diese unterhaltsamen Passagen im Stil einer schrägen Arbeitsplatz-Komödie überaus stimmig mit ernsteren Themen verbunden werden. Rama, die von Shani Klein gespielte, verantwortungsbewusste Vorgesetzte der extrem unmotivierten Truppe, ist in ihrem Versuch, beruflich aufzusteigen, eine tragikomische Figur: Die pflichtdienstleistenden Frauen bringen ihr kaum Respekt entgegen – und auch von den männlichen Offizieren wird Ramas Engagement nicht ausreichend gewürdigt. Der Auftritt von Yonit Tobi als Neue im Stützpunkt nimmt indes eine unerwartete Wendung und hat einen bizarr-übersinnlichen Nebenstrang zur Folge, der in eine treffende Pointe mündet.
Dana Ivgy und Nelly Tagar bilden als Zohar und Daffi ein wunderbares Freundinnen-Duo. Während Ivgy eine Slacker-Figur verkörpert, deren Lethargie von Computerspiel-Ambitionen und Sabotageakten auf lustige Weise unterbrochen wird, gibt Tagar mit Hingabe eine hoffnungslose Träumerin, die sich in High Heels durch die urbanen Straßen von Tel Aviv laufen sieht und deshalb zu allem bereit ist, um der öden Tätigkeit in der Wüste zu entkommen.
Fazit: Talya Lavie blickt gekonnt-satirisch auf den Bürokratie-Wahnsinn beim Militär und liefert zugleich interessante, überzeugend interpretierte Frauenporträts.
Das in drei Kapitel unterteilte Werk schildert den aus Kaffeezubereitung, Aktenbearbeitung und Papierentsorgung bestehenden Büroalltag in der Militärbasis in all seiner Banalität, aber auch all seinem Irrwitz und bringt dabei einige herrlich-skurrile Momente hervor – beispielsweise wenn der nächtliche Auftrag, das unnötige Papier bis zum nächsten Morgen aus dem Raum zu entfernen, zu einer (allzu) umfassenden Schredder-Aktion sowie einer sehr fiesen Überraschung für die strenge Auftraggeberin führt. Bemerkenswert ist, dass diese unterhaltsamen Passagen im Stil einer schrägen Arbeitsplatz-Komödie überaus stimmig mit ernsteren Themen verbunden werden. Rama, die von Shani Klein gespielte, verantwortungsbewusste Vorgesetzte der extrem unmotivierten Truppe, ist in ihrem Versuch, beruflich aufzusteigen, eine tragikomische Figur: Die pflichtdienstleistenden Frauen bringen ihr kaum Respekt entgegen – und auch von den männlichen Offizieren wird Ramas Engagement nicht ausreichend gewürdigt. Der Auftritt von Yonit Tobi als Neue im Stützpunkt nimmt indes eine unerwartete Wendung und hat einen bizarr-übersinnlichen Nebenstrang zur Folge, der in eine treffende Pointe mündet.
Dana Ivgy und Nelly Tagar bilden als Zohar und Daffi ein wunderbares Freundinnen-Duo. Während Ivgy eine Slacker-Figur verkörpert, deren Lethargie von Computerspiel-Ambitionen und Sabotageakten auf lustige Weise unterbrochen wird, gibt Tagar mit Hingabe eine hoffnungslose Träumerin, die sich in High Heels durch die urbanen Straßen von Tel Aviv laufen sieht und deshalb zu allem bereit ist, um der öden Tätigkeit in der Wüste zu entkommen.
Fazit: Talya Lavie blickt gekonnt-satirisch auf den Bürokratie-Wahnsinn beim Militär und liefert zugleich interessante, überzeugend interpretierte Frauenporträts.
Andreas Köhnemann
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Besetzung & Crew von "Null Motivation"
Land: Israel, FrankreichJahr: 2014
Genre: Drama, Komödie
Originaltitel: Zero Motivation
Länge: 100 Minuten
Kinostart: 24.11.2016
Regie: Talya Lavie
Darsteller: Dana Ivgy als Zohar, Neli Tagar als Daffi, Shani Klein als Rama, Heli Twito als Livnat, Meytal Gal als Liat
Kamera: Yaron Scharf
Verleih: eksystent distribution filmverleih
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