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The Girl King (2014)

Historiendrama über Königin Kristina von Schweden.Kritiker-Film-Bewertung: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3 / 5
User-Film-Bewertung [?]: unterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse 3.8 / 5

Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 4 Besucher eine Bewertung abgegeben.


Als König Gustav II. Adolf 1632 im Dreißigjährigen Krieg fällt, hinterlässt er seine sechsjährige Tochter Kristina (Lotus Tinat) als rechtmäßige Erbin der schwedischen Krone. Reichskanzlers Axel Oxenstierna (Michael Nyqvist) entreißt sie der Depression ihrer Mutter Maria Eleonora (Martina Gedeckt) und lässt das Mädchen wie einen Junge erziehen. Sie liebt die Jagd, die Kunst und die Wissenschaften. Mit 18 Jahren besteigt Kristina (Malin Buska) den Thron und beschließt, das Land zu reformieren. Schulen, Theater und Bibliotheken sollen Schweden zu einer führenden Wissensnation machen. Dafür holt sie katholische Philosophen wie René Descartes (Patrick Bauchau) an ihren Hof und setzt alles daran, den Krieg zu beenden. Auch privat widersetzt sich die eigenwillige Monarchin den Erwartungen. Statt zu heiraten und einen Thronfolger zur Welt zu bringen, gibt sie sich einer Beziehung mit ihrer Kammerzofe Ebba (Sarah Gadon) hin. Zudem liebäugelt sie mit einer Konversion zum Katholizismus. All das bringt ihr am Hof viele Feinde ein. Doch auch diese Konflikte löst Kristina auf außergewöhnliche Art.

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Filmkritikunterirdischschlechtmittelm??iggutweltklasse3 / 5

Das bewegte Leben der unkonventionellen Herrscherin Kristina von Schweden war bereits mehrfach Stoff fürs Kino. Malin Buska, die die Monarchin in Mika Kaurismäkis hochkarätig besetztem Historiendrama "The Girl King" spielt, muss sich mit so namhaften Vorgängerinnen wie Greta Garbo und Liv Ullmann messen, reicht bei allem Talent jedoch nicht an deren Leinwandpräsenz heran. Während ältere Verfilmungen mit der historischen Figur nur wenig zu tun hatten, ist "The Girl King" trotz aller Freiheiten deutlich näher an den Fakten.

Kaurismäki ("Zombie und die Geisterbahn", "L.A. Without a Map") inszeniert seine Hauptfigur als selbstbewusste Frau, die sich einen freien Willen bildet, als dieser in den Schriften René Descartes gerade erst postuliert wurde. Wie jeder (Historien-)Film sagt auch "The Girl King" nicht nur etwas über die Zeit aus, in der er spielt, sondern auch über die, in der er entstanden ist. Konnte Rouben Mamoulian in "Königin Christine" das Verhältnis zwischen Königin und Kammerzofe 1933 lediglich andeuten, zeigt Kaurismäki acht Jahrzehnte später deren Liebe offen. Und wenn der Sohn des Reichskanzlers (Lucas Bryant) eine Klage über die Frauen anstimmt, die Hosen trügen, während die Männer zu Eunuchen verkämen, ist dessen mittelalterliches Denken manch heutigem Kritiker der Emanzipation näher, als diesem lieb sein mag.

Mika Kaurismäki bleibt nah an seiner Protagonistin, an ihrem Kampf zwischen Pflichterfüllung und persönlicher Freiheit und an den Konfliktlinien widerstreitender Mächte und Weltbilder. In seiner Konzentration auf die Hauptfigur kommen die Nebenfiguren deutlich zu kurz. Auch visuell gibt "The Girl King" nicht viel her, ist kein opulentes Kostümdrama. Kaurismäki inszeniert mit beschränkten Mitteln, setzt mehr auf ebenso feinsinnige wie scharfzüngige Dialoge denn auf Überwältigungskino. Die Dialoge sitzen. Formal bleibt "The Girl King" – auch angesichts des Themas – jedoch zu bieder, hakt die einzelnen Stationen dieses bewegten Lebens nur ab, anstatt sie überzeugend mit Leben zu füllen.

Fazit: Trotz einiger Spekulation kommt Regisseur Mika Kaurismäki Königin Kristina in seinem Drama historisch deutlich näher als mancher Vorgänger. "The Girl King" überzeugt durch eine starke weibliche Hauptfigur, von der Frauen und Männer auch heute noch etwas lernen können. Gemessen am Inhalt bleibt die Inszenierung allerdings recht bieder.




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Besetzung & Crew von "The Girl King"

Land: Kanada, Finnland, Frankreich, Schweden, Deutschland
Jahr: 2014
Genre: Drama, Biopic
Länge: 106 Minuten
FSK: 12
Kinostart: 21.07.2016
Regie: Mika Kaurismäki
Darsteller: Malin Buska als Queen Kristina, Sarah Gadon als Countess Ebba Sparre, Michael Nyqvist als Chancellor Axel Oxenstierna, Lucas Bryant als Count Johan Oxenstierna, Laura Birn als Countess Erika Erksein
Kamera: Guy Dufaux
Verleih: NFP marketing & distribution

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