Patong Girl (2014)
Liebes-Drama mal anders: Auf Phuket verliebt sich der Mittzwanziger Felix in eine hübsche Thailänderin. Was er nicht ahnt: Seine Auserwählte ist in Wahrheit ein Mann.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
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Familie Schröder verbringt die Weihnachtsferien in diesem Jahr auf Phuket, einer Insel in der Südregion von Thailand. Abend für Abend streift der jüngste Spross der Familie, Felix (Max Mauff), durch die Touristen-Bars und hoch frequentierten Gassen der Insel. Eines Abend trifft er auf die ebenso geheimnisvolle wie wunderschöne Fai (Aisawanya Areyawattana), in die er sich auf Anhieb verliebt. Auch Fai ist angetan von dem sympathischen deutschen Touristen. Die Eltern von Felix sind jedoch alles andere als begeistert von der Verbindung, schließlich halten Sie Fai für eine Prostituierte. Das zerbrechliche Mädchen hat in Wahrheit ein ganz anderes Geheimnis: sie ist ein Ladyboy. Fai traut sich aber nicht, Felix die Wahrheit zu erzählen. Nach einem traurigen Abschied entscheidet Felix auf dem Weg zum Flughafen, umzukehren und im Gegensatz zu seiner Familie noch eine Woche länger auf Phuket zu bleiben.
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Filmkritik
ACHTUNG SPOILER
"Patong Girl" ist der neue Film der in Finnland geborenen Regisseurin Susanna Salonen, die sich bisher hauptsächlich einen Namen als Doku-Filmerin gemacht hat. Früher war sie als Kamera-Assistentin für Regie-Größen wie Jan de Bont ("Speed") und Tom Tykwer ("Lola rennt") tätig. Während eines längeren Thailand-Urlaubs kam Salonen die Idee für ihren Film "Patong girl", für den sie auch das Drehbuch schrieb. Der Film erlebte sein Debüt beim diesjährigen "Festival des Deutschen Films" in Ludwigshafen und behandelt ein Thema, das in Thailand weit mehr Beachtung findet als hierzulande. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es dort mehr solcher "exotischer Wesen" gibt, von denen "Patong girl" erzählt: sog. "Ladyboys" bzw. Transgender. Darunter versteht man meist homosexuelle Männer, die sich als Frau fühlen und sich zumeist auch geschlechtsangleichenden Operationen unterziehen. "Patong Girl" ist ein überzeugend gespieltes, alles andere als gängiges Liebes-Drama, das seine Protagonisten und deren Gefühle jederzeit ernst nimmt.
Der Film kann als Plädoyer für Toleranz und den Abbau von Vorurteilen und vorgefertigten Meinungen verstanden werden. Für die meisten Westeuropäer (so auch für die Familie Schröder im Film) wirken die Ladyboys zunächst befremdlich und unnatürlich, die Verbreitung dieser exotischen Gruppe sexuell Andersartiger hält sich in Europa daher auch in Grenzen. Ganz anders in Asien, und dort vor allem in Thailand: die gesellschaftliche Akzeptanz Transsexueller ist in Thailand wesentlich höher als z.B. in Deutschland. Und so überrascht es nicht, dass die betroffene Familie im Film auch dementsprechend geschockt reagiert, als Fai ihre wahre Identität und damit Sexualität preisgibt. Diese Reaktion steht in gewisser Weise stellvertretend für die ablehnende Haltung vieler Menschen dieses "dritten Geschlechts" gegenüber.
"Patong Girl" wirbt mit einem authentischen und glänzend aufspielenden Cast für mehr Toleranz und die Akzeptanz "andersartiger" Menschen. Es gelingt den beiden Hauptdarstellern, das wahrhaftige Bild eines von Gefühls-Chaos und Liebes-Wirrwarr durchzogenen Paares, zu zeichnen. Max Mauff kennen viele bereits durch seine Rolle als Praktikant Jonas Fischer in Stromberg oder durch sein Mitwirken in Kinofilmen wie "Die Welle" oder "Der Vorleser". Auf subtile Weise verkörpert er den charismatischen, hochemotionalen 25-jährigen Felix, der sich unsterblich in Fai verliebt. Diese wird im Film von Aisawanya Areyawattan verkörpert, bei der/dem es sich um einen tatsächlichen Ladyboy handelt. Zart und gefühlvoll spielt er die innerlich zerrissene, zerbrechliche Fai, die sich erst nach langer Zeit dazu durchringen kann, Felix die Wahrheit zu erzählen.
Fazit: Stark besetztes, vor exotischer Kulisse spielendes Liebes-Drama der etwas anderen Art.
"Patong Girl" ist der neue Film der in Finnland geborenen Regisseurin Susanna Salonen, die sich bisher hauptsächlich einen Namen als Doku-Filmerin gemacht hat. Früher war sie als Kamera-Assistentin für Regie-Größen wie Jan de Bont ("Speed") und Tom Tykwer ("Lola rennt") tätig. Während eines längeren Thailand-Urlaubs kam Salonen die Idee für ihren Film "Patong girl", für den sie auch das Drehbuch schrieb. Der Film erlebte sein Debüt beim diesjährigen "Festival des Deutschen Films" in Ludwigshafen und behandelt ein Thema, das in Thailand weit mehr Beachtung findet als hierzulande. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass es dort mehr solcher "exotischer Wesen" gibt, von denen "Patong girl" erzählt: sog. "Ladyboys" bzw. Transgender. Darunter versteht man meist homosexuelle Männer, die sich als Frau fühlen und sich zumeist auch geschlechtsangleichenden Operationen unterziehen. "Patong Girl" ist ein überzeugend gespieltes, alles andere als gängiges Liebes-Drama, das seine Protagonisten und deren Gefühle jederzeit ernst nimmt.
Der Film kann als Plädoyer für Toleranz und den Abbau von Vorurteilen und vorgefertigten Meinungen verstanden werden. Für die meisten Westeuropäer (so auch für die Familie Schröder im Film) wirken die Ladyboys zunächst befremdlich und unnatürlich, die Verbreitung dieser exotischen Gruppe sexuell Andersartiger hält sich in Europa daher auch in Grenzen. Ganz anders in Asien, und dort vor allem in Thailand: die gesellschaftliche Akzeptanz Transsexueller ist in Thailand wesentlich höher als z.B. in Deutschland. Und so überrascht es nicht, dass die betroffene Familie im Film auch dementsprechend geschockt reagiert, als Fai ihre wahre Identität und damit Sexualität preisgibt. Diese Reaktion steht in gewisser Weise stellvertretend für die ablehnende Haltung vieler Menschen dieses "dritten Geschlechts" gegenüber.
"Patong Girl" wirbt mit einem authentischen und glänzend aufspielenden Cast für mehr Toleranz und die Akzeptanz "andersartiger" Menschen. Es gelingt den beiden Hauptdarstellern, das wahrhaftige Bild eines von Gefühls-Chaos und Liebes-Wirrwarr durchzogenen Paares, zu zeichnen. Max Mauff kennen viele bereits durch seine Rolle als Praktikant Jonas Fischer in Stromberg oder durch sein Mitwirken in Kinofilmen wie "Die Welle" oder "Der Vorleser". Auf subtile Weise verkörpert er den charismatischen, hochemotionalen 25-jährigen Felix, der sich unsterblich in Fai verliebt. Diese wird im Film von Aisawanya Areyawattan verkörpert, bei der/dem es sich um einen tatsächlichen Ladyboy handelt. Zart und gefühlvoll spielt er die innerlich zerrissene, zerbrechliche Fai, die sich erst nach langer Zeit dazu durchringen kann, Felix die Wahrheit zu erzählen.
Fazit: Stark besetztes, vor exotischer Kulisse spielendes Liebes-Drama der etwas anderen Art.
Björn Schneider
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Besetzung & Crew von "Patong Girl"
Land: Deutschland, ThailandJahr: 2014
Genre: Drama, Abenteuer
Länge: 95 Minuten
Kinostart: 25.12.2014
Regie: Susanna Salonen
Darsteller: Max Mauff als Felix Schröder, Aisawanya Amp als Fai, Uwe Preuss als Ulrich Schröder, Marcel Glauche als Tommy Schröder, Gigi Velicitat als Maurice
Kamera: Yoliswa Gärtig
Verleih: barnsteiner-film
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