Straight Outta Compton (2015)
Drama über die Gründung und den Niedergang der kalifornischen Gangsta-Rap-Gruppe N.W.A, bei der die Karrieren von Ice Cube und Dr. Dre begannen.Kritiker-Film-Bewertung:User-Film-Bewertung :
Filmsterne von 1 bis 5 dürfen vergeben werden, wobei 1 die schlechteste und 5 die beste mögliche Bewertung ist. Es haben insgesamt 2 Besucher eine Bewertung abgegeben.
Der Film über die Geschichte der Gangsta-Rap-Band N.W.A beginnt 1986 und endet 1995 nach dem Tod des aidskranken Gründers Eazy-E (Jason Mitchell). In den achtziger Jahren beschließen in Compton, einem von Afroamerikanern bewohnten Vorort von Los Angeles, ein paar junge Männer, als Rap-Musiker aufzutreten. Der Teenager Ice Cube (O'Shea Jackson Jr.) packt die täglichen Erfahrungen mit Diskriminierung und Gewalt in unverblümte Texte, Dr. Dre (Corey Hawkins) steuert die Beats bei. Weitere Bandmitglieder sind DJ Yella (Neil Brown Jr.) und MC Ren (Aldis Hodge). Der Manager Jerry Heller (Paul Giamatti) entdeckt die Band und will sie groß herausbringen, weil er spürt, welche Energie bei ihren Auftritten auf das Publikum überspringt: Die neue Kunstrichtung gibt einer sozialen Wirklichkeit Ausdruck, die bisher noch keine öffentliche Bühne hatte.
Die Platte "Straight Outta Compton" und die Tournee 1988 sind ein Riesenerfolg. Jerry aber gründet mit Eazy-E ein eigenes Plattenlabel und die anderen Bandmitglieder fühlen sich finanziell benachteiligt. Ice Cube verlässt die Gruppe 1989 nach einem Streit um einen Vertrag, Dr. Dre steigt 1991 auch aus, um eine Solokarriere zu starten. Erst 1995, kurz bevor er erfährt, dass er Aids hat und bald sterben wird, trennt sich Eazy-E von Jerry und geht auf Ice Cube und Dr. Dre zu, um wieder gemeinsam etwas aufzunehmen.
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Filmkritik
Der Spielfilm von Regisseur F. Gary Gray ("Friday") führt zurück in die achtziger Jahre, um die Entstehung des Westcoast-Rap am Beispiel der Gruppe N.W.A zu erzählen. Die Musikrichtung Rap wurde damals noch ausschließlich mit Gruppen an der Ostküste in Verbindung gebracht. Die in Compton im Süden von Los Angeles aufgewachsenen Mitglieder von N.W.A fanden im sogenannten Gangsta-Rap die Möglichkeit, ihre soziale Realität auszudrücken. Mit Liedern wie "Boyz-N-the-Hood" oder "Fuck tha Police" heizten sie ihrem jungen afroamerikanischen Publikum ein. Obwohl die Songs im Rundfunk kaum gespielt wurden, bescherten sie der Gruppe einen kometenhaften Aufstieg. Darauf folgten jedoch bald Querelen, die Gruppe brach auseinander und die Musiker fingen an, sich in ihren Rapsongs gegenseitig verbal zu bekriegen.
Gray bettet das um eine authentische Atmosphäre bemühte Biopic in das Zeitgeschehen der Ära ein. Mitte der achtziger Jahre versucht die Polizei von Los Angeles, die Crack-Kriminalität einzudämmen und geht bei Straßenkontrollen oft maßlos gegen schwarze Jugendliche vor. Der weiße Manager Jerry Heller findet seine N.W.A-Musiker in einer Aufnahmepause auf dem Gehsteig bäuchlings auf dem Boden liegend. Die Polizisten staunen nicht schlecht, als er ihnen mitteilt, die Jungs seien Musiker: Rap sei doch keine Kunst! Das FBI warnt sogar davor, den Song "Fuck tha Police" zu spielen. N.W.A tun es trotzdem, auf einem Konzert 1988 in Detroit, bis prompt die Polizei einschreitet. Westcoast-Rap als soziale Rebellion: Die künstlerische Freiheit mussten sich die Musiker tatsächlich im Clinch mit dem Establishment abtrotzen. Die stärksten Momente hat der Film in seinen Konzertszenen mit der jubelnden Menschenmenge. Er fängt aber auch das Geschehen auf den Straßen ein, erinnert an die Unruhen Anfang der neunziger Jahre nach dem Freispruch für die Polizisten im Fall Rodney King.
Der Film hält sich bei der Charakterschilderung zurück und gibt vor allem den Umgang der Männer miteinander wieder, ihre Sprache, ihre Vertrautheit und Differenzen. Ice Cube, der wie Dr. Dre und die Witwe von Eazy-E zu den Produzenten des Films gehört, wird von seinem eigenen Sohn dargestellt. Paul Giamatti spielt den Manager Jerry Heller nuanciert als Gemütsmenschen, der jedoch sehr berechnend sein kann. Auch andere werden vom Geld angelockt und der Kampf ums Geschäft wird mit harten Bandagen ausgefochten. Das Familienleben der Musiker spielt kaum eine Rolle. Trotz seiner Länge erweckt der Film so insgesamt den Eindruck, als sei er mehr am Durchblättern der Geschichte interessiert als an der Vertiefung.
Fazit: F. Gary Grays Spielfilm über die Geschichte der Musikband N.W.A taucht um Authentizität bemüht in die repressive Stimmung der achtziger Jahre ein, als die Jugend in den schwarzen Vororten von Los Angeles in der neuen Stilrichtung Gangsta-Rap ein Ventil für ihr Lebensgefühl entdeckte. Trotz dichter Atmosphäre wirkt der Film bei der Charakterzeichnung etwas oberflächlich.
Gray bettet das um eine authentische Atmosphäre bemühte Biopic in das Zeitgeschehen der Ära ein. Mitte der achtziger Jahre versucht die Polizei von Los Angeles, die Crack-Kriminalität einzudämmen und geht bei Straßenkontrollen oft maßlos gegen schwarze Jugendliche vor. Der weiße Manager Jerry Heller findet seine N.W.A-Musiker in einer Aufnahmepause auf dem Gehsteig bäuchlings auf dem Boden liegend. Die Polizisten staunen nicht schlecht, als er ihnen mitteilt, die Jungs seien Musiker: Rap sei doch keine Kunst! Das FBI warnt sogar davor, den Song "Fuck tha Police" zu spielen. N.W.A tun es trotzdem, auf einem Konzert 1988 in Detroit, bis prompt die Polizei einschreitet. Westcoast-Rap als soziale Rebellion: Die künstlerische Freiheit mussten sich die Musiker tatsächlich im Clinch mit dem Establishment abtrotzen. Die stärksten Momente hat der Film in seinen Konzertszenen mit der jubelnden Menschenmenge. Er fängt aber auch das Geschehen auf den Straßen ein, erinnert an die Unruhen Anfang der neunziger Jahre nach dem Freispruch für die Polizisten im Fall Rodney King.
Der Film hält sich bei der Charakterschilderung zurück und gibt vor allem den Umgang der Männer miteinander wieder, ihre Sprache, ihre Vertrautheit und Differenzen. Ice Cube, der wie Dr. Dre und die Witwe von Eazy-E zu den Produzenten des Films gehört, wird von seinem eigenen Sohn dargestellt. Paul Giamatti spielt den Manager Jerry Heller nuanciert als Gemütsmenschen, der jedoch sehr berechnend sein kann. Auch andere werden vom Geld angelockt und der Kampf ums Geschäft wird mit harten Bandagen ausgefochten. Das Familienleben der Musiker spielt kaum eine Rolle. Trotz seiner Länge erweckt der Film so insgesamt den Eindruck, als sei er mehr am Durchblättern der Geschichte interessiert als an der Vertiefung.
Fazit: F. Gary Grays Spielfilm über die Geschichte der Musikband N.W.A taucht um Authentizität bemüht in die repressive Stimmung der achtziger Jahre ein, als die Jugend in den schwarzen Vororten von Los Angeles in der neuen Stilrichtung Gangsta-Rap ein Ventil für ihr Lebensgefühl entdeckte. Trotz dichter Atmosphäre wirkt der Film bei der Charakterzeichnung etwas oberflächlich.
Bianka Piringer
FBW-Bewertung zu "Straight Outta Compton"Jurybegründung anzeigen
Sie haben Musikgeschichte geschrieben und den Hip Hop revolutioniert. Ice Cube, Dr. Dre, Eazy-E, DJ Yella und Mc Ren stürmten unter dem Namen N.W.A. ? ?Niggaz wit Attitude? ? mit ihrem Album ?Straight Outta Compton? die Hitparaden und eroberten Ende [...mehr]TrailerAlle "Straight Outta Compton"-Trailer anzeigen
Besetzung & Crew von "Straight Outta Compton"
Land: USAJahr: 2015
Genre: Musik, Biopic
Kinostart: 27.08.2015
Regie: F. Gary Gray
Darsteller: O'Shea Jackson Jr. als Ice Cube, Corey Hawkins als Dr. Dre, Jason Mitchell als Eazy-E, Neil Brown Jr. als Dj Yella, Aldis Hodge als MC Ren
Kamera: Matthew Libatique
Verleih: Universal Pictures International
Awards - Oscar 2016Weitere Infos
- Bestes Originaldrehbuch - Andrea Berloff, Jonathan Herman
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